: Sarah Morgan
: Im Sommer treffen wir uns wieder Roman | Eine Hochzeit, alte Geheimnisse und ein sonniger Neubeginn | Sommerlektüre 2024
: HarperCollins
: 9783749906765
: 1
: CHF 8.00
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 384
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

»Der perfekte Sommerroman - scharfsinnig, clever und voller Spaß!« Bestsellerautorin Viola Shipman

Die gefeierte Liebesromanautorin Catherine Swift führt seit Jahrzehnten die Bestsellerlisten an, dabei ist sie selbst in der Liebe alles andere als erfolgreich. Drei gescheiterte Ehen haben die Beziehung zu ihren Töchtern belastet, doch das soll sich nun ändern. Catherine ist verlobt und hofft, dass ihre Hochzeit auf Korfu sie alle endlich als Familie zusammenführt.

Adeline weiß nicht, was schlimmer ist - dass ihre Mutter ein viertes Mal heiratet oder dass sie das auch noch in Catherines Luxusvilla feiern soll. Die Trennung ihrer Eltern hat Spuren hinterlassen, die sie als Psychologin zwar erkennt, aber längst nicht verwunden hat. Ihre Halbschwester Cassie scheint wie immer das genaue Gegenteil von ihr zu sein: nichts als pure Begeisterung.

Als die Schwestern entdecken, wen ihre Mutter heiraten will, steht für beide alles kopf. Wird die Liebe im sommerlichen Griechenland trotzdem am Ende alles überstrahlen?



Sarah Morgan ist eine gefeierte Bestsellerautorin mit mehr als 21 Millionen verkauften Büchern weltweit. Ihre humorvollen, warmherzigen Liebes- und Frauenromane haben Fans auf der ganzen Welt. Sie lebt mit ihrer Familie in der Nähe von London, wo der Regen sie regelmäßig davon abhält, ihren Schreibplatz zu verlassen.

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Adeline

Adeline Swift telefonierte gerade mit der Kulturredakteurin vonWoman Now, als der Brief unter ihrer Wohnungstür durchgeschoben wurde.

»Die Sache ist die«, sagte Erin, »deine Ratgeberkolumne wird von allen Rubriken der Zeitschrift am meisten gelesen. Die Leute scheinen wirklich darauf zu reagieren. Auf dich. Unsere jüngste Marktbefragung ergab, dass siebzig Prozent der Leserinnen lieber dich um Rat fragen würden als ihre beste Freundin. Kannst du dir das vorstellen?«

Ja, das konnte sie sich vorstellen. Nur wenige Menschen landeten ohne emotionale Altlasten im Erwachsenenleben. Verletzung. Ablehnung. Scham. Enttäuschung. Trauer. Reue. Das Leben hinterließ Narben, und man musste einen Weg finden, mit diesen Narben zu leben. Manche Menschen wählten die Strategie der Verleugnung.Ignoriere es. Lass es in der Vergangenheit. Mach weiter. Andere nahmen diese Emotionen in Angriff und verbrachten Stunden in Therapie, um zu verstehen, wie die Vergangenheit die Gegenwart beeinflusste, und irgendwann einen Punkt der Akzeptanz zu erreichen. Die meisten schlugen sich einfach allein durch, gingen voran und stolperten gelegentlich, durchschritten die Höhen und Tiefen des Lebens, so gut sie eben konnten. Nach ein paar Drinks zu viel vertrauten sie sich vielleicht einem Freund an, doch meistens sagten sie nichts. Schließlich war es ein Risiko, diese tiefen Geheimnisse und Ängste, diese persönlichsten Teile seines Selbst zu offenbaren. Es bedeutete:Dies ist der Mensch, der ich wirklich bin, statt:Dies ist der Mensch, der ich vorgebe zu sein.

Es waren diese Menschen, die allein mit ihren Ängsten blieben, die Adeline oft schrieben.

Liebe Dr. Swift …

Sie breiteten ihre Probleme aus in der Hoffnung, dass Adeline in ein paar wohlgesetzten Worten ihre Krise löste oder ihnen zumindest zu einem besseren Gefühl verhalf.

Adeline lieferte eine besonnene Analyse, Mitgefühl und ein paar aufmunternde Worte. Wenn sie an ihren Antworten feilte, ließ sie eine Mischung aus Empathie, Lebenserfahrung und Direktheit einfließen. Sie übernahm die Rolle einer mitfühlenden Fremden, die zuhörte, ohne zu bewerten, und die die Anonymität respektierte. Doch diese Rolle bedeutete, dass sie in einer Welt von Problemen lebte. An jedem Arbeitstag war sie von den Herausforderungen des Lebens umgeben, ertrank im Schmerz anderer Menschen und musste sich von Untreue bis Arbeitslosigkeit mit jedem Kummer auseinandersetzen. Wenn Menschen sie fragten, wie sie damit fertigwurde, wies sie darauf hin, dass es leicht war, mit einem Drama fertigzuwerden, das nicht das eigene Drama war.

Wenn es um ihr eigenes Drama ging? Das war etwas anderes.

Sie starrte auf den Umschlag

Er lag unschuldig auf dem Boden, das strahlende Weiß hob sich von den breiten Eichendielen ab. Auch ohne ihn aufzuheben, bemerkte sie das hochwertige geprägte Papier. Name und Adresse waren in einer geschwungenen Schrift verfasst, die sie sofort erkannte.

Ihr Herz schlug etwas schneller. Emotionen wallten in ihr auf und drohten sie wie eine Windbö umzuwerfen. Sie legte die Hand aufs Zwerchfell und zwang sich, langsam zu atmen. Sie war eine Erwachsene mit eigenem Leben, einem guten Leben, und dennoch raubte ihr dieses kleine leblose Objekt die Ruhe des Tages.

Dabei hatte sie den Umschlag noch nicht einmal aufgemacht.<