: Christiane Gohl, Sarah Lark
: Lea und die Pferde - Herzklopfen und Reiterglück Band 4
: Baumhaus
: 9783732578917
: Lea und die Pferde
: 1
: CHF 4.00
:
: Jugendbücher ab 12 Jahre
: German
: 160
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Lea ist überglücklich: Endlich hat sie ihr Traumpferd Joker. Aber leider verläuft nicht alles reibungslos. Vor allem Leas Mutter scheint so gar nicht mit Joker zurechtzukommen, und auch im Pensionsstall gibt es immer wieder Ärger. Während Mom merkwürdige Kurse besucht und plötzlich an sprechende Pferde glaubt, hat Lea andere Sorgen: Westernreitchampion Lily - ebenso hübsch wie heimtückisch - ist hinter Leas Schwarm her!



Sarah Lark ist Bestseller-Autorin und eine ausgewiesene Expertin zum Thema Pferde. Sie beschäftigt sich seit ihrer Kindheit mit Pferden und reitet in verschiedenen Disziplinen. Pferdefreundliches Reiten und artgerechte Haltung sind ihr dabei besonders wichtig. Seit einigen Jahren lebt die Autorin in Spanien, wo sie sich unter anderem mit einem Gnadenhof ihren Lieblingstieren widmet. Neben der Reihe"Lea und die Pferde" hat sie auch das Jugendbuch"Dream - frei und ungezähmt" geschrieben.

Noble Gesten im Wilden Westen


Beim Thema Westernreiten dachten viele Leute immer noch an Cowboys und Indianer. Frau Witt zum Beispiel würde nie begreifen, dass bei Thorstens Trainer Tim Blom weder Schießen noch Lassowerfen auf dem Lehrplan stand. Ich wusste allerdings längst, dass es hier zwar um eine andere Reitweise ging, aber auch um einen Sport. Westernwettbewerbe wurden nach genauso strengen Regeln gerichtet wie Dressur- und Springturniere. Insofern war ich auch nicht überrascht, den Hof der Bloms ebenso sauber und mit Blümchen und Fähnchen geschmückt zu sehen wie die Anlage Wienberg bei deren jährlichem Turnier. Auch hier gab es ein paar Verkaufsstände mit Reitsportartikeln sowie etwas zu essen – wobei die Stände allerdings nicht von Freiwilligen aus der Kochlöffelabteilung betrieben wurden. Hier gab es schließlich keinen Reiterverein und Tim Bloms Frau Marion war auch kein Kuchenbacktyp. Tim hatte also einfach einen Imbisswagen und einen Bierstand geordert – zum Mittagessen gab es Pommes und Currywurst.

»Ist ja nicht sehr amerikanisch«, moserte meine Mom. »Sie hätten wenigstens ein paar Hamburger …«

Mom und ich waren beide begeisterte Köchinnen und hatten im Reiterverein Wienberg schon mal die Waffelbäckerei geleitet.

»Sie können das ja nächstes Jahr übernehmen«, entgegnete Thorstens Vater. Zumindest er wirkte heute amerikanisch bis ins Mark. Herr Reiser war ein völlig anderer Typ als Thorsten, groß und schlank und genau die Sorte Mann, der man den Cowboy abnahm, wenn er wie heute in Holzfällerhemd, Jeans und Stetson durch die Gegend stiefelte. »Wenn Lea dann auch hier mitreitet.«

Mom warf ihm einen beleidigten Blick zu. »Wenn überhaupt, dann reite ich selbst!«, erklärte sie. Das war ernst zu nehmen.

Ich sah mich schon als einzige »Turniertochter« unter lauter ehrgeizigen Elternteilen … Am besten begann ich gleich, diesen hysterischen Unterton in der Stimme zu üben, mit dem sonst die Turniermamis ihre Sprösslinge an vergessene Gerten, Handschuhe und Sattelgurte erinnerten. Und dann musste ich mir unbedingt ein paar Sätze notieren wie »Gerade halten, Schatz! Und nicht vergessen, die Richter anzulächeln!«

Immerhin gab es in der Westernszene weniger Turnierpapas und -mamas als auf Dressur- und Springturnieren. Zumindest bei einer so kleinen Veranstaltung wie dieser ritten die meisten Erwachsenen selbst.

Thorsten und Svenja studierten die Pattern für die Horsemanship, die am Meldewagen angeschlagen war. Pattern hieß Aufgabe und bei dieser Prüfung legten die Richter oder der Veranstalter sie vor