: Simone Jöst
: Das Geheimnis um den toten Pfarrer
: Aufbau Verlag
: 9783841225092
: Klara Golder ermittelt
: 1
: CHF 7.20
:
: Spannung
: German
: 346
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Heiliger BimBam.

Klara Golders neue Putzstelle hat es wieder in sich: nach einem Bestseller floppten die nachfolgenden Bücher des ehemaligen Erfolgsautors und nun ertränkt er seinen Kummer in Alkohol und lässt sich von seiner Schwester bedienen. Als diese eine Auszeit benötigt, engagiert sie kurzerhand Putzperle Klara, damit sie in der Wohnung ihres exzentrischen Bruders Ordnung hält. Doch als der beliebte Pfarrer ermordet im Beichtstuhl aufgefunden wird, ist Klara sofort klar: hier ist ihre Spürnase gefragt! Mit Monsieur Bloque an ihrer Seite stößt Klara auf einige Ungereimtheiten, die ihr zu denken geben. Als sie dann auch noch von ihrer eigenen Vergangenheit eingeholt wird, nimmt das Chaos seinen Lauf ...

Klara Golder - die scharfsinnige Putzfrau ermittelt in einem weiteren Fall!



Simone Jöst lebt im Odenwald. Beflügelt von der Lust, sich ständig neue Geschichten auszudenken, schreibt sie humorvolle Unterhaltungskrimis, die nicht nur von Mord und Totschlag erzählen, sondern auch die Lachmuskeln ihrer Leser fordern. Für sie gibt es nichts Schöneres als schwarzen Humor und weiße Schokolade. Sie veröffentlichte zahlreiche Kurzgeschichten und Romanserien und ist Herausgeberin von Krimi-Anthologien.

Dienstag


Jedes Mal, wenn Klara eine neue Putzstelle antrat, war sie nervös. Genau wie heute. Als sie noch bei ihrem Mann Harald gelebt hatte, verlief ihr Leben in geregelten Bahnen. Sie hatte einen festen Job in einer Putzkolonne und brauchte sich nicht um ihren Lebensunterhalt sorgen. Doch seit ihrem fünfzigsten Geburtstag vor fünf Wochen stand ihr Leben kopf. Sie hatte Harald verlassen und den Sprung ins kalte Wasser gewagt. Endlich! Weit fort von zu Hause, dort, wo sie einst ihre große Jugendliebe Adrian getroffen hatte. Was war sie in den jungen Mann verknallt gewesen, der so kühne Pläne für die Zukunft gehabt hatte, davon träumte, eines Tages ein eigenes Hotel zu leiten. Leider dauerte ihre Romanze nur wenige Tage, weil Klaras Schulferien zu Ende waren und sie mit ihren Eltern wieder abreisen musste. Ein Leben lang hatte sie sich gefragt, was aus ihr geworden wäre, wenn sie ihn statt Harald geheiratet hätte. Jedenfalls würde sie heute nicht in der kleinen Dachgeschosswohnung über einer Buchhandlung wohnen, was besonders schade wäre, denn ihren neuen Vermieter, den blinden Buchhändler Philippe Bloque, hatte sie sofort ins Herz geschlossen, und um ehrlich zu sein, brauchte sie seine Unterstützung mehr, als sie sich eingestehen wollte.

Die vergangenen Wochen waren verrückt und wunderschön zugleich gewesen. Eine Einbruchserie und ein Mord im Haus ihrer letzten Arbeitgeberin hatten Klara an ihre Grenzen und weit darüber hinaus gebracht. Doch war es nicht genau das, was sie gesucht hatte, als sie Harald verließ? Freiheit, Abenteuer und neue Freunde.Et voilà! All das hatte sie hier in dieser Kleinstadt vom ersten Tag an gefunden. Allerdings hatte sie im Traum nicht damit gerechnet, dass sie ihre Arbeitsstelle nach kaum einer Woche schon wieder verlieren würde, weil ihre Chefin versuchte, sie zu töten und wegen Mordes an ihrem Chauffeur selbst verhaftet wurde.

Zum Glück hatte Philippe schnell einen neuen Arbeitgeber für Klara gefunden. Alles, was sie über diesen Mann wusste, war, dass er ein wenig speziell sein sollte, allein lebte und dringend eine Reinigungskraft benötigte. Er war Kriminalschriftsteller und hieß Mo Sternberg. Vor einigen Jahren hatte er ein Buch geschrieben, mit dem ihm der Sprung auf die Bestsellerliste gelang. Leider sollte das sein einziger Erfolg bleiben. Ein bisschen aufgeregt war Klara schon. Sie verließ ihre Wohnung und lief die knarrende Holztreppe durch das Treppenhaus nach unten, vorbei an Philippes Wohnungstür im ersten Stock und trat hinaus auf den Marktplatz.

Der Sommer neigte sich langsam dem Ende zu. Die Septembernächte wurden kühler, die Platanen bekamen bereits gelbe Blätter. Klara zog ihre Strickjacke vorne zusammen und warf einen Blick durch das Schaufenster der Buchhandlung im Erdgeschoss. Philippe und Lukas würden erst in einer Stunde den Laden öffnen. Klara richtete im Spiegelbild ihren Pferdeschwanz und lächelte. Angespannt rückte sie den Gurt ihrer Umhängetasche zurecht, in der sie ihren Putzkittel und ein Paar rosa Gummihandschuhe verstaut hatte, und machte sich auf den Weg.

Bis zu Herrn Sternbergs Wohnung waren es nur zehn Gehminuten. Klara warf einen nervösen