: Barbara McMahon
: Verliebt in Granada
: Cora Verlag
: 9783733745073
: Romana Herzensbrecher
: 1
: CHF 2.00
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 144
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Ashley ist tief beeindruckt von der Schönheit Granadas, aber noch viel mehr fasziniert sie der umwerfende Juan Carlos Alvarez. Unter funkelndem Sternenhimmel durchtanzt sie eine ganze Nacht mit ihm - nur um dann schmerzvoll zu erfahren, dass ihr Traummann verlobt ist ...



Barbara McMahon wuchs in einer Kleinstadt in Virginia auf. Ihr großer Traum war es, zu reisen und die Welt kennenzulernen. Nach ihrem College-Abschluss wurde sie zunächst Stewardess und verbrachte einige Jahre damit, die exotischsten Länder zu erforschen. Um sich später möglichst genau an diese Reisen erinnern zu können, schreib Barbara McMahon Tagebuch. Stück für Stück verwandelten sich ihre Reisenotizen in Geschichten. Doch erst als Barbara ihren Mann kennen lernte und mit ihm und den Kindern aufs Land zog, fand sie Zeit, aus den Geschichten komplette Romane zu machen. Schnell stellten sich erste Erfolge ein. Die Leserinnen waren fasziniert von den romantischen Schauplätzen, an die Barbara McMahon sie entführte. Und auch die heißblütige Helden sorgten für große Begeisterung. Inzwischen hat Barbara McMahon mehr als 60 Liebesromane geschrieben, die in über 35 Sprachen übersetzt wurden. Noch immer reist die Autorin gerne - heutzutage aber hauptsächlich zu Lesungen, auf denen sie ihre zahlreichen Fans persönlich treffen kann. Babara McMahon ist Preisträgerin des National Readers Choice Award, The Golden Quill Nominee, 2001.

1. KAPITEL

Der Ausblick war einfach bezaubernd. Das rötlich schimmernde Bauwerk in der Ferne muss die berühmte Alhambra sein, überlegte Ashley begeistert. Auf einem Bergrücken über der Stadt im Tal gelegen, wirkte die maurische Festung geradezu majestätisch.

Während man in London, wo sie erst vor ein paar Stunden abgeflogen war, noch Winterkleidung brauchte, war es hier in Granada bereits warm. Es duftete nach Flieder und Frühling. Seufzend wandte sie sich gegen die mit Schnitzereien verzierte Haustür, um zu klingeln.

Wegen des milden Klimas hatte sie den Mantel über den Arm gelegt. Der schwarze enge Rock, den sie zum roten ­Jackett trug, war fast frei von Sitzfalten geblieben. Neben ihr stand der Lederkoffer, der zu ihrer Aktentasche passte. Eigentlich konnte ihr nichts passieren. Und doch war sie ein wenig nervös, denn in diese vornehme alte Villa führte sie ihr bisher größter geschäftlicher Auftrag. Es war wichtig, dass sie ihn erfolgreich erledigte.

Eine junge Hausangestellte öffnete.

„Guten Tag, mein Name ist Ashley Bennett. Ich bin mit Margarita Alvarez verabredet.“ Sie hoffte, dass das Mädchen Englisch sprach, denn ihr Spanisch war ausgesprochen schlecht.

Por favor.“ Das Mädchen lächelte, bat sie mit einer Handbewegung herein und nahm ihr den Mantel ab. Im Flur griff ein älterer Mann in schwarzen Hosen und weißem Hemd nach ihrem Koffer. Für einen Moment blieb Ashley allein, prüfte, ob sich keine ihrer hellbraunen Haarsträhnen aus dem französischen Zopf gelöst hatte, und schaute sich um. Der Holzboden der Eingangshalle glänzte eindrucksvoll. Hier standen nur wenige schwere, aus dunklem Holz geschnitzte Möbelstücke, aber zwei bunte Blumensträuße belebten den Raum. Geradeaus endete ein Flur, der in den hinteren Teil des Hauses führte. Daneben öffnete sich ein prächtiger Treppenaufgang zum oberen Stockwerk. Rechts vermutete Ashley die Speisezimmer. Links waren alle Türen geschlossen. Von dort vernahm sie Stimmen. Obwohl sie kein Wort verstand, weil Spanisch gesprochen wurde, hörte sie Ärger heraus.

Das Hausmädchen kehrte ohne Ashleys Mantel zurück und lächelte verlegen, als sich nun hinter den verschlossenen Türen eine helle Frauenstimme erhob. Ashley tat so, als hörte sie nichts, und folgte der Angestellten. Sie klopfte und ließ den Gast eintreten.

Damit platzte Ashley mitten in einen Streit hinein, ohne dass die beiden Kampfhähne davon Notiz nahmen. Die aufgeregt und hitzig sprechende junge Frau musste ihre Auftraggeberin sein, riet Ashley und hätte sich vielleicht unbemerkt zurückgezogen, wenn der Anblick des Gegenspielers sie nicht gefangen genommen hätte.

Der Mann beim Fenster war groß, schlank und dunkelhaarig. Zum grauen Anzug trug er ein blütenweißes Hemd. Es betonte die Sonnenbräune seines markanten Gesichts. Was Ashley an ihm beeindruckte, war weder seine elegante Erscheinung noch das gut geschnittene Gesicht, sondern seine selbstbewusste, Vertrauen erweckende Ausstrahlung. Doch der jungen Frau gegenüber verhielt er sich eher herablassend. Er hörte ihr mit fest zusammengepressten Lippen zu, während sie, die Hände