: Cindy Kirk
: Haltet die Braut!
: Cora Verlag
: 9783751505871
: Digital EditionRx for Love
: 1
: CHF 2.00
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 130
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Verliebt, verlobt - abgehauen! Sylvie hat zu viel Schlimmes erlebt, um an ein Happy End mit Andrew zu glauben. Lieber jetzt ein paar Tränen weinen als später tausende. Doch sie hat nicht mit Andrew gerechnet. Warum will er nicht einsehen, dass sie seine Liebe nicht verdient hat?



Solange sie denken kann, liebt Cindy Kirk das Lesen. Schon als kleines Mädchen in der ersten Klasse hat sie einen Preis dafür gewonnen, hundert Bücher gelesen zu haben! 1999 war es so weit: Ihr erster eigener Roman erschien bei Harlequin. Seitdem muss die Autorin ihr Lieblingshobby Lesen damit unter einen Hut kriegen, dass sie selbst leidenschaftlich gerne Geschichten erzählt. Aber für ihren großen Traum nimmt Cindy Kirk das gern in Kauf. Schauen Sie auf ihre Webseite www.cindykirk.com.

1. KAPITEL

Sylvie Thorne schaute in den Spiegel und zwang sich zu atmen. Sieben Sekunden ein, elf Sekunden aus. Fast sofort legte sich die Panik.

Zwei Stunden zuvor hatte sie Cassidy Duggan, der Betreiberin des Clippety Di Dah Salons, freie Hand gegeben, ihr Haar zu schneiden und zu färben. Cassidy ging mit dem Haar ihrer Kundinnen zwar ebenso unkonventionell um wie Sylvie mit ihren Torten, aber sie war nun mal die beste Stylistin in Jackson Hole.

„Was meinst du?“ Cassidy strich eine lockere Strähne an ihren Platz und lächelte erwartungsvoll.

„Ich sehe … anders aus.“ Das war untertrieben, aber etwas Besseres fiel Sylvie nicht ein.

Sie betrachtete ihren ungewohnten Anblick und erinnerte sich daran, dass sie es selbst so gewollt hatte. Die Frisur, die sie seit der Highschool getragen hatte, war ihr langweilig erschienen. Die bevorstehende Hochzeit einer Freundin war der Anstoß gewesen, den sie gebraucht hatte, um etwas anderes zu probieren.

Vor zwei Stunden hatte sie den Salon mit langen kupferfarbenen Locken betreten und sich in Cassidys fähige Hände begeben.

„Schlicht und edel.“ Daffodil Prentiss, die Hairstylistin am Nachbarstuhl, unterstrich ihr Urteil mit einem Kopfnicken.

Schlicht und edel.

Das hörte Sylvie selten. „Es gefällt mir.“

Das Haar war jetzt glatt, fiel ihr auf die Schultern und hatte honigblonde Spitzen.

„Wirklich?“, fragte Cassidy. „Wenn du es nicht magst, kann ich …“

„Genau so wollte ich es“, unterbrach Sylvie sie.

„Ich wollte es nicht zu verrückt aussehen lassen.“ Cassidy tippte mit dem Finger gegen ihre leuchtend roten Lippen. „Wenn du nach Hause kommst und es nicht gewagt genug findest, können wir es mit etwas Himmelblau aufpeppen. Das würde deine violetten Augen so richtig betonen.“

„Nein, kein Blau“, sagte Sylvie rasch. „Das hier ist perfekt.“

Weil sie in ihrer KonditoreiCrazy Cakes eher ungewöhnliche Torten produzierte und meistens Boho-Chic trug, fanden viele sie exzentrisch.

Jetzt sah sie – jedenfalls laut Daffodil – schlicht, aber elegant aus. Wer hätte das für möglich gehalten?

„Super gemacht“, lobte Sylvie die Stylistin, bevor sie aufstand und sie umarmte. Dann bezahlte sie, gab ein großzügiges Trinkgeld und ging in den