: Annie O'Neil
: Der Bad Boy und die schöne Erbin
: Cora Verlag
: 9783733714628
: Julia
: 1
: CHF 2.20
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 144
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Die Zeit mit der bezaubernden Esme ist für Dr. Max Kirkpatrick wie ein Wintermärchen. Während sie sich auf ihrem Herrensitz in den verschneiten Highlands gemeinsam um einen Patienten kümmern, weckt die wohltätige Erbin mehr in Max als nur pure Leidenschaft: Sie gibt dem ehemaligen Bad Boy den Glauben an die Liebe zurück! Doch mit diesem Glauben kehrt auch seine alte Angst wieder, alles zu verlieren. Und so trifft Max schweren Herzens eine Entscheidung, die ihn zu zerreißen droht.

2. KAPITEL

Max wusste nicht, wer nervöser war, der zappelige Zwölfjährige neben ihm oder er selbst. Er warf Euans Mutter einen Blick zu. Eingeschüchtert biss Carly auf einem Fingernagel herum, während ihre Blicke im Büro umherirrten.

Die Frau sah aus, als hätte sie ewig nicht durchgeschlafen. Ein bisschen wie seine eigene Mutter, bevor sie den Diktator getroffen hatte. Carly hierherzubekommen war schon nicht leicht gewesen. Wie sie es schaffen wollte, sich zwei Wochen freizunehmen, war ihm ein Rätsel.

„Alle bereit?“

Er war es ja selbst nicht. Mit schlaflosen Nächten konnte er umgehen. Derart erotische Träume war er allerdings nicht gewohnt. Und dann noch das schlechte Gewissen. Er wusste, er hätte Esme erklären sollen, warum er sich bei ihrem plötzlichen Auftauchen letzte Woche so schlecht benommen hatte. Aber dazu hätte er sich ihr anvertrauen müssen, und niemand wusste so gut wie er, wie gefährlich es war, sich verletzlich zu machen.

Er schenkte Euan und Carly ein aufmunterndes Lächeln. Die beiden erinnerten ihn daran, dass alles einen Sinn hatte. Ohne Max’ schlechte Erfahrungen gäbe es kein „Plants to Paws“, und Euan bekäme nicht diese Chance, sein Leben zu verändern.

„In kleinen Schritten zum großen Ziel“ war einer der Lieblingssprüche seiner Mutter gewesen. Eindeutig besser als ihr sonst so gern wiederholtes„Verzeih ihm, Max …“. Gavin Henshall verdiente keine Vergebung.

Carly nestelte am Saum ihrer Supermarktuniform herum. „Wissen Sie, wie das gleich ablaufen soll?“

„Natürlich. Genau so, wie morgen auch für Fenella …“

„Das ist die arme Frau mit der Epilepsie?“

Max nickte. Zum ersten Mal hatte er Fenella in der Notaufnahme getroffen, bewusstlos nach einem schrecklichen Autounfall. Seither kam die Einundvierzigjährige fast regelmäßig mit Wunden und Prellungen zu ihnen, die sie sich bei schweren epileptischen Anfällen zuzog, einer Nachwirkung ihrer Kopfverletzung. Die Ärmste verließ kaum noch das Haus.

„Sie bekommt einen Hund, d