: Edgar Wallace
: In den Tod geschickt Illustrierte Ausgabe
: epubli
: 9783756551996
: 1
: CHF 4.80
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 156
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Chicago während der Prohibition: Der Gangsterkönig Tony Perelli bedrängt eine Frau und ermordet dabei einen jungen Mann, ihr zu Hilfe eilen will. Das soll er noch bereuen, denn die Geschichte eskaliert .... Perelli bekam Besuch in seinem Dachgarten hoch über den Lichtern von Chicago. Einer seiner Leute beschwerte sich darüber, dass man seinen Freund liquidiert hat. Die Folge: eine Hinrichtung - ein Polizeieinsatz - Maschinengewehrsalven am Stadtrand und mindestens ein Toter mehr als geplant... Die englische Ausgabe erschien 1931 unter den Titel On the Spot: Violence and Murder in Chicago und die deutsche Ausgabe unter dem Titel In den Tod geschickt erschien 1958.

Richard Horatio Edgar Wallace (* 1. April 1875 in Greenwich bei London; ? 10. Februar 1932 in Hollywood, Kalifornien) war ein englischer Schriftsteller, Journalist, Dramatiker, Drehbuchautor und Filmregisseur. Er gehört zu den erfolgreichsten englischsprachigen Kriminalschriftstellern und gilt als Erfinder des modernen Thrillers, als dessen Hauptvertreter er Anfang des 20. Jahrhunderts galt. Sein Werk umfasste insgesamt 175 Bücher, 15 Theaterstücke und zahlreiche Artikel und Rezensionsskizzen, die teilweise sehr rasch hintereinander veröffentlicht wurden. Bis zu seinem Tod arbeitete er.

13. Kapitel


Kommissar Kelly schaute von einem zum anderen. Er schien keine Eile zu haben und die Situation, die er hier vorfand, recht belustigend zu finden.

»Schön, Sie wieder mal zu sehen«, begrüßte ihn Tony mit einem strahlenden Lächeln.

»Ach, Sie haben wohl eine kleine Herren-Party?« fragte Kelly harmlos, während er Jimmy anschaute.

»Dazu ist es doch noch zu früh«, meinte Perelli.

Kelly nickte.

»Ich war heute schon bei einer anderen kleinen Männerversammlung«, bemerkte er trocken, beinahe barsch. Das Lächeln war aus seinem Gesicht verschwunden. »Drei Mann waren wir – der Leichenbeschauer, ich und Shaun O'Donnell. Aber die Unterhaltung haben der Leichenbeschauer und ich allein bestritten.«

In Tonys Zügen drückte sich tiefste Anteilnahme aus.

»Der arme alte Shaun! Es ist wirklich tragisch ..., als ich die Nachricht in der Zeitung las, bekam ich direkt einen Schock. Das ganze Frühstück war mir verdorben.«

»Ihm auch«, entgegnete Kelly hart und nickte. »Dieser junge Mann dort ist wohl Mr. McGrath?«

Tony stellte die beiden einander vor, obwohl das eigentlich überflüssig war. Kelly wußte genug Bescheid.

»Sie mußten doch die Universität verlassen, weil Sie einen Kameraden bestohlen hatten?« fragte er Jimmy.

Der junge Mann war durch die Anwesenheit des Beamten noch verwirrter als vorher geworden. Als er endlich antwortete, zitterte seine Stimme vor Nervosität.

»Sie scheinen es ja sehr genau zu wissen.«

»Ich habe ihn sozusagen als Volontär eingestellt«, erklärte Tony.

Kelly betrachtete ihn spöttisch.

»Zum Totlachen – als Volontär! Und was hat er für Aufgaben? Haben Sie ihn vielleicht angestellt, um Blümchen auf Ihre Alkoholflaschen zu malen? Für so etwas sind Sie doch nicht zu haben, mein Junge, wie?«

Jimmy gab keine Antwort.

»Jedenfalls haben Sie sich gestern abend nicht mit solch harmlosen Dingen beschäftigt!«

Jimmy atmete schnell.

»Ich weiß nicht, was Sie damit sagen wollen«, entgegnete er heiser.

Kelly konzentrierte seinen Angriff auf Jimmy. Perelli hatte es auch gar nicht anders erwartet. Wahrscheinlich verdächtigte der Beamte auch Con, aber den ließ er vorerst warten.

Der Ire hörte mit wachsender Ungeduld zu. Es machte ihm wenig aus, wenn er im Verdacht stand, Shaun ermordet zu haben, aber er konnte nicht ertragen, daß man ihn vollkommen übersah. Außerdem fürchtete er, daß Jimmy zusammenbrechen würde, und dann war auch er erledigt.

»Wie lange sind Sie schon bei Perelli?« fragte Kelly.

»Er ist seit drei Monaten bei mir, Mr. Kelly«, erwiderte Tony sanft, »und er ist ein wirklich netter Junge ...«

»Kannten Sie Shaun O'Donnell?« fragte der Kommissar weiter.

»Ja, ich habe ihn öfter gesehen.«

»Ich meine, ob Sie ihn kannten?«

Jimmy nickte.

»Sie haben mehrmals bei Bellini mit ihm gegessen – folglich müssen Sie ihn also recht gut gekannt haben?«

Jimmy zögerte.

»Ich kannte ihn nur oberflächlich.«

»Sie