Main Data
Author: Tess Gerritsen
Title: Spy Coast - Die Spionin Thriller
Publisher: Limes
ISBN/ISSN: 9783641313609
Series: Der Martini-Club
Edition: 1
Price: CHF 14.10
Publication date: 11/02/2023
Content
Category: Detective stories, thrillers, espionage
Language: German
Technical Data
Pages: 464
Copy protection: Wasserzeichen
Devices: PC/MAC/eReader/Tablet
Formate: ePUB
Table of contents
Alte Spione rosten nicht - der Auftakt der brandneuen Thrillerreihe von SPIEGEL-Bestsellerautorin und Queen of Thrill Tess Gerritsen!
Über Maggie Bird kann man einiges erzählen: Sie züchtet Hühner, ist eine zuvorkommende Nachbarin und lebt ein ruhiges Leben im idyllischen Purity in Maine. Die scheinbar durchschnittliche Sechzigjährige besucht regelmäßig einen Buchclub, wo sie mit ihren ebenfalls pensionierten Freunden Martinis trinkt - gerührt, nicht geschüttelt. Sie kann hervorragend mit einem Gewehr umgehen. Und sie spricht nie über ihre Vergangenheit.
Als eines Tages eine tote Frau in ihrer Auffahrt liegt, ist Maggie sofort klar: Dies ist eine Nachricht aus der »guten alten Zeit«. Vor sechzehn Jahren arbeitete sie für die CIA, und nun scheint die Vergangenheit sie eingeholt zu haben. Zusammen mit ihren Freunden aus dem Buchclub - alles ehemalige Spione wie sie - nimmt Maggie die Ermittlungen auf, denn sie alle wissen: Für die lokale Polizei ist dieser Fall eine Nummer zu groß ...

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So gekonnt wie Tess Gerritsen vereint niemand erzählerische Raffinesse mit medizinischer Detailgenauigkeit und psychologischer Glaubwürdigkeit der Figuren. Bevor sie mit dem Schreiben begann, war die Autorin selbst erfolgreiche Ärztin. Der internationale Durchbruch gelang ihr mit dem Thriller »Die Chirurgin«, in dem Detective Jane Rizzoli erstmals ermittelt. Seither sind Tess Gerritsens Thriller von den internationalen Bestsellerlisten nicht mehr wegzudenken. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in Maine.

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Maggie

Purity, Maine, heute


Hier ist jemand gestorben.

Ich stehe in meinem Feld und blicke auf die Spuren der Bluttat im Schnee hinunter. Der Täter hat das Opfer durch den frischen Pulverschnee geschleift, und obwohl die Flocken immer noch lautlos herabrieseln, haben sie die Fährte noch nicht unter sich begraben, und auch nicht die Furchen, die der tote Körper hinterlassen hat, als er in den Wald gezerrt wurde. Ich sehe einen Blutfleck, verstreute Federn und Klumpen von schwarzen Daunen, die im Wind zittern. Mehr ist nicht übrig von einer meiner besten Araucana-Hennen, die ich besonders geschätzt habe, weil sie so zuverlässig diese hübschen blaugrünen Eier produzierte. Obwohl der Tod nur ein einzelner Punkt im weiten Kreislauf des Lebens ist, und obwohl ich ihm in der Vergangenheit schon viele Male begegnet bin, trifft mich dieser Verlust hier besonders hart. Ich seufze, und mein Atem verwirbelt zu einem Dampfwölkchen in der kalten Luft.

Ich werfe einen Blick durch den Maschendrahtzaun auf den Rest meiner Hühnerschar. Nur drei Dutzend sind noch übrig von den fünfzig Küken, die ich letztes Frühjahr großgezogen habe. Es ist gerade mal zwei Stunden her, dass ich die Tür des Stalls geöffnet und die Hühner für den Tag in den Auslauf gelassen habe, und in diesem kurzen Zeitfenster hat der Räuber zugeschlagen. Ich habe noch einen letzten Hahn, den einzigen, der die wiederholten Adlerattacken und Waschbärenüberfälle überlebt hat, und nun stolziert er im Gehege umher, alle Schwanzfedern intakt, offenbar nicht im Geringsten beunruhigt durch den Verlust einer weiteren Henne aus seinem Harem. Was für ein Versager.

Wie so viele dieser aufgeblasenen Gockel.

Als ich mich wieder aufrichte, registriere ich aus dem Augenwinkel eine Bewegung, und mein Blick geht zum Waldrand, der sich dunkel jenseits des Hühnergeheges abzeichnet. Die Bäume sind hauptsächlich Eichen und Ahorne, dazu ein paar armselige Fichten, die Mühe haben, im Schatten ihrer übermächtigen Nachbarn hochzukommen. Fast verborgen im Unterholz kann ich ein Augenpaar ausmachen und es ist auf mich gerichtet. Einen Moment lang starren wir einander nur an, zwei Widersacher, die sich auf einem verschneiten Schlachtfeld gegenüberstehen.

Ganz langsam entferne ich mich von meinem mobilen Hühnerstall. Ich mache keine plötzlichen Bewegungen, gebe keinen Laut von mir.

Mein Gegner beobachtet mich die ganze Zeit.

Gefrorenes Gras knirscht unter meinen Stiefelsohlen, als ich auf meinen KubotaRTV zuschleiche. Lautlos öffne ich die Tür des Quads und greife nach meinem Gewehr, das hinter den Sitzen verstaut ist. Es ist immer geladen, sodass ich nicht erst lange mit der Munition herumhantieren muss. Ich schwenke den Lauf herum, richte ihn auf den Waldrand und visiere mein Ziel an.

Der Schuss kracht, laut wie ein Donnerschlag. Aufgeschreckte Krähen flattern aus den Baumkronen auf und schlagen hektisch mit den Flügeln, und meine Hühner flüchten sich unter panischem Gegacker in den sicheren Stall. Ich lasse das Gewehr sinken und spähe mit zusammengekniffenen Augen zum Wald hinüber, suche das Unterholz ab.

Nichts rührt sich.

Mit meinemRTV fahre ich über das Feld zum Waldrand und steige aus. Das Unterholz besteht aus dichtem Brombeergestrüpp und der Schnee verdeckt eine Schicht toten Laubs und trockener Äste. Jeder Schritt, den ich mache, wird von explosionsartigem Knacken begleitet. Noch habe ich kein Blut gesehen, aber ich bin sicher, dass ich es finden werde, denn man weiß es immer, man spürt es irgendwie in den Knochen, wenn die Kugel ihr Ziel getroffen hat. Endlich entdecke ich den Beweis dafür

 
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