Kapitel 1
PHOENIX
»Hat er gerade in der Nase gebohrt?«, fragt Sedona.
»Japp. Willkommen in Romes Leben.«
»Igitt, wie ekelhaft.«
Dion zieht den Finger aus der Nase und inspiziert den Popel. Langsam öffnet er den Mund.
»Phoenix, halt ihn auf.« Dion steckt seinen Finger in den Mund.
»Dann muss ich ja seinen Finger berühren«, erwidere ich.
»Du kannst nicht zulassen, dass unser Neffe Popel isst.«
Sedona ist Savannah unheimlich ähnlich. Ich glaube, sie teilen sich sogar eine Pinterest-Seite zum Thema »Organisieren«.
»Doch, kann ich. Habe ich schon mehr als einmal gemacht.«
Meine Verbitterung ist mir deutlich anzuhören, denn im Gegensatz zu mir lebt meine Zwillingsschwester ihren Traum. Ich gebe zu, dass ich durchaus ein wenig stur sein kann.
»Wie oft muss ich mich noch dafür entschuldigen, dass ich es nicht zur Geburtstagsparty eines Zweijährigen geschafft habe?«, fragt Sedona verärgert.
Jetzt habe ich das Gefühl, eine beschissene Schwester zu sein, weil ich nicht vor Freude auf und ab hüpfe, schließlich ist sie drauf und dran, ihren College-Abschluss zu machen.