: Michelle Smart
: Lass mich nie wieder allein!
: Cora Verlag
: 9783751509503
: Julia
: 1
: CHF 2.00
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 144
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Fassungslo starrt Marisa ihren totgeglaubten Ex-Geliebten Nikos an, der mitten in ihre Verlobungsfeier platzt! Hat sie eine Geistererscheinung? Dann umfängt sie tiefe Ohnmacht. Aber als sie wieder zu sich kommt, kniet der griechische Tycoon neben ihr und fleht sie an, ihm zuzuhören. Er musste untertauchen, um einer kriminellen Bande zu entkommen. Soll Marisa ihm glückselig um den Hals fallen? Ihre Verlobung mit dem anderen lösen? Oder darf sie sich nie wieder so verletzlich zeigen? Denn schließlich gibt es etwas in ihrem Leben, für das sie stark sein muss ...



Michelle Smart ist ihrer eigenen Aussage zufolge ein kaffeesüchtiger Bücherwurm! Sie hat einen ganz abwechslungsreichen Büchergeschmack, sie liest zum Beispiel Stephen King und Karin Slaughters Werke ebenso gerne wie die von Marian Keyes und Jilly Cooper. Im ländlichen Northamptonshire, mitten in England, leben ihr Mann, ihre beiden Kinder und sie zusammen mit einem niedlichen Cockapoo - einer Kreuzung aus den Hunderassen Cocker Spaniel und Pudel. Was Michelle am meisten am Autorinnen-Dasein liebt, ist, dass sie den ganzen Tag mit Kaffee auf dem Schoß herumsitzen, aber dabei in Gedanken weit weg sein kann ... In ihrer eigenen Welt, die sie ganz nach ihrer Vorstellung erschafft.

1. KAPITEL

Nikos Manolas saß in seinem Auto im Schatten der Orangenbäume, die die ruhige Vorstadtstraße von Valencia säumten, den Ellbogen gegen das Fenster gelehnt und die Faust unter das Kinn gestemmt. Auf der anderen Straßenseite verlief ein imposant hoher Zaun über die gesamte Länge des Bürgersteigs und noch darüber hinaus. Mehrere Warnschilder hielten Eindringlinge auf Abstand.

Nikos’ starrer Blick ruhte auf dem zehn Meter entfernten Tor, dem einzigen Zugang auf das Grundstück hinter dem Zaun. Wahrscheinlich sollte er einfach weiterfahren, bevor er die Aufmerksamkeit der bewaffneten Wachen auf sich zog.

Schließlich hatte er bloß ein letztes Mal hier sein wollen. Jetzt war es Zeit zu gehen.

Er schaltete den Motor an und legte den Gang ein. Doch bevor er wenden konnte, öffnete sich das Tor.

Schnell stellte er den Schalthebel zurück in die Parkposition.

Ein gepanzerter Mercedes bahnte sich langsam seinen Weg auf die Straße. Nikos hielt den Atem an, als die Limousine an ihm vorbeirauschte. Getönte Scheiben machten es unmöglich, den Fahrer zu erkennen.

Im Rückspiegel beobachtete Nikos, wie der Mercedes am Ende der Straße nach rechts abbog. Dann verspürte er einen Adrenalinstoß, trat aufs Gaspedal und riss das Lenkrad seines Porsches herum.

Zum Glück war gerade nicht viel los auf der Straße, trotzdem achtete er darauf, dass drei Autos zwischen ihm und dem Mercedes blieben. Je weiter sie in die Stadt fuhren, desto dichter wurde der Verkehr.

Vor über anderthalb Jahren war Nikos zum letzten Mal im Herzen Valencias gewesen. Ein Großteil der Architektur wirkte mittelalterlich, die Straßen und Gassen schmal, aber auch moderne Bauten hatten hier ihren Platz. Als er am majestätischen OpernhausPalau de les Arts Reina Sofia mit dem geschwungenen Dach vorbeifuhr, blinzelte er die Erinnerungen an den Abend weg, an dem er dort mit MarisaTristan und Isolde gesehen hatte.

In den letzten anderthalb Jahren hatte Nikos das Leben eines Einsiedlers in der Wildnis Alaskas geführt. Er hatte in einer Blockhütte gewohnt, die nur mit einem kleinen Flugzeug erreichbar war.

Die Anpassung an die Gesellschaft erwies sich als schwieriger, als er es sich vorgestellt hatte. Eigentlich hatte er mit einem Knall in die Zivilisation zurückkehren und sich wieder in sein Partyleben stürzen wollen, aber in den vergangenen zwei Wochen – seit dem Ende seines selbst auferlegten Exils – hatte er das Rampenlicht gemieden wie der Teufel das Weihwasser. Wahrscheinlich war er schon zu sehr an die Isolation gewöhnt.

Als der Mercedes blinkte, um in einen riesigen Einkaufskomplex einzubiegen, verspürte Nikos einen Stich in der Brust. Hier machte Marisa gern Besorgungen …

Während die automatischen Sensoren sein Nummernschild scannten und er mit seiner Bankkarte ins Parkhaus eincheckte, verlor er den anderen Wagen aus den Augen.

Vielleicht besser so, dac