: Clive Cussler
: Cyclop Ein Dirk-Pitt-Roman
: Blanvalet
: 9783641134709
: Die Dirk-Pitt-Abenteuer
: 1
: CHF 8.10
:
: Spannung
: German
: 512
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Raymond LeBaron, der reiche amerikanische Verleger, bricht mit seinem Luftschiff auf, um das Wrack der »Cyclop« zu entdecken, in dem sich eine unermesslich wertvolle Inka-Statue befinden soll. Eine Woche später ist er verschollen, an Bord des Luftschiffs sind nur noch drei namenlose Leichen. Major Pitt von der Meeresbehörde NUMA übernimmt die Ermittlungen - und erkennt bald, dass weit mehr dahinter steckt als eine Schatzsuche ...

Seit er 1973 seinen ersten Helden Dirk Pitt erfand, ist jeder Roman von Clive Cussler ein »New York Times«-Bestseller. Auch auf der deutschen SPIEGEL-Bestsellerliste ist jeder seiner Romane vertreten. 1979 gründete er die reale NUMA, um das maritime Erbe durch die Entdeckung, Erforschung und Konservierung von Schiffswracks zu bewahren. Er lebte bis zu seinem Tod im Jahr 2020 in der Wüste von Arizona und in den Bergen Colorados.

3


»Bitte halten Sie die Arme ruhig, wo Sie sie jetzt haben«, sagte der Fremde in freundlichem Gesprächston.»Ich weißüber die Handzeichen Bescheid, die Ihnen Ihre Sicherheitsbeamten beigebracht haben, um sich lautlos verständigen zu können, falls Sie Ihr Leben bedroht sehen.«

Der Präsident saß wie vom Blitz getroffen, ungläubig, aber zugleich mehr neugierig als verängstigt. Einen Augenblick lang traute er sich nicht, etwas zu erwidern, weil er einfach nicht die richtigen Worte fand. Sein Blick hing an dem kleinen Päckchen vor ihm.

»Ein irrsinniges Unternehmen«, meinte er schließlich.»Sie werden daran nicht lange Ihre Freude haben.«

»Das ist kein Attentat. Es wird Ihnen nichts geschehen, wenn Sie meine Anweisungen genau befolgen. Können Sie das akzeptieren?«

»Sie haben Nerven, Mister.«

Der Fremde ignorierte den Einwand und redete im Tonfall eines Lehrers weiter, der seiner Klasse gutes Benehmen beibringen will.»Es handelt sich um eine Splitterbombe, die alles zerfetzt, was sich im Umkreis von zehn Metern befindet. Sollten Sie versuchen, Ihre Leibwächter zu alarmieren, werde ich das Geschoß durch eine elektronische Zündung an meinem Handgelenk aktivieren. Bitte setzen Sie Ihr Golfspiel fort, als wäre nichts Besonderes vorgefallen.«

Dem Präsident blieb nicht viel anderesübrig. Schließlich siegte auch seine Neugier, denn er wollte um jeden Preis herausfinden, was hinter diesem ungewöhnlichen Angriff stecken konnte. Während das Cart weiterrollte, versuchte er unauffällig den Mann neben sich zu mustern. Die Gestalt wirkte zerbrechlich, die Hüften waren schmal; der Mannähnelte auf den ersten Blick Reggie Salazar unglaublich, doch er war mindestens zehn Zentimeter größer. Das Gesicht, oder besser das, was davon zu sehen war, machte einen irgendwie skandinavischen Eindruck. Die Stimme klang kultiviert, die Schulterhaltung und das kühle Benehmen deuteten auf jemanden hin, der es gewohnt war, Autorität auszuüben, doch es lag nichts Böses oder Hinterhältiges im Benehmen des Mannes.

»Ich habe das verrückte Gefühl«, sagte der Präsident ruhig,»daß Sie das alles hier aufführen, um mir etwas mitzuteilen.«

»Gar nicht so dumm. Sie haben eine erstaunliche Auffassungsgabe. Aber ich habe von einem Mann in Ihrer Position nichts anderes erwartet.«

»Wer, zum Teufel, sind Sie?«

»Für unsere Unterhaltung genügt es, wenn Sie mich Joe nennen. Sobald wir den Unterstand dort drüben erreicht haben, erfahren Sie, worum es geht. Dort gibt es einen kleinen Ruheraum.«

Er langte hinter sich und reichte dem Präsident eine Aktenmappe.»Bitte gehen Sie in dem Ruheraum auf die Toilette, und lesen Sie das. Sie haben nicht mehr als acht Minuten Zeit, sonst werden Ihre Leibwächter unruhig. Was dann passieren würde, brauche ich Ihnen ja nicht noch einmal zu erklären.«

Der elektrische Wagen rollte langsam vor der Hütte aus. Wortlos verschwand der Präsident in den kleinen Ruheraum und begab sich auf die Toilette. Er begann mit dem Studium der Aktenmappe. Als er exakt acht Minuten später wieder bei Joe auftauchte, zeigte sein Gesicht nur noch größere Verwirrung.»Was für einen Wahnsinn wollen Sie mir da andrehen?« fuhr er den Fremden an.

»Das ist kein Wahnsinn.«

»Ich kann nicht verstehen, warum Sie sich ein solch verrücktes Unternehmen einfallen lassen, nur um mich zu zwingen, meine Zeit mit der Lektüre von alberner Science-fiction zu verschwenden.«

»Das ist keine Science-fiction.«

»Dann muß Sie jemand auf den Arm genommen haben.«

»Die Jersey Colony existiert«, erklärte Joe geduldig.

»Ja, und Atlantis gibt es auch.«

Joe lächelte nachsichtig.»Sie sind gerade in einem sehr exklusiven Klub aufgenommen worden. Nur ein Präsident vor Ihnen hat jemals etwas von diesem Projekt erfahren. Ich schlage vor, Sie setzen Ihr Spiel fort, während ich Ihnen unterwegs die Sache etwas erläutere. Ich kann Ihnen jetzt natürlich nur ein sehr grobes Bild zeichnen, denn wir haben nicht sehr viel Zeit. Es ist außerdem besser für Sie, wenn Sie einige der Details nicht kennen.«

»Erst noch eine Frage, die müssen Sie mir schon gestatten.«

»In Ordnung.«

»Wo ist Reggie Salazar?«

»Er schläft fest und sicher hinter seinem Umkleideraum.«

»Wenn das eine Lüge ist, holt Sie der Teufel persönlich.«

Nach dem nächsten Loch steuerte Joe einen besonders umständlichen Kurs mit dem Karren, den er so langsam fahren ließ, wie es möglich war, ohne aufzufallen.»Also, dann... 1963, weniger als zwei Monate vor seinem Tod, traf Präsident Kennedy sich mit einer Gruppe von neun Männern in seinem Haus in Hyannis Port, die ihm ein streng geheimes Projekt vorschlugen, das dem aufblühenden Weltraumprogramm einen anderen Akzent geben sollte. Es handelte sich um ein ausgewähltes Team brillanter junger Wissenschaftler, Manager, Ingenieure und Politiker, die alle i