: Michael Marcus Thurner
: Perry Rhodan 2590: Der Tote und der Sterbende Perry Rhodan-Zyklus 'Stardust'
: Perry Rhodan digital
: 9783845325897
: Perry Rhodan-Erstauflage
: 1
: CHF 1.60
:
: Science Fiction
: German
: 64
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
In der Schneise von Anthuresta auf der Suche nach dem PARALOX-ARSENAL In der Milchstraße schreibt man das Jahr 1463 Neuer Galaktischer Zeitrechnung - das entspricht dem Jahr 5050 christlicher Zeitrechnung. Seit einiger Zeit tobt der Kampf um die Polyport-Höfe, der mehrere Galaxien umspannt. Die sogenannten Polyport-Höfe sind Zeugnisse einer längst vergangenen Zeit, mit denen sich gigantische Entfernungen überbrücken lassen. Als die Frequenz-Monarchie aus einem jahrtausendelangen Ruheschlaf erwacht, beanspruchen ihre Herren, die Vatrox, sofort die Herrschaft über das Transportsystem und mehrere Galaxien. Die Terraner und ihre Verbündeten wehren sich erbittert - und sie entdecken die Achillesferse der Vatrox. Rasch gelingen ihnen entscheidende Schläge in der Milchstraße sowie in Andromeda. Allerdings sind damit nicht alle Gefahren beseitigt. Mit den Vatrox hängen zwei rivalisierende Geisteswesen zusammen, die weitaus bedrohlicher für die Menschheit sind. Gleichzeitig droht eine noch schlimmere Gefahr: der Tod von ES, jener Superintelligenz, mit der Perry Rhodan und die Menschheit auf vielfältige Weise verbunden sind. Rhodan muss das PARALOX-ARSENAL finden, um ES helfen zu können - unterstützt wird er dabei von mehreren seiner Gefährten und von jenem Mann, den er einst töten musste, um Zugang zur Unsterblichkeit zu erhalten. Dieser Mann, Piet Rawland, ist mit ES verbunden, und beide zusammen sind DER TOTE UND DER STERBENDE...

Michael Marcus Thurner ist und bleibt Wiener. Er wurde 1963 in der österreichischen Hauptstadt geboren und wohnt mit seiner Frau und zwei Töchtern in der Nähe des Stadtzentrums. 'Und dort fühle ich mich pudelwohl', so Thurner über seinen Lebensmittelpunkt. Nach einem Abschluss der Handelsakademie studierte Thurner einige Semester Anglistik, Geographie und Geschichte. Sein Berufsziel war eigentlich Lehrer - er stellte allerdings fest, dass dies nichts für ihn war. 'In beruflicher Hinsicht prägten häufige Wechsel mein Leben', konstatiert er heute. 'Unter anderem war ich als Kellner, Verkäufer in einem Motorradzubehör-Geschäft, Security und als Angestellter in einem Reitstall tätig.' Thurner ist begeisterter Fußballfan und spielt nach eigenen Angaben den 'gnadenlosen Abräumer, vor dem kein Schienbein sicher ist'. Als Fan hält er seit über 40 Jahren dem SK Rapid Wien die Treue. Er liest und liebt Comics, hält Carl Barks für den großartigsten Geschichtenerzähler aller Zeiten und ist leidenschaftlicher Motorradfahrer. Im Alter von 34 Jahren entwickelte er erste schriftstellerische Aktivitäten. 1998 wurde seine Kurzgeschichte 'Tod eines Unsterblichen' beim 'William Voltz Kurzgeschichten-Wettbewerb' auf den dritten Platz gewählt. Sein erster Roman erschien unter dem Titel 'Mit den Augen des Mörders' in der PERRY RHODAN-FanEdition. Recht schnell folgte seine Mitarbeit an der ATLAN-Serie - dann wurden auch andere Verlage auf ihn aufmerksam, und Thurner begann sein Engagement bei den Serien 'Bad Earth' und 'Maddrax'. Hinzu kamen Beiträge zu 'Coco Zamis' und die Mitarbeit bei 'Elfenzeit', der Fantasy-Erfolgsserie von Susan Schwartz. Bei Heyne erschien der eigenständige SF-Roman 'Turils Reise' (2009); demnächst folgt 'Plasmawelt' (2011). 2005 stieg er mit Band 2265, 'Die Krone von Roewis', in die PERRY RHODAN-Serie ein und gehört seitdem zum festen Autorenteam. 'Das freut mich als jahrzehntelanger Fan ganz besonders', so Thurner, der in Wien lange Jahre den PERRY RHODAN-Stammtisch organisiert hatte. Er verfasste mittlerweile zahlreiche Heftromane und Taschenbücher und übernahm zeitweise die Exposé-Redaktion für die ATLAN-Heftserie sowie für PERRY RHODAN- und ATLAN-Taschenbücher.

3.


Ein guter Rat von Großmutter Henri

 

Es stand wieder einmal ein Besuch imLa Belle an. Er musste nach seinen Pferdchen sehen und dafür sorgen, dass die Mädchen nicht zu übermütig wurden. Immer wieder kam es vor, dass sie sich von ihren Kunden übervorteilen ließen. Three-Cent- und Half-Dime-Münzen aus der New-Orleans-Prägung wurden von der örtlichen Bank nicht angenommen, geschweige denn von den Kaufleuten in der Main Street. Dennoch landeten sie immer wieder in der Kasse, genauso wie irgendwelche glitzernden Gesteinsklumpen, die kaum einen Wert besaßen. Weil die Mädchen dumm waren.

Piet drückte die Schwingarme der Tür beiseite, trat insLa Belle und sah sich aufmerksam um. Die dicke Jacqueline, eine vorgebliche Französin mit einem Stammbaum, an dem mehr Streuner ihr Beinchen gehoben hatten, als man glauben mochte, unterhielt sich gelangweilt mit Joe, dem Pianospieler. Piet hatte noch niemals einen Pianospieler kennengelernt, der nicht Joe hieß.

Ein Neger, dessen Namen er nicht behalten hatte, reinigte Spucknäpfe. Josh, der von den Jahren gebeugte Hausdiener, der sich sein Gnadenbrot verdiente, kehrte den staubigen Boden, und die dralle Köchin schlug am Tresen mit ihrem Fleischhammer auf fetttriefende Steakscheiben ein.

Amy und Nelly, die beiden spindeldürren Geschöpfe, die aus einer der neu entstandenen deutschen Siedlungen hoch im Norden ausgebrochen waren, weil sie die streng religiösen Gesetze der Stadtgründer nicht mehr länger ertragen hatten, hielten sich eng umklammert und starrten ihn ängstlich an.

Die beiden Klappergestelle spülten trotz ihres bescheidenen Äußeren viel Geld in die Kasse. Die Cowboys und Eisenbahnarbeiter steckten ihnen gerne ein paar Cents extra zu. Sie wirkten so erbärmlich, dass selbst die Herzen der hartgesottensten Kerle weich wurden.

Steambody lehnte am Tresen und kippte sich einen kurzen Klaren hinter die Binde. Das Getränk, auf seinen künstlichen Metabolismus abgestimmt, ließ ihn gleich darauf beweglicher und selbstsicherer wirken.

»Wo sind Lulu und Cindy?«, fragte Piet die dicke Jacqueline.

»Oben«, meinte sie und feilte sich gelangweilt ihre Nägel. »Haben einen Kunden.«

»Einen?«

»Ja.« Jacqueline sah ihn furchtlos an. Sie war die Einzige, die ihm gegenüber keinerlei Respekt zeigte. »Hast du ein Problem damit? Bist ja sonst nicht so prüde.«

»Hat das Bürschlein für beide bezahlt?«

»Geht mich nichts an. Wenn Lulu und Cindy zu wenig Geld nach Hause bringen, ist es deine Pflicht, ihnen die Hintern aufzureißen.«

»Ich warne dich: Wenn du weiterhin eine große Lippe riskierst, verprügle ich dich, dass dir Hören und Sehen vergeht.«

»Ach ja?« Jacqueline lächelte ihn an. »Du willst deine beste Stute zum Krüppel schlagen? Und wer, so frage ich mich, wird dir dann deine Mahlzeiten und den Schnaps finanzieren?«

Sie griff sich an den wogenden Busen. Metallfedern sprangen unerwartet daraus hervor und zerschlitzten die fadenscheinige Kleidung. Sie griff danach, streckte lüstern ihre Zunge zwischen den rissigen Kunststofflippen hervor und sagte: »Möchtest du denn aufdas da verzichten? Gib doch zu, dass dich meine Gebirgsstöcke mehr reizen als alles andere, was du in dieser lausigen Stadt bekommen kannst.«

Sie hatte recht, verdammt! Jacqueline hatte Sachen drauf, die die jungen Dinger nicht einmal ansatzweise verstanden, und sie hatte ein höllisches Vergnügen daran, ihre Experimentierlust an ihm auszuprobieren.

»Geh nach oben!«

»Jetzt?« Sie grinste. »Meine Schicht ist noch nicht zu Ende.«

»Ich sagte: Geh nach oben!«, schrie Piet.

Piano-Joe mischte sich ein: »Hör mal, Boss, du solltest dich beruhigen.«

»Sagt wer?«

»Na ja, ich mein ja nur. Ist schlecht fürs Geschäft. Bringt Unruhe unter die Kunden, wenn zu viel schlechte Stimmung ist. Ich spiel dir ein Liedchen, Boss. Hab ich heute erst gelernt, Boss. Stammt aus der Hinterlassenschaft eines Darakir-Fomenten, der sein Federwerk über mehr als zweitausend Jahre lang mit den schönsten Tonfolgen angereichert hat, damit es nach seinem Tod, nach dem letzten Atemzug, wenn die drei Lungenblasen in sich zusammenfallen, diesen einen Song erklingen lässt …«

»Es interessiert mich nicht«, sagte Piet Rawland. Nach wie vor starrte er die dicke Jacqueline an, die keinerlei Anstalten machte, seinen Anweisungen zu gehorchen.

»Ich könnte auch virimistisches Dartentum interpretieren«, sagte Joe mit kläglicher Stimme. »Du weißt ja: Die Weisheiten mehrfacher Selbstmörder, die in einem Wettstreit um die besten Nahtoderlebnisse liegen und sich unter ärztlicher Aufsicht immer wieder hinrichten lassen. Was glaubst du, was die alles zu erzählen haben …«

»Nein!« Piet sah auf seine Uhr.

Es war spät geworden.

11.56.

Er musste diese Farce so rasch wie möglich beenden. »Halt einfach nur dein Maul, Joe. Und du, Jacqueline, bewegst deinen Hintern nach oben. Verstanden?«

»Oh, wie ich mich fürchte!« Die Dicke wackelte mit allem, was ihr zum Wackeln zur Verfügung stand. Dann wandte sie sich ihren wenigen Zuhörern zu. »Habt ihr auch so viel Angst vor Piet Rawland, dem Cowboy, Revolverhelden und Todesschützen? Bibbert ihr, wenn er zu euch tritt? Versetzen euch seine Drohungen in Angst?«

Sie lachte. »Auf mich wirkt er wie ein Versager, der starb, weil er nicht in der Lage war, sein eigenes Leben auf die Reihe zu bekommen. Er ist mit anderen Versagern durchs Land gezogen, hat sich beim Fago ausnehmen lassen, hat kleinere und größere Betrügereien begangen, um irgendwann und irgendwo von irgendwelchen Ordnungshütern abgeknallt zu werden. Und vonso einem soll ich mir Befehle geben lassen? Niemals!«

Piet Rawland zog, richtete die Waffe auf den Mund der Frau und drückte ab. Während sie starb, lachte sie weiter, als wolle sie niemals aufhören, sich über ihn lustig zu machen. Erst als er die Trommel leer geschossen hatte, zeigte die dicke Jacqueline eine Reaktion:

Ihr Gesicht verzog sich zu einer Grimasse der Wut. Der Kopf schlug gegen den Tresen. Holz splitterte, d