Fick-dich-Schuhe
Logan
Wenn man zu früh zu einem Termin kommt und vor dem Besprechungsraum wartet, hat man viel Zeit, darüber nachzudenken, wie man einen Laptop hält, ohne dabei albern auszusehen.
Das Ding hatte ich schon gegen meine Brust gedrückt oder lässig an meiner Hüfte gehalten, unter meinem Arm ... Aber auch nach drei Minuten des Wartens blieb es ein Fremdkörper, auf der die Präsentation schlummerte, mit der ich »Projekt Feenstaub« an irgendwen übergeben würde – drei Wochen, nachdem ich das Projekt angenommen hatte. Niall hatte mich sogar zum Projektleiter gemacht – einem Projektleiter, dem entfallen war, wie zur Hölle man einen Laptop hielt, ohne zu wirken wie ein nervöses zwölfjähriges Mädchen oder wie ein Zuhälter, der sich als Geschäftsmann tarnte.
»Können wir schon rein?«
Mein Kollege war um die Ecke gebogen. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und sah meinen Laptop mit einem leichten Hauch von Nervosität an, wenn mich nicht alles täuschte. Glyn mimte gern den nervenstarken Iren – mit seiner Glatze, dem roten Bart und der riesigen Statur, neben der ich wirkte wie ein blonder Dreijähriger. Inklusive Grübchen. Dabei hatte ich nicht einmal Grübchen – außer in der Nähe dieses sympathischen, aber eindeutig zu maskulin geratenen Bastards.
»Ich glaube, wir warten lieber draußen.« Ich deutete mit dem Laptop auf die Tür neben mir. »Niall hat wohl noch eine Besprechung.« Keine Ahnung, welches Team unser Chef gerade in die Mangel nahm. Vielleicht holte er sich auch nur von irgendwem einen Zwischenbericht ein, ehe er uns zerpflückte. »Wo steckt Lara?« Sie war die Dritte in unserer Gruppe.
Glyn zuckte mit den Schultern, ohne dabei seine Arme zu lösen. »Keine Ahnung.«
»Keine Ahnung? Wir sitzen alle im selben Büro. Wie kannst du nicht wissen, wo sie steckt?« Ich hatte mich doch bloß die letzte halbe Stunde in einen anderen Raum abgesondert, um die Präsentation noch mal