: Barbara Balden
: Warum hast du mich belogen? Fürstenkrone 200 - Adelsroman
: Martin Kelter Verlag
: 9783740977658
: Fürstenkrone
: 1
: CHF 1.60
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: Erzählende Literatur
: German
: 100
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
In der völlig neuen Romanreihe 'Fürstenkrone' kommt wirklich jeder auf seine Kosten, sowohl die Leserin der Adelsgeschichten als auch jene, die eigentlich die herzerwärmenden Mami-Storys bevorzugt. Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt 'diese' Wirklichkeit. 'Fürstenkrone' ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken. »Wo das Schloss Bellavista liegt, wollen Sie wissen?« Der alte Herr sah erstaunt auf den jungen Mann in dem offenen Sportwagen hinab. »Aber gleich dort drüben auf der anderen Seite des Flusses. Man sieht's ja von hier aus.« »Das soll ein Schloss sein?« Der alte Herr lächelte etwas hintergründig. »Von hier aus sieht man nicht viel. Aber es ist wirklich prächtig und sogar das Eigentum des Herzogs von Hildenstein. Haben Sie denn noch nie was von den Hildensteiner Herzögen gehört? Schon im ersten Kreuzzug war der damalige Herzog Konstantin ...« Zwei oder drei Minuten hörte sich Graf Gaylingen geduldig die Familiengeschichte an, die ihn überhaupt nicht interessierte. Aber er wollte nicht unhöflich sein. Als sein sehr einseitiger Gesprächspartner einmal eine kurze Pause machte, fiel ihm der junge Graf schnell ins Wort: »Können Sie mir bitte sagen, wie ich nach Bellavista komme?« »Ja, sicher doch. Sie müssen ein Stückchen zurückfahren bis zu der Brücke, an der Sie gerade vorbeigekommen sind. Dann halten Sie sich links - immer an der Schwarzach entlang. Und dann sehen Sie schon die Einfahrt zum Schloss.« Er strich sich mit zwei Fingern über die Nasenspitze. »Aber das nützt Ihnen gar nix. Bellavista kann man nicht besichtigen.

»Wo das Schloss Bellavista liegt, wollen Sie wissen?« Der alte Herr sah erstaunt auf den jungen Mann in dem offenen Sportwagen hinab. »Aber gleich dort drüben auf der anderen Seite des Flusses. Man sieht’s ja von hier aus.«

»Das soll ein Schloss sein?«

Der alte Herr lächelte etwas hintergründig. »Von hier aus sieht man nicht viel. Aber es ist wirklich prächtig und sogar das Eigentum des Herzogs von Hildenstein. Haben Sie denn noch nie was von den Hildensteiner Herzögen gehört? Schon im ersten Kreuzzug war der damalige Herzog Konstantin …«

Zwei oder drei Minuten hörte sich Graf Gaylingen geduldig die Familiengeschichte an, die ihn überhaupt nicht interessierte. Aber er wollte nicht unhöflich sein. Als sein sehr einseitiger Gesprächspartner einmal eine kurze Pause machte, fiel ihm der junge Graf schnell ins Wort: »Können Sie mir bitte sagen, wie ich nach Bellavista komme?«

»Ja, sicher doch. Sie müssen ein Stückchen zurückfahren bis zu der Brücke, an der Sie gerade vorbeigekommen sind. Dann halten Sie sich links – immer an der Schwarzach entlang. Und dann sehen Sie schon die Einfahrt zum Schloss.« Er strich sich mit zwei Fingern über die Nasenspitze. »Aber das nützt Ihnen gar nix. Bellavista kann man nicht besichtigen. Es ist Privatbesitz, die herzogliche Familie lebt noch immer dort.«

»Ich dachte, Wohnsitz der Herzöge von Hildenstein sei das Schloss Hildenstein im Rheinland?«

»Der Hauptwohnsitz, ja«, wurde ihm bestätigt. Es klang so stolz, als sei der fremde Herr selbst ein Mitglied des fürstlichen Hauses. »Bellavista war eigentlich nur ein Jagdschloss, wie man so sagt. Und dann hat die Familie noch das Stadtpalais in München und riesige Besitzungen in England. Der Fürst ist ja auch mit einer englischen Prinzessin verlobt.«

»Danke.« Graf Gaylingen war nicht gewillt, sich jetzt auch noch einen Vortrag über die angeblichen Vorzüge einer ihm völlig gleichgültigen Engländerin anzuhören. Er gab etwas zu stark Gas. Der Motor heulte auf und beendete so das Gespräch.

An der nächsten Einmündung wendete er seinen Wagen und fuhr den angegebenen Weg über die altertümliche Brücke mit den Säulenheiligen. Wieder stellte er bei sich fest, dass Bad Schwarzenau ein entzückend verträumtes Städtchen war. Ein wohltuender Kontrast zu den Großstädten, die er kannte und in denen er notgedrungen leben musste. Aber ob Schloss Bellavista gerade das Richtige für seine Pläne war?

Wider Erwarten war das große Parktor aus Schmiedeeisen mit den vergoldeten Spitzen nicht geschlossen. Ein gepflegter Kiesweg führte durch das leicht ansteigende Gelände und einen großzügigen Park. Je näher man kam, desto imposanter wirkte das Schloss.

Er hielt vor der breiten, von zwei steinernen Löwen flankierten Freitreppe und sah sich suchend um. Alles wirkte wie ausgestorben. Auch im Haus schienen die meisten Fenster geschlossen zu sein. Gab es hier denn nicht irgendwo ein Verwaltungsgebäude, einen dienstbaren Geist oder sonst jemanden, der ihm eine Auskunft geben konnte?

Dann entdeckte er die junge Frau oder das junge Mädchen, die vor einem Blumenbeet kniete und offensichtlich Unkraut jätete. Sie sah erst von ihrer Arbeit auf, als er zu ihr trat.

»Können Sie mir bitte sagen, wo ich den Verwalter finde?«, fragte er höflich.

Sie blickte zu ihm auf und lächelte. Aber wie sie lächelte und wie sie ihn ansah!

Der junge Graf hatte auf einmal ein ganz merkwürdiges Gefühl. Es war natürlich Unsinn, sich von zwei fast schwarzen großen Augen bezaubern zu lassen, und doch empfand er ein merkwürdiges Prickeln und den Wunsch, diese flüchtige Bekanntschaft nicht gleich wieder enden zu lassen.

»Ich bin Graf Gaylingen«, stellte er sich vor.

Sie war aufgestanden, wischte sich die beschmutzten Hände an einer bunten Halbschürze ab und wollte ihn wohl begrüßen. Doch mit einem entschuldigenden Lächeln zog sie die bereits ausgestreckte Hand wieder zurück.<