: Peter Greminger
: Pakeha Fremde in Aotearoa (Neuseeland 1)
: Books on Demand
: 9783746039503
: 1
: CHF 8.20
:
: Historische Romane und Erzählungen
: German
: 416
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Die Geburtsstätte des Landes der Kiwis liegt auf der Nordinsel, in der Bay of Islands. Dort legten die Engländer im Jahre 1840 einen für den aufrührerischen Häuptling Hone Heke Pokai inakzeptablen Vertrag über die Souveränität des Landes vor. Obwohl er diese Treaty of Waitangi zuerst nichtsahnend unterschrieb, bekämpfte er sie später verbissen. Mitten in diese unruhige Zeit gerieten die Missionare der Church of England und mit ihnen Reverend Robert Burrows. Die Maoris nahmen das Christentum willig an, aber das friedliche Zusammenleben mit den Pakehas (so nannten sie die fremden Eindringlinge) wurde immer wieder von Streitereien und blutigen Kriegen gestört. Dass aber die Differenzen bis zum heutigen Tag nicht bereinigt werden konnten, das war nicht vorauszusehen.

Die Faszination über das Land am anderen Ende der Welt hat den Autor nach wie vor nicht losgelassen. Dies ist der vierte Roman über Neuseeland, nach PAKEHA (Fremde in Aotearoa), TANGIWAI (Weinendes Wasser) und PAUA (Meerohrschnecken). Peter Greminger verbrachte den größten Teil seines Lebens im südostasiatischen Raum, wo er verschiedene Textilbetriebe leitete. Neuseeland lernte er aber erst im frühen Ruhestand kennen. Seine Frau brachte eine erwachsene Tochter, welche nach Neuseeland ausgewandert war, mit in die Ehe, Grund genug, sich in das interessante Land der Kiwis zu verlieben. Während langen Aufenthalten auf der Nord- wie auf der Südinsel entstanden dann seine Werke.

Im Jahr 2001


Eigentlich machte ich mir nie viel aus Tätowierungen, verstand aber durchaus, dass ein kleiner, zierlicher Schmetterling, auf dem wohlgeformten Po eines hübschen Mädchens, eines Mannes Phantasie beflügeln kann. Solche Kunstwerke erinnerten mich aber eher an einsame, brummige Seeleute, die sich in einem verrufenen Hafenviertel einen blauen Anker oder ein Herz mit dem Namen einer temporären Liebe einritzen ließen. In Japan ist der tätowierte Körper aber untrügliches Zeichen der Angehörigkeit zu einer mafiaähnlichen Organisation, und in Indonesien erließ vor ein paar Jahren ein zorniger General, nachdem seine Tochter vergewaltigt und ermordet worden war, den Schießbefehl auf alle Männer mit Tätowierungen. Die Opfer wurden meist in Säcken in den Fluss geworfen, und bald war landauf, landab das Wort'dikarungi' - zu Deutsch 'einsacken' – in aller Munde. Ich habe selber erlebt, wie ein Arbeiter in unserem Betrieb in West Java eines Tages mit einem schrecklich verbrannten Arm auftauchte, weil er das verräterische Bild mit einem heißen Bügeleisen entfernen wollte.

Tätowierungen waren für mich also eher etwas Unsinniges und Abstoßendes. Wie konnte sich ein Mensch derart verunstalten, ohne an die Konsequenzen zu denken? Dass aber jemand solch blauschwarze Zeichnungen stolz im ganzen Gesicht tragen konnte, schien mir völlig unverständlich. Die Maoris in Neuseeland tun das aber, wie wir bald erfahren sollten.

Das bedrohliche Zischen und Fauchen beim Einsteigen erinnerte mich an eine große Raubkatze, die in de