: Elena MacKenzie
: Death Bastards - Finsteres Herz Dark Romance
: beHEARTBEAT
: 9783732579105
: Die Death Bastards MC-Reihe
: 1
: CHF 4.40
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 300
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Er muss sie besitzen, aber seine dunkle Vergangenheit holt ihn immer wieder ein ...

Seit dem brutalen Kampf zwischen den Rebels und den Death Bastards ist einige Zeit vergangen. Der Rebels MC erholt sich langsam von den Verlusten und baut sich neu auf. Deshalb schickt der Präsident der Bastards Rev nach Charlottesville, um den Club im Auge zu behalten. Doch Rev verfolgt dort noch ein ganz anderes Ziel: Er will den Mörder seiner Schwester finden.

Rev ist fest entschlossen, den Angel Ripper aufzuspüren und zu töten. Nichts kann ihn von seinem Plan abbringen - bis er River kennenlernt. Ihr gehört die Bar in der Stadt, und sie ist heiß, schlagfertig und noch dazu die Tochter des neuen Anführers der Rebels. Sie zieht Rev unwiderstehlich an. Doch er weiß: Wenn er sie zu nah an sich ranlässt, gefährdet er seinen Auftrag und verliert das einzige Ziel aus den Augen, das er je hatte: Rache.

Der düstere dritte Band der dramatischen Dark-Romance-Reihe um zwei rivalisierende Biker-Clubs von Elena MacKenzie.

1. Kapitel


Reverend

»Und er sprach: Was aus dem Menschen herauskommt, das macht den Menschen unrein. Denn von innen, aus dem Herzen der Menschen, kommen heraus die bösen Gedanken; Unzucht, Diebstahl, Mord, Ehebruch, Habgier, Bosheit, Arglist, Ausschweifung, Missgunst, Lästerung, Hochmut, Unvernunft. All dies Böse kommt von innen heraus und macht den Menschen unrein. Markus 7,20-23«, murmle ich und streiche über die dunkelblauen Worte auf meinem Unterarm. Ich hebe den Blick zum Spiegel an der Wand meines Schlafzimmers und lege meine Hand auf die Stelle über meinem Herzen. »Wer Menschenblut vergießt, dessen Blut soll auch durch Menschen vergossen werden; denn Gott hat den Menschen zu seinem Bilde gemacht. 1. Mose 9,6.«

Ich streiche mir über den dunklen Vollbart, den ich mir in den letzten Wochen habe wachsen lassen, um das Risiko zu mindern, dass mich doch jemand bei den Rebels wiedererkennen könnte. Auch meine Haare sind viel kürzer jetzt. Ich erkenne mich kaum selbst wieder. Hilfreich ist auch, dass mein Gesicht bei unserem Besuch im Clubhaus der Rebels damals durch die Trainingskämpfe mit Cage ziemlich ramponiert war. Ich habe heute wieder einige Blessuren davongetragen, aber sie sind nicht so schlimm wie damals.

Ich nehme mein Messer, drücke die Spitze in die nackte Haut unter Mose 9,6, bis Blut hervorquillt, und schneide tief genug, damit eine weitere Narbe zurückbleiben wird. Für jedes Opfer, das ich nicht retten konnte, eine Narbe. Jetzt sind es siebzehn Frauen, die der Angel Ripper bestialisch abgeschlachtet hat. Von draußen, aus dem Gefängnishof, dringt Gelächter zu mir nach oben. Alle sind heute glücklich und gelöst, weil der Club endlich wieder sicher ist. Eine Mörderin weniger, die dort draußen rumläuft und Menschen tötet. Nur ich habe meine Rache noch nicht gehabt. Nur ich versage noch immer.

Ich beobachte Blut, das in einer langen Bahn über meine Brust nach unten läuft und vom Bund meiner Jeans gestoppt wird. Es zieht eine Spur über Worte, die auf meine Haut tätowiert sind und die für mich einmal Teil eines Glaubens waren, von dem ich mich abgekehrt habe, weil ich mich von Gott abgekehrt habe. Jetzt sind diese Worte nur noch die Erinnerung an das, was vor mir liegt. Das, was ich zu erledigen habe, bevor ich Frieden finden kann.

Wieder höre ich das Gelächter von unten heraufdrängen. Das Gelächter meiner Brüder.

Als ich mich ihnen angeschlossen habe, waren sie das Sinnbild der totalen Abkehr von all dem, was mein Leben vorher gewesen ist: Religion, strenge Erziehung, Moral und Gottergebenheit. All das ist mir meine ganze Kindheit, fast mein ganzes Leben lang, von meinem Vater eingebläut worden. Ich war bereit, in seine Fußstapfen zu treten und Pfarrer zu werden. Bis er von mir verlangt hat, dem Mörder meiner Schwester zu vergeben, denn es sei Gott vorbehalten, zu urteilen, und nicht mir.

Wie könnte ich je vergeben, was mich Nacht für Nacht in meinen Albträumen verfolgt, seit ich einundzwanzig Jahre alt war? Immer wieder sehe ich meinen Schwager und mich an diesem Abend nach Hause kommen. Im Haus meiner Zwillingsschwester brannte das Licht in der Küche, die Haustür stand offen, und in dem Moment, in dem mein Fuß die Schwelle übertreten hatte, erfasste mich eine eisige Kälte. Es war so ein Gefühl wie eine Warnung, nicht weiterzugehen. Aber ich bin weitergegangen mit den Worten: »Was kocht Martha so spätabends noch für dich, Schwager?« Und er lachte, nahm mir meinen Mantel ab und hängte ihn an die Gard