Es war ein Sonderangebot. Kreuzfahrt pur. Sieben Tage Erholung, nur feinstes Essen, ausruhen und auf dem Schiff herumwandern. Hauptsächlich schlafen und es sich gut gehen lassen. Das war es, was wir wollten. Endlich raus aus dem Stress und rein ins Vergnügen. Es waren keine Häfen geplant, an denen wir anlegen würden. Das hätte, wie der Prospekt es ausdrückte, nur der Harmonie der totalen Entspannung Abbruch getan. Irgendwie kam uns das seltsam vor, aber da wir noch nie eine Kreuzfahrt gemacht hatten, wussten wir auch nicht, was man so macht und was nicht, wenn man auf dem Wasser ist. Der Kahn würde langsam vor sich hinschwimmen, sich den Wellen ergeben und wir es mit uns geschehen lassen. Das war das Besondere, das andere, das diese Fahrt von allen anderen unterscheiden sollte. „Häfen sind gestern“, hieß es noch im Prospekt, „Seefahrt ist heute.“ Da wir noch ein paar Tage Resturlaub hatten, dachten wir, es sei genau das, was wir brauchten. Also packten wir die Koffer. Ein guter Anzug musste rein, hieß es, ein kleines Schwarzes für die Weiblichkeit. Es würde einen speziellen Abend geben. Immerhin war es so etwas wie eine Jungfernfahrt. Wie wir gelesen hatten, sollte es auch ein Abendessen mit dem Kapitän geben.
Wir kamen im Terminal an, der, wie zu erwarten, am Wasser lag. Man hörte die Wellen leicht gegen Pier schlagen. Nur ganz leise, fast untergehend im Geräusch der Welt um uns herum. Man musste genau zuhören, um es nicht zu verpassen, dieses für uns so ungewöhnliche Geplätscher. Und man roch das salzige Wasser, das in der Luft war und uns in kleinen Wassertropfen ins Gesicht blies. Ich musste die Augen ein wenig schließen.
Es war ein großes, hohes Gebäude. Irgendwie sah es aus wie eine große Lagerhalle, aber nicht unsympathisch. Weiße Wände, unterbrochen mit blaufarbenem Glas in drei Reihen übereinander. Elegant sah es aus. Fast ein wenig beeindruckend. Wir sahen kein Schiff, was uns im ersten Moment ein bisschen seltsam vorkam, aber da wir, wie gesagt, keine Ahnung hatten, wie so etwas aussah, dachten wir, dass das wohl so sein musste. Vielleicht war es ja auch hinter der Halle. Ja, das musste es sein. Das Schiff war hinter der Halle, darauf einigten wir uns.