: Larry Lash
: Ein Kampf auf Biegen und Brechen
: Uksak E-Books
: 9783738914542
: 1
: CHF 2.40
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 120
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Nur ein wenig Geld verdienen will Larry Lane, als er ohne einen Cent ins Shoshone-County kommt. Doch es kommt anders. Ohne sein Zutun ist er plötzlich mitten drin in einer heißen Sache, in einem Kampf auf Biegen und Brechen. Es ist ein Kampf, der mit aller Härte geführt wird. Und schon bald geht es um das nackte Leben.

1.


„Es ist gut, Goat!“

Der Mann, der diese Worte sagte, beugte sich weit aus dem Sattel und blickte auf das verwitterte Schild, das mit rostigen Nägeln an den Stamm einer Rotbuche geschlagen war. Die verwaschenen Buchstaben der Anschrift waren kaum noch zu erkennen:

„Wyoming, Shoshone-County!“

Larry Lane sagte es halblaut vor sich hin, als wenn es auch sein Wallach wissen sollte. Doch das hässliche Reittier, das mit Recht den wenig stolzen Namen Ziege trug, nahm scheinbar keine Notiz davon. Das Pferd stand im prallen Sonnenlicht, dünn, mit Knochen, die überall das struppige Fell durchzustoßen drohten. Das Fell war zudem fleckig und abgeschabt und an verschiedenen Stellen völlig haarlos. Jedem Betrachter musste die abscheuliche Hässlichkeit dieses Tieres auffallen. Seine Anatomie stimmte ganz und gar nicht, angefangen von dem Ziegenbock ähnlichen Kopf mit lang heruntergezogener Hängelippe, den müden, etwas zu eng stehenden, bösartigen Augen und haarlosen Ohren, dem mageren Hals, bis zu dem ausgesprochenen Senkrücken und Hängebauch. Es besaß eine Vorderhand, die bodenweit und vorbiegig war, und einen Schweif, an dem scheinbar die Motten genagt und nur einen kümmerlichen Rest von Haaren stehen gelassen hatten. Wo dieser Klepper Goat erschien, gab es Aufsehen und Gelächter.

Goat kümmerte es nicht, dass sich vor seinen Hufen das große Shoshone-County befand. Für ihn war es ein Land gleich all den andern, durch die er seine Hufe über Staub und braungebranntes Gras geschleppt hatte. Goat interessierte es nicht, inwieweit sich sein Reiter von einem Landstrich begeistern ließ. Er ließ sich willig weitertreiben. Aber er schnaubte erschreckt auf, als nur ein paar Schritte vor seinen Hufen ein Präriehund plötzlich aufsprang und davonlief. Mit allen vier Hufen zugleich machte Goat einen Riesensatz in die Luft, eine beachtliche Leistung für ein Pferd seines Aussehens. Kenner wären sich darüber einig gewesen, dass man nur ganz selten ein Pferd diesen Kraft fordernden Sprung tun sah. Goat aber gelang es hierbei nicht einmal, seinen Reiter abzuwerfen.

„Mach dir keine Mühe, Alter, es gelingt dir nicht!“, rief nach einem kehligen Lachen der Reiter. „Immer wieder versuchst du es, Ziegenbock, immer und immer wieder. Doch warte es ab! Wenn wir an der nächsten Ziegenherde vorbeikommen, verkaufe ich dich. Man wird dir Hörner aufsetzen, oder es werden dir welche wachsen, und du wirst in einem Ziegenrudel mitlaufen bis an dein seliges Ende. Go on, vorwärts, Goat!“

Die volltönende Stimme gehörte einem hageren, lässig im Sattel