: Elena Bellmar
: Mörderisches Mallorca - Toni Morales und der Lohn der Habgier Ein Mallorca-Krimi
: Piper Verlag
: 9783492998055
: Comandante-Toni-Morales-Reihe
: 1
: CHF 8.70
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 320
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Nach seinem ersten erfolgreich gelösten Fall auf Mallorca möchte Ermittler Toni Morales sich endlich dem unaufgeklärten Mord an seinem Halbbruder widmen. Doch noch bevor er richtig loslegen kann, überschlagen sich die Ereignisse. In einem Hotel wird bei Umbauarbeiten eine eingemauerte Frauenleiche gefunden, zudem stirbt ein Apartmentbesitzer unter merkwürdigen Umständen. Als wäre das nicht bereits genug Arbeit für Toni, muss er auch noch fürchten, dass jemand in seinem neuen Team mit verdeckten Karten spielt - und womöglich etwas mit dem Tod seines Halbbruders zu tun hat ... Elena Bellmar ist das Pseudonym der Autorin Elke Becker, die 1970 im schwäbischen Ulm geboren wurde. Das Reisen liegt ihr im Blut. So schnürte sie bereits mit achtzehn Jahren ihren Rucksack und zog wochenlang durch Südamerika. Später verbrachte sie ein Jahr in Venezuela, um Spanisch zu studieren. Dort entdeckte sie das Schreiben für sich und absolvierte später eine Drehbuchausbildung an der Master School Berlin. Heute lebt Elke Becker auf Mallorca, Schauplatz ihrer Krimireihe um Ermittler Toni Morales.

Elena Bellmar ist das Pseudonym der Autorin Elke Becker, die 1970 im schwäbischen Ulm geboren wurde. Das Reisen liegt ihr im Blut. So schnürte sie bereits mit achtzehn Jahren ihren Rucksack und zog wochenlang durch Südamerika. Später verbrachte sie ein Jahr in Venezuela, um Spanisch zu studieren. Dort entdeckte sie das Schreiben für sich und absolvierte später eine Drehbuchausbildung an der Master School Berlin. Heute lebt Elke Becker auf Mallorca, Schauplatz ihrer Krimireihe um Ermittler Toni Morales.

Mallorca, April 2021, Mittwoch


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Seit drei Wochen ging Toni mit Bruno Martín während der verbleibenden Arbeitszeit die ungeklärten Fälle der letzten Jahre durch. Warum Anabel García gerade ihm die alten Fälle auf den Tisch packte, war ihm klar. Seine ehemalige Geliebte wollte ihm zeigen, wer hier bestimmte. Und er war es nicht. Das hatte sie ihm, als seine neue Vorgesetzte, bereits bewiesen.

Natürlich hatte Anabel ihre Motivation anders deklariert. Offiziell übergab sie ihm die ungelösten Fälle, damit es nicht auffiel, wenn er wegen des ungeklärten Mordes an seinem Halbbruder ermittelte. Doch dazu hätte sie ihm nicht die offenen Fälle der letzten fünfundzwanzig Jahre aus dem Archiv bringen lassen müssen. Dazu hätten die letzten fünf Jahre ausgereicht. Und schon gar nicht wäre dann die Anweisung gewesen, mit dem Aufrollen der ältesten Fälle zu beginnen.

Auch ihre Erklärung konnte Toni nicht akzeptieren. Natürlich ging Bruno Martín bald in Pension, das bedeutete aber nicht, dass er nicht mehr für Gespräche zur Verfügung stand, die alte Fälle betrafen. Toni hatte diesbezüglich mit seinem Mitarbeiter gesprochen. Das hatte Anabel offenbar nicht für nötig befunden.

Zum einen wollte Anabel Toni Steine in den Weg legen. Und zum anderen wollte sie über seine Arbeitsleistung ihre Aufklärungsquote im Revier erhöhen.

Ein unnötiger Schritt.

Denn die ungeklärten Fälle kamen in regelmäßigen Abständen aus dem Archiv. Neue Ermittlungsmethoden brachten oftmals neue Erkenntnisse. Aber auch Beteiligte, die kurz vor dem Tod standen, plagten oft Reuegefühle, und sie erleichterten bei einer erneuten Befragung ihr Gewissen.

Toni saß auf seiner Terrasse in Santa Ponsa. Die milde Frühlingssonne kitzelte seine Nase. Vielleicht waren es aber auch die Blütenpollen der Aleppokiefern, die der Wind in gelben Wolken von den Ästen wehte.

Generell reagierte Toni auf nichts allergisch, doch dieser Pollenflut, die für etwa drei Wochen die komplette Insel mit einer senffarbenen Pulverschicht überzog, konnte niemand entkommen. Mel hatte den Terrassentisch vor zwei Stunden abgewischt, doch jetzt schimmerte die Glasplatte des Tisches wieder zartgelb. Auch andere Büsche begannen, in einer Explosion der Farben zu blühen.

Tonis Garten war etwas verwildert. Die Äste sprossen in Wildwuchs, ein Nachschnitt war seit Monaten überfällig, und der Rasen glich einer Wiese. Wenn Mel und er mal gleichzeitig freihatten, gingen sie lieber am Strand spazieren oder gemütlich ein Glas Wein trinken, und den chronischen Zeitmangel sah man dem Garten an. Vielleicht sollte er einen Gärtner kommen lassen.

Sein Blick glitt hinüber zum Grundstück seiner Schwiegermutter. Ihr gepflegter Ziergarten hätte auch in die königliche Sommerresidenz von Marivent gepasst, bis auf die drei hüfthohen Marihuanapflanzen, die sie zwischen den Tomaten angepflanzt hatte. Ihr Versuch, die Pflanzen vor ihm zu verbergen, ließ ihn schmunzeln.

Als ob er nicht den Unterschied zwischen einer Tomatenstaude und einer Marihuanapflanze erkennen würde. Solange sie aber keine Plantage anlegte, ignorierte er diesen Umstand. Der Konsum war schließlich nicht verboten.

Toni trank einen Schluck aus seiner dritten Tasse Kaffee und überlegte, welche Ansätze er im Vermisstenfall Sara López finden könnte. Sie galt immer noch als vermisst. Saras Schwester Agata glaubte die offizielle Version nicht. Nach der sei Sara López an einem Freitag vor fünfundzwanzig Jahren, an dem sie das letzte Mal gesehen worden war, in ihre Heimat nach Saragossa aufgebrochen und auf ihrem Weg nach Hause spurlos verschwunden. Agata glaubte, Saras Liebhaber, von dem sie jedoch keinen Namen wusste, stünde hinter dem Verschwinden. Die Ermittlungen im Hotel hatten zu nichts geführt. Saras Sachen waren aus dem Diensttrakt verschwunden, was die offizielle Theorie einer überstürzten Abreise in die Heimat stützte. Sara hatte laut Aussagen ihrer Kollegen öfter davon gesprochen, zurückzugehen. Natürlich konnte das zutreffen. Sara hatte sich außerdem vor dem Zahltag ihren Lohn aushändigen lassen, was die These untermauerte. Auch konnte der mysteriöse Liebhaber nicht ausfindig gemacht werden. Zumindest auf Mallor