: Manfred Weinland
: Maddrax 255 Winterhexe
: Verlagsgruppe Lübbe GmbH& Co. KG
: 9783838705545
: Maddrax
: 1
: CHF 1.60
:
: Science Fiction, Fantasy
: German
: 64
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Auf der Suche nach Jenny und Ann kommen die Gefährten nach Schottland - wo sie auf ein seltsames Phänomen stoßen. In einem kreisrunden Gebiet scheint eine unheimliche Macht das Wetter zu manipulieren. Im Zentrum dieses Kreises soll die 'Winterhexe' regieren, die seit Jahren die umliegenden Dörfer erpresst. Bislang - selbst während des EMP - konnte ihr niemand Paroli bieten. Matt Drax möchte wissen, wer oder was dahinter steckt - aber er ist nicht der Einzige, der durch einen gigantischen Eiswirbel zu ihr vordringen will ...

"- 5 - (S. 54-55)

Ende Oktober 2525

Stille. Es war die fast vollkommene Stille nach einer lärmenden Nacht, in der der Sturm an Dach und Fassade des abbruchreif wirkenden Häuschens von Ben Coogan gerüttelt und um seine Ecken geheult hatte. Rulfans feines Gespür für Veränderungen meldete sich mit Magengrummeln, und irgendwie hatte er, noch bevor er die Augen aufschlug, das Gefühl, zu spät zu sein. Zu spät wofür? Er richtete sich auf. Der Bretterboden knarzte wegen der Gewichtsverlagerung.

Durch die halboffenen Lider sickerte das wenige Licht, das durch die Ritzen der Fensterläden ins Innere des Gebäudes strömte. Rulfan spürte sofort, was fehlte. Die Hand auf dem Fell der Lupa, war er eingeschlafen. Die Hand war noch da, das Fell nicht. Er pfiff leise, wie er es oft tat, wenn er mit Chira kommunizierte. Menschen wurden davon selten wach, aber für die Wölfin genügte der schwache Ruf, um zu reagieren. Aber sie kam nicht. Rulfan erhob er sich in einer fließenden Bewegung in den Stand.

Vier Menschen außer ihm selbst verteilten sichüber die Innenfläche des Häuschens. Das Feuer im Kamin war erloschen, selbst die Glut inzwischen erkaltet. Rulfan durchmaß den Raum so leise er konnte, um auch die letzten Versteckmöglichkeiten für Chira auszuschließen. Indes schlug sein Herz schneller. Es war unmöglich! Die einzige Tür, durch die man das Haus betreten oder verlassen konnte, war immer noch verschlossen, der Schnappriegel nur von innen zuöffnen.

„Was ist los?“ Matthews leise Stimme erreichte Rulfan, als er sich an dem Riegel zu schaffen machte und prüfte, ob er die Tür tatsächlich verschlossen hielt. Eröffnete sie einen Spalt, lugte nach draußen … und traute seinen Augen nicht.„Schnee“, entfuhr es ihm, bevor er sich zu Matt umwandte und ihm eröffnete:„Chira ist verschwunden.“„Entschuldige“, sagte Matt und erhob sich von seinem Nachtlager,„aber ich habe gerade‚Schnee‘ verstanden.“ Mit drei Schritten war er bei Rulfan, der die Tür immer noch ein eine Handspanne breit geöffnet hielt. Eisige Luft wehte herein.„Sieh selbst.“ Der Neo-Barbar zog die Tür noch ein wenig weiter auf. Matt trat neben ihn, spähte hinaus ins Freie."