Kapitel 1
Juliet
Mit einem übertriebenen Seufzer lasse ich mich rücklings auf das Bett fallen. »Sagt mir endlich, was ihr vorhabt. Ich halte es nicht mehr aus.«
Wie oft ich versucht habe, aus meinen Freundinnen mehr über den Plan für das Wochenende herauszubekommen? Elf Mal.
Becca wirft mir eine Strickjacke über das Gesicht. »Schluss jetzt. Du erfährst es erst, wenn wir fertig sind.«
Mit einem gequälten Stöhnen werfe ich die Jacke zurück, die von Becca abgewehrt auf dem Fußboden landet. Becca klemmt sich das blonde Haar hinters Ohr und fährt fort, meinen Koffer zu packen.
Wie oft die beiden auf mein Betteln reagiert haben? Kein einziges Mal.
»Halt die Füße still, Juliet«, ermahnt mich Madison. Ihre lockige braune Mähne wirkt leicht zerzaust, und sie trägt ein T-Shirt mit der Aufschrift: Zicke. »Erst wird fertig gepackt. Anschließend erzählen wir dir dann – vielleicht – was wir vorhaben.«
Es ist, als würden sie mich kein bisschen kennen. Sie sind um sieben Uhr früh am Donnerstag bei mir aufgeschlagen und haben mich noch vor der Arbeit überfallen. Als Nächstes haben sie mir eröffnet, dass wir drei ein langes Wochenende außerhalb der Stadt verbringen, weigern sich aber nach wie vor hartnäckig, mir zu verraten, wohin wir fahren. Oder was genau sie vorhaben. Ich weiß nichts.
Ich hasse Überraschungen, das sollten sie eigentlich wissen. Außerdem habe ich im Vorfeld unmissverständlich klargemacht, dass ich das Wochenende ohne Trara hinter mich bringen möchte. Keine Feier. Nichts. Nada. Ich will kein Wort darüber verlieren und erst recht nicht feiern. Auf gar keinen Fall.
Aber meine Freundinnen Becca und Madison konnten es einfach nicht dabei bewenden lassen. Die beiden weigern sich, meinen Wunsch zu respektieren, meinen Geburtstag schlicht zu ignorieren.
Und jetzt liege ich hier, während meine Freundinnen meinen Schrank durchwühlen und einen Koffer für mich packen. Das Ganze macht mich kirre. Ich muss unbedingt nachsehen, was sie eingepackt haben, bevor es losgeht. Ich kann nicht ins Wochenende aufbrechen mit einem Koffer, den jemand anders für mich gepackt hat. Das hier kann doch nicht ihr Ernst sein. Ich packe immer nach einer Liste, die ich irgendwann mal erstellt habe, und die beiden weigern sich, auch nur einen Blick darauf zu werfen. Als wüssten sie besser als ich, was ich für ein Wochenende alles brauche.
»Das ist das Besch