: Sarah Sprinz
: What if we Stay
: Lyx
: 9783736314665
: University of British Columbia
: 1
: CHF 8.70
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 477
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Er steht für alles, was sie verabscheut. Ihrem Herzen lässt er dennoch keine Wahl

Amber Gills hat alles verloren: ihren Studienplatz, den Respekt ihrer Eltern und sämtliche Hoffnung, jemals genug zu sein. Nur durch die Beziehungen ihres Vaters erhält sie die Chance, ihren Abschluss zu retten. Als sie sich im Gegenzug im Architekturbüro ihrer Eltern beweisen soll, bietet Emmett ihr seine Hilfe an. Er ist engagiert, zuvorkommend, ein Vorzeigestudent - und damit das exakte Gegenteil von Amber. Dass ihr Herz in seiner Gegenwart schneller klopft, kann Amber dennoch nicht verhindern. Was sie nicht ahnt: Mit dem gemeinsamen Projekt setzt sie nicht nur Emmetts Vertrauen aufs Spiel ...

'What if we Stay ist eine fesselnde Geschichte mit Tiefgang, die entgegen klassischen Rollenbildern lebt. Wir brauchen mehr Ambers, mehr Emmetts, die jungen Menschen zeigen, wie absolut großartig sie sind.'@tonipure

and 2 der bewegenden und romantischen New-Adult-Trilogie von Sarah Sprinz



<p><strong>Sara Sprinz</strong> wurde 1996 in Tettnang am Bodensee geboren. Für ihr Medizinstudium verschlug es sie nach Aachen. Wenn sie nicht gerade schreibt, lässt sie sich während langer Spaziergänge am Seeufer zu neuen Geschichten inspirieren und träumt von ihren nächsten Reisen nach Kanada und Schottland. Sie liebt Schreibnachmittage im Café, Ahornsirup und den Austausch mit ihren Lesern auf Instagram (@sarahsprinz).</p>

3. KAPITEL


»Amber, wie wundervoll.«

Ich schloss genervt die Augen. Mein verkaterter Kopfwehschädel vertrug sich so absolut gar nicht mit dem passiv-aggressiven Ton, den mein Vater wie so oft am Telefon anschlug. Im Hintergrund raschelte Papier, ich hörte gedämpfte Stimmen und das Klirren von Kaffeetassen. Mit tausendprozentiger Sicherheit war er noch im Büro. Im Hause Gills gehörten Arbeitstage bis nach achtzehn Uhr zum guten Ton. Oder einfach zu einer ausgeklügelten Strategie, die es meinen Eltern erlaubte, die Abende statt auf der Couch in ihren klar voneinander getrennten Büros zu verbringen.

»Was verschafft mir die Ehre?«

Auflegen. Jetzt sofort. Es gab nichts, was ich in diesen Sekunden lieber getan hätte. Wann immer ich sie anrief, erinnerten mich meine Eltern zuverlässig daran, warum ich den Kontakt normalerweise tunlichst vermied.

»Lass dich nicht stören.« Ich schlug einen absichtlich läppischen Ton an, von dem ich wusste, dass er Dad zur Weißglut brachte. Weil es sich für eine Gills nicht gehörte, sich so albern aufzuführen. »Ich wollte nur nach der Nummer unseres Bankberaters fragen. Es scheint ein Problem mit meinen Karten zu geben.«

Dad lachte kurz auf. Eigentlich hätte ich es da bereits wissen müssen. Doch ein erbärmlicher Teil meines Verstandes klammerte sich nach wie vor an die Hoffnung, Dad besäße so etwas Ähnliches wie ein Herz. Die Stimmen traten weiter in den Hintergrund, während er offenbar den Raum verließ. Jonathan Gills führte keine privaten Gespräche vor seinen Angestellten. Dumpf hörte ich, wie eine Tür zufiel, als er offenbar sein Büro betrat.

»Ich glaube nicht, dass er dir helfen kann«, sagte er, und ich verdrehte die Augen. »Zumindest nicht, bis ich die Sperrung deiner Karten wieder aufhebe.«

Ich brauchte volle drei Sekunden, ehe ich die Bedeutung seiner Worte begriff. Ich öffnete den Mund, doch nichts als ein hysterisches Lachen fand den Weg über meine Lippen. »Sehr witzig, wirklich.«

»Ich hätte dir ehrlich mehr Verstand zugetraut, Amber.«

Die Härte in Dads Stimme ließ meine Miene einfrieren, während mir allmählich ein absurder Verdacht kam. Er würde doch nicht …? Nein, das war vollkommen unmöglich. Mom und er konnten nichts von meiner Exmatrikulation wissen. Auch wenn Dad Professor für Architektur an der University of British Columbia in Vancouver war. So schnell konnte das gar nicht die Runde gemacht haben. Das hier war das College, nicht die Highschool, die hinterm Rücken der Schüler blaue Briefe an die Eltern verschickte. Ich war ein erwachsener und selbstbestimmter Mensch.

Ich schluckte. Das war ich doch?

»Kannst du vielleicht normal mit mir sprechen?«, fauchte ich in den Hörer. Meine Handflächen wurden schwitzig, während Dad lachte.

»Traurig genug, dass du unserer Familie Schande bringst und durch einen so lächerlichen Kurs wie Baurecht fällst, nein, dann muss ich das Ganze auch noch beim Lunch mit Henriette Gallagher erfahren. Vor meinen engsten Mitarbeitern und einem wichtigen Großkunden. Du kannst dir vorstellen, wie deine Mutter und ich deinetwegen dastanden.«

Ich krallte meine Finger fester um das Handy, während mich Schwindel überk