: Andreas Gruber
: Code Genesis - Sie werden dich verraten
: cbj Kinder-& Jugendbücher
: 9783641229658
: Code Genesis-Serie
: 1
: CHF 8.00
:
: Jugendbücher ab 12 Jahre
: German
: 384
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Es ist ihre letzte Chance ...
Terry hat das Geheimnis, woran ihre Mutter jahrelang heimlich geforscht hat, so gut wie gelüftet. Umso mehr steht sie jetzt im Fadenkreuz des Pharmakonzerns Biosyde, dem dieses Wissen niemals in die Hände fallen darf. Nachdem Terry die Flucht von der Bohrinsel Mid South View geglückt ist, will ein Informant sie unbedingt im Orient-Express treffen. Doch ist er Freund oder Feind? Terry muss schon bald wieder um ihr Leben fürchten - aber diesmal nicht nur um ihres ...

Der rasante Abschlussband des Action-Abenteuers »Code Genesis«!

Andreas Gruber, 1968 in Wien geboren, lebt als freier Autor mit seiner Familie in Grillenberg in Niederösterreich. Mit seinen bereits mehrfach preisgekrönten und teilweise verfilmten Romanen steht er regelmäßig auf der Bestsellerliste.

1. KAPITEL


Ich schrak aus einem Albtraum hoch. Mein Herz raste, ich schnappte nach Luft. Für einen Augenblick glaubte ich Charlie auf meiner Schulter sitzen zu spüren, doch dort war nichts.

Langsam verblassten die Traumbilder. Ich war viereinhalb gewesen, hatte an Deck der Kopernikus gestanden und gesehen, wie meine Mutter bei einer Explosion ums Leben gekommen war.

Der Traum war schrecklich real gewesen. Doch so sehr ich mir den Kopf zermarterte, ob ich das damalswirklich gesehen und im Lauf der Jahre nur verdrängt hatte oder nicht – ich wusste es nicht mehr. Das Videogespräch, das ich gestern in den Cinque Terre mit meiner Mutter geführt hatte, musste mich so aufgewühlt haben, dass die verdrängte Erinnerung wieder hochgekommen war.

Instinktiv hatte ich schon immer gewusst, dass die Frau, die an jenem Morgen bei der Explosion im Hafen von Miami angeblich ertrunken war, meine Mutter war. Man musste keine große Psychologin sein, um sich das alles zusammenzureimen.

Ich wollte zur Schulter greifen, ob Charlie vielleicht doch da saß. Aber ich konnte meine Arme nicht bewegen. Schlagartig war ich wach und wusste wieder, was gestern geschehen war.Verdammt! Ich saß auf einem harten Metallstuhl, der fest am Boden verschraubt war und meine Hände waren hinter meinem Rücken gefesselt. Mit je einer Handschelle an die Rückenlehne. Genauso wie meine Fußgelenke an die Stuhlbeine.

So hatte ich die Nacht verbracht. Wie eine Schwerverbrecherin in einem Hochsicherheitstrakt. Wer sich daraus befreien wollte, musste schon David Copperfield sein.

Mr. Finn und seine Auftraggeberin Valerie De Boes hatten Ethan und mich entführt und hierhergebracht – wo immer diesesHierher auch war. Ich schätzte, dass der Helikopterflug etwa fünf Stunden gedauert hatte, die letzten vier davon musste ich mit einem kratzigen Jutesack über dem Kopf verbringen. Ich hatte keine Ahnung, in welche Richtung wir in dieser Zeit geflogen waren, daher wusste ich auch nicht, wo ich mich befand … oder theoretisch hätte befinden können. Jedenfalls waren wir verdammt schnell unterwegs gewesen.

Lange hatte ich immer wieder in Gedanken herumgerechnet – und dabei kam mir endlich einmal Johanns Mathematik- und Geografieunterricht zugute. Vier bis fünf Stunden Flug bedeuteten eine Strecke von etwa tausend bis tausendzweihundert Kilometern. Wenn man von den Cinque Terre aus einen Kreis mit diesem Radius zog, konnte man sowohl Hamburg als auch London, Madrid, Tunesien oder Rumänien erreichen. Praktisch fast ganz Europa. Und je mehr i