: Susan Carlisle
: Ein Chirurg lernt die Liebe
: Cora Verlag
: 9783751505277
: Digital Edition
: 1
: CHF 2.00
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 130
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Ehe ja - aber bitte keine Gefühle! Chirurg Tanner Locke hat eine genaue Vorstellung von seiner künftigen Frau. Sie soll ihn auf seinem beruflichen Weg unterstützen - und sein Herz in Ruhe lassen. Doch Whitney bringt diesen Vorsatz auf höchst erotische Art ins Wanken ...



Als Susan Carlisle in der 6. Klasse war, sprachen ihre Eltern ein Fernsehverbot aus, denn sie hatte eine schlechte Note in Mathe bekommen und sollte sich verbessern. Um sich die Zeit zu vertreiben, begann sie damals damit zu lesen - das war der Anfang ihrer Liebesbeziehung zur Welt der Bücher. Die Liebe zum Lesen entwickelte Susan später zu einer Liebe zum Schreiben weiter, und heute begeistern ihre Bücher unzählige Fans! In ihren Geschichten ist der Held meist ein smarter, sexy Alphatyp, der sein Herz an eine starke Heldin verliert - ein beliebtes Konzept, das zum Träumen anregt. Susan lebt mit ihrem Mann, mit dem sie schon seit über dreißig Jahren verheiratet ist, in der Nähe von Atlanta in den USA. Gemeinsam haben sie vier Kinder, die schon erwachsen sind.

1. KAPITEL

Tanner Locke brauchte die Hilfe einer Heiratsvermittlerin.

Whitney Thomasons Hand hatte ein wenig gezittert, als sie vor zwei Tagen den Telefonhörer auflegte. Das war ein unerwarteter Gruß aus der Vergangenheit. Warum sollte jemand wie Tanner ihre Hilfe benötigen? Vor einer Stunde hatte er ihr eine Textnachricht geschickt, in der er sie bat, sich mit ihm auf einem kleinen Flugplatz außerhalb von San Francisco zu treffen.

Als professionelle Heiratsvermittlerin musste sie schon manches Mal Zugeständnisse machen, jeder Kunde war anders, aber bisher hatte noch niemand verlangt, dass sie ihn in der Dämmerung auf einem Flugplatz traf. Ihm sei etwas dazwischengekommen, sodass er nicht in ihr Büro kommen könne, schrieb er. Er würde es wirklich zu schätzen wissen, wenn sie zum Flugplatz käme.

Sie hatte nur zugestimmt, weil sie wusste, welchen gesellschaftlichen Status er hatte. Und obwohl sie den Flugplatz nicht kannte, ließ sie sich darauf ein.Den Dr. Tanner Locke als Kunden zu haben war bestimmt nicht schlecht fürs Geschäft. Aus moralischen Gründen war es sicher nicht angebracht, den Namen zu veröffentlichen, aber sie könnte immerhin sagen, einer der wichtigsten Mediziner der Stadt würde zu ihren Klienten zählen. Vielleicht verschaffte er ihr ein paar neue Kunden. Allein dafür lohnte der Weg zu diesem Flugplatz.

Er war der „Mr. Big“, als sie Studenten an der Berkeley-Universität waren, und alle Mädchen hatten ein Auge auf ihn geworfen, sie auch. Aber sie war sicher nie sein Typ. Er bevorzugte große, blonde, attraktive Mädchen, sie war dagegen ein wenig pummelig, dunkelhaarig und unscheinbar. Aber immerhin kannte sie jetzt schon sein Beutemuster.

Sie hatte Tanners Namen in den vergangenen Jahren öfter in der Zeitung gelesen. Er hatte sich inzwischen einen Namen als Chirurg, speziell auf dem Bereich der Herztransplantationen, gemacht. Also warum hatte ein so gut aussehender und erfolgreicher Mann Schwierigkeiten, die passende Frau zu finden? Whitney verdrehte die Augen. Warum wohl? Alle Kunden hatten dieselben Schwierigkeiten. Sie hatten schlicht keine Zeit, die Spreu vom Weizen zu trennen, und ihre Aufgabe war es, Menschen mit demselben gesellschaftlichen Status zusammenzubringen.

Sie bog auf das Gelände des Flugplatzes ein. Noch ein paar Minuten bis zu ihrem Treffen. Würde er sie erkennen? Warum sollte er? Sie hatte eher zu den Studenten gehört, die den Hörsaal füllten, mehr nicht. Außerdem hatte sie sich seitdem sehr verändert. Sie hatte inzwischen acht Kilo abgenommen. Außerdem war es lange her, dass sie in Tanners Gegenwart rot geworden war. Herrje, sie kannte ihn ja nicht mal wirklich.

Sie parkte auf dem Parkplatz vor einem einstöckigen Betonklotz und stellte den Motor ab. Ein glänzender weißer Jet stand auf dem Asphalt vor dem Terminal. Einige Männer wuselten sehr beschäftigt