: Clive Cussler
: Schockwelle Ein Dirk-Pitt-Roman
: Blanvalet
: 9783641151980
: Die Dirk-Pitt-Abenteuer
: 1
: CHF 8.10
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: Spannung
: German
: 608
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Auf den Weltmeeren geht die Todesangst um. Schiffe verschwinden spurlos, und an den Küsten stranden ganze Kolonien toter Tiere. Nur durch einen Zufall findet Dirk Pitt heraus, daß in Kürze ein noch weit größeres Verhängnis droht. Denn ein australischer Diamantenkönig plant gezielt die Übernahme des Welthandels mit Edelsteinen - und er arbeitet in seinen Minen mit neuartigen, lebensgefährlichen Schallwellen. Eine Katastrophe scheint unausweichlich - und der Countdown hat bereits begonnen ...

Seit er 1973 seinen ersten Helden Dirk Pitt erfand, ist jeder Roman von Clive Cussler ein »New York Times«-Bestseller. Auch auf der deutschen SPIEGEL-Bestsellerliste ist jeder seiner Romane vertreten. 1979 gründete er die reale NUMA, um das maritime Erbe durch die Entdeckung, Erforschung und Konservierung von Schiffswracks zu bewahren. Er lebte bis zu seinem Tod im Jahr 2020 in der Wüste von Arizona und in den Bergen Colorados.

17. September 1876

Aberdeen, Schottland

Nachdem Scaggs nach England zurückgekehrt und ein kurzes Wiedersehen mit seiner Frau und seinen Kindern gefeiert hatte, bot ihm Carlisle& Dunhill das Kommando über einen ihrer neuesten und schönsten Klipper an, dieCulloden, und schickte ihn zum Teehandel gen China. Nach sechs weiteren entbehrungsreichen Fahrten, auf denen er zwei neue Rekorde aufstellte, zog sich Scaggs, müde vom Seemannsleben, mit siebenundvierzig Jahren in sein Cottage nach Aberdeen zurück.

Die Kapitäne der großen Hochseeklipper alterten früh. Sie zollten den Anforderungen, die das Kommando über die schnellsten Schiffe der Welt stellte, ihren Tribut, geistig wie körperlich. Die meisten starben in jungen Jahren. Viele gingen mit ihren Schiffen unter. Sie waren die Besten der Besten, jene legendären Männer aus Eisen, die in der ruhmreichsten Zeit der Seefahrt auf hölzernen Schiffen mit unerhörter Geschwindigkeit die Meere durchpflügten. Sie starben in dem Bewusstsein, dass sie die großartigsten Segelschiffe befehligt hatten, die jemals von Menschenhand gebaut worden waren.

Scaggs, zäh wie die Balken im Bauch seiner Schiffe, schickte sich mit neunundfünfzig Jahren zur letzten großen Reise an. Da er auf den vier Fahrten zuvor sein Geld als Miteigner investiert und somit seinen Anteil am Gewinn der Reederei eingestrichen hatte, hinterließ er seinen Kindern ein beträchtliches Vermögen.

Nachdem Lucy, sein geliebtes Weib, gestorben war und seine Kinder ihrerseits Familien gegründet hatten, lebte er allein. Seine Liebe zur See hatte er sich bewahrt: Auf einer kleinen Ketsch, die er eigenhändig gebaut hatte, segelte er durch die Fjorde und Küstengewässer von Schottland. Nach einer kurzen Fahrt bei bitterkaltem Wetter nach Peterhead, wo er seinen Sohn und seine Enkel besuchen wollte, erkrankte er.

Ein paar Tage vor seinem Tod verlangte er seinen langjährigen Freund und ehemaligen Arbeitgeber Abner Carlisle zu sprechen. Carlisle, ein allseits geachteter Reeder, der gemeinsam mit seinem Kompagnon Alexander Dunhill ein beträchtliches Vermögen angehäuft hatte, war einer der angesehensten Bürger von Aberdeen. Neben der Schifffahrtsgesellschaft besaß er ein Handelskontor und eine Bank. Die Gelder, die er für wohltätige Zwecke stiftete, kamen vor allem der örtlichen Bibliothek und einem Krankenhaus zugute. Carlisle war schlank und drahtig, hatte eine Vollglatze und freundliche Augen. Er hinkte, seit er als junger Mann vom Pferd gestürzt war.

Jenny, die Tochter des Kapitäns, die Carlisle seit ihrer Geburt kannte, ließ ihn ein. Sie schloss ihn kurz in die Arme und ergriff seine Hand.

»Schön, dass Ihr kommt, Abner. Er verlangt alle halbe Stunde nach Euch.«

»Wie g