: Aurora Rose Reynolds
: Falling for Tide
: Romance Edition Verlag
: 9783903278714
: 1
: CHF 4.10
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 280
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Aria Heart will in ihrer Heimatstadt Ruby Falls einen Neustart wagen. Was ihr als Idee einfach erschien, gestaltet sich in Gegenwart ihrer Eltern und in dem gekauften Haus, das nur für Probleme sorgt, verdammt schwierig. Als sie ihre Entscheidung zu bereuen beginnt, klopft plötzlich Tide Goodman an ihre Tür. Ausgerechnet dem verboten heißen Kerl, für den sie schon in der Highschool schwärmte, gelingt es, ihren Schutzwall zu durchdringen. Darf sie sich erlauben, sich in ihn zu verlieben? In den Mann mit der zuckersüßen Tochter, der selbst genug Ballast im Gepäck hat? Um das herauszufinden, wird sie alles - auch ihr Herz - ein weiteres Mal riskieren.

Aurora Rose Reynolds lebt mit ihrem Mann, ihrem Sohn und ihrer Dogge Blue in Tennessee. Wenn sie ihre Zeit nicht mit ihrer Familie oder dem Schreiben verbringt, steckt sie ihre Nase am liebsten in Bücher. Auf ihren Reisen quer durch die Welt und ihren Lebensabschnitten in vielen Teilen der USA hat Aurora unzählige Freundschaften geschlossen - all diese Erfahrungen und Menschen liefern ihr heute Material für ihre Geschichten.

2. Kapitel


 

Aria

 

Im Schneidersitz hocke ich auf dem orangefarbenen Zottelteppich in jenem Zimmer, das eines Tages mein Büro sein wird. Mit meinem Laptop auf dem Schoß klicke ich auf mein aktuelles Projekt. Normalerweise schreibe ich Abenteuerromane mit einem übersinnlichen Touch für Jugendliche, aber seit geraumer Zeit habe ich eine andere Geschichte im Kopf, an der ich mich endlich versuchen will. Eine romantische Komödie über zwei Protagonisten, die von ihren verrückten Müttern immer wieder gemeinsam in witzige Situationen gebracht werden und schließlich die große Liebe finden.

Als ich anfange, mich in der Geschichte zu verlieren und meine Finger nur so über die Tastatur fliegen, höre ich ein seltsames Geräusch, das aus der Küche oder dem Wohnzimmer zu kommen scheint. Ich halte inne und blicke zu der offen stehenden Tür. Von meiner Position aus kann ich nichts erkennen, aber das Geräusch wird eindeutig lauter. Da ich erst eine Nacht und die Hälfte des heutigen Tages hier verbracht habe, weiß ich nicht, ob das normal für dieses Haus ist. Ich stehe auf und sehe in der Küche nach dem Rechten. Als ich nichts Auffälliges entdecken kann, umrunde ich die halbhohe Wand, die Küche und Wohnzimmer voneinander trennt, und keuche entsetzt auf.

Wasser läuft aus der Decke – nicht nur ein bisschen, sondern jede Menge. Aufgrund der Nässe gibt die weiße Gipskartonplatte nach und bröckelt auf den blauen Zottelteppich darunter. Es sieht beinahe so aus, als würde ein Gletscher in ein Meer stürzen, das inmitten meines Wohnzimmers heranwächst. Wie angewurzelt beobachte ich das Geschehen, ehe ich mich ruckartig in Bewegung setze.

Ich renne die Treppe hinauf zur Wäschekammer, rutsche auf dem glatten Linoleum aus und pralle mit der Hüfte sowie meinem Ellenbogen auf dem Boden auf. Ein scharfer Schmerz schießt durch meinen Körper, aber ich ignoriere ihn, rapple mich wieder auf und schlittere abermals über den nassen Boden. Gott sei Dank bekomme ich den Deckel der Waschmaschine auf, und als das Wasser versiegt, sende ich ein stilles Dankgebet gen Himmel. Ich bin seit einer Woche in der Stadt und brauchte dringend saubere Kleidung. Da ich nun sowohl eine Waschmaschine als auch einen Trockner besitze, beschloss ich, mich um meine gesamte Schmutzwäsche zu kümmern. Tja, damit hätte ich wohl warten sollen.

Mein Atem kommt stoßweise, während ich das Chaos um mich herum betrachte. Als ich kurz darauf wieder nach unten gehe und den Schaden in Augenschein nehme, möchte ich weinen. Gestern bei Target habe ich ein einziges Handtuch gekauft, weil ich nicht die Notwendigkeit für weitere sah, wenn meine mit dem Rest meiner Sachen in ein paar Tagen geliefert werden. Allerdings wird ein Stück Stoff allein den Wassermengen niemals Herr werden.

Ich senke die Lider und erlaube mir, eine einzige Träne zu vergießen, bevor ich tief durchatme und nach meinem Handy greife. Wie versprochen, hat mir Sara gestern die Kontaktdaten des Bauunternehmens zugemailt. Ich hätte nicht gedacht, dass ich dort so schnell anrufen würde, aber jetzt bleibt mir keine andere Wahl. Also gebe ich mir einen Ruck. Ein älterer Herr nimmt meinen Anruf entgegen und verspricht mir, schnellstmöglich jemanden vorbeizuschicken. Da alle meine Klamotten pit