: Andreas Winkelmann
: Der Fahrer Hamburg-Thriller
: Rowohlt Verlag Gmbh
: 9783644003088
: Kerner und Oswald
: 1
: CHF 10.00
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 400
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Du hattest einen höllischen Tag und einen Gin Tonic zu viel. Das Auto kannst du nicht mehr nehmen. Zum Glück gibt es MyDriver, die App, mit der man jederzeit ein Auto samt Fahrer bestellen kann. Aber du kommst nie zu Hause an... Überall in der Stadt verschwinden junge Frauen. Kommissar Jens Kerner und seine Kollegin Rebecca Oswald ermitteln fieberhaft - obwohl beide mit privaten Herausforderungen kämpfen. Jens wird mit seiner Vergangenheit konfrontiert, und Rebecca versucht erfolglos, ihn in die Gegenwart - und zu sich - zu ziehen. Dann verschwindet eine Fahrerin von MyDriver - auf dem Wagen steht in Leuchtschrift: #findemich ...

In seiner Kindheit und Jugend verschlang Andreas Winkelmann die unheimlichen Geschichten von John Sinclair und Stephen King. Dabei erwachte in ihm der unbändige Wunsch, selbst zu schreiben und andere Menschen in Angst zu versetzen. Heute zählen seine Thriller zu den härtesten und meistgelesenen im deutschsprachigen Raum. In seinen Büchern gelingt es ihm, seine Leserinnen und Leser von der ersten Zeile an in die Handlung hineinzuziehen, um sie dann, gemeinsam mit seinen Figuren in ein düsteres Labyrinth zu stürzen, aus dem es scheinbar kein Entrinnen gibt. Die Geschichten sind stets nah an den Lebenswelten seines Publikums angesiedelt und werden in einer klaren, schnörkellosen Sprache erschreckend realistisch erzählt. Der Ort, an dem sie entstehen, könnte ein Schauplatz aus einem seiner Romane sein: der Dachboden eines vierhundert Jahre alten Hauses am Waldesrand in der Nähe von Bremen.

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«Zehn … neun … acht … sieben … sechs … fünf … vier … drei … zwei … eins …

Herzlichen Glückwunsch!»

Ein angetrunkener Chor aus über fünfzig Stimmen setzte zu einer Jubelarie an, einige applaudierten, Gläser stießen klirrend gegeneinander. Der Discjockey stimmte «For he’s a jolly good fellow» an, und ein Sturm der Gratulationen brach über Jens Kerner herein.

Keine Chance, sich zu wehren.

Sie umringten ihn, umarmten ihn, schüttelten ihm die Hand, klopften ihm auf die Schulter, küssten seine Wangen, machten Selfies mit ihm. Und er ließ all das über sich ergehen.

Jens Kerner hasste Partys. Die, bei denen er im Mittelpunkt stand, erst recht. Er hasste den Lärm und das Gerede, die Pflicht zu tanzen und überhaupt die Erwartung, eine ganze Nacht lang gute Laune zu haben.For he’s a jolly good fellow passte auf ihn ungefähr genauso gut wie auf den Papst. Jens wollte kein lustiger Kerl sein – aber was spielte das für eine Rolle, wenn er seine Kollegin Rebecca Oswald damit glücklich machen konnte.

Und das konnte er!

Sie hatte diese Party hinter seinem Rücken geplant und organisiert. Und er, der große Ermittler, hatte nichts davon mitbekommen, obwohl sie doch so ziemlich mit jedem aus dem 33. Kommissariat gesprochen haben musste. Heute Abend um neun Uhr hatte sie ihn dann angerufen und gebeten, sie aus der Lobby eines Hotels abzuholen, wo sie angebli