: Ulrike Renk
: Echo des Todes und Lohn des Todes Zwei Thriller in einem E-Book
: Aufbau Verlag
: 9783841212733
: 1
: CHF 10.70
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 570
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Zwei Krimis von Bestsellerautorin Ulrike Renk in einem E-Book.

Echo des Todes.

Das Wochenendhaus am Rursee in der Eifel sollte der Ort sein, wo Constanze van Aken und ihr Freund Martin vom Stress ausspannen. Während sie in Aachen als Psychologin arbeitet, ist er in Köln als Rechtsmediziner tätig. Doch dann wird ein Mörder aus der Haft entlassen, der Constanze vor Gericht Rache schwor, und sie erhält seltsame Briefe. Als man ganz in der Nähe eine Leiche findet, wird das Haus in Hechelscheid mehr und mehr zu einem unheimlichen Ort. Auch der Hund, den Constanze sich anschafft, trägt nicht zu ihrer Beruhigung bei. Im Gegenteil, er entdeckt eine zweite Leiche ...

Lohn des Todes.

Constan e van Aken, Jugendpsychiaterin in Aachen, macht eine schwere Zeit durch. In ihrer Beziehung zu einem Rechtsmediziner kriselt es, und dann wird auch noch in der Nähe ihres Hauses in der Eifel eine Tote gefunden - eine ehemalige Patientin. Die junge Frau wurde offenbar missbraucht - und ihr wurde wie zwei anderen Opfern zuvor ein altes Fünfmarkstück in die Hand gedrückt ...



Ulrike Renk, Jahrgang 1967, studierte Literatur und Medienwissenschaften und lebt mit ihrer Familie in Krefeld. Familiengeschichten haben sie schon immer fasziniert, und so verwebt sie in ihren erfolgreichen Romanen Realität mit Fiktion.

Im Aufbau Taschenbuch liegen ihre Australien-Saga, die Ostpreußen-Saga, die Seidenstadt-Saga, die große Berlin-Saga um die Dichterfamilie Dehmel und zahlreiche historische Romane vor.

Mehr zur Autorin unter www.ulrikerenk.de

Kapitel 7


Während der Heimfahrt dachte ich über die beiden nach. Ich war eifersüchtig, wusste aber nicht, wieso. Sie waren Kollegen und verstanden sich gut. Ich sollte mich für Martin freuen, aber ich tat es nicht.

Ich muss mich ablenken, dachte ich, als ich auf den Hof fuhr.

Meine Laufschuhe standen schmutzverkrustet in der Ecke des Schlafzimmers. Im Frühjahr war ich das letzte Mal gelaufen. Es wurde Zeit, liebgewonnene Rituale wieder aufzunehmen.

Im Hof machte ich ein paar Dehnungsübungen und trabte dann langsam in Richtung Wald an den Wiesen und ihren Gräben entlang, die ganz bedeckt waren mit Entengrütze. Die Angst der vergangenen Nacht war verschwunden.

Aus den Wiesen tönte der steigende und fallende Gesang der Grillen, die Luft war durchzogen mit Staub, der im Sonnenlicht glitzerte, es roch herrlich nach Heu und trockener Erde. Ich lauschte der Botschaft, dass das Leben großartig war.

Im Wald wurde die Luft kühler, der Boden war hier nicht ganz so trocken und hart, ich legte mit dem Tempo zu. Da ich wusste, wie mein Körper nach mehrmonatiger Laufpause reagieren würde, wählte ich die kurze Strecke. Das Laufen tat mir gut, auch wenn ich meine Muskeln schmerzhaft spürte.

Wind kam auf, und als ich auf den Hof zurückkehrte, schwang die Terrassentür sachte hin und her. Ich lachte lauthals, soviel zu meiner übergroßen Besorgnis – ich hatte glatt vergessen abzuschließen.

Im Kühlschrank war eine Flasche Wasser, die ich halb leer trank. Die Milchflasche stand neben dem Kühlschrank. Hatte ich heute Morgen vergessen sie zurückzustellen? Nachdenklich hob ich sie hoch. Sie war fast leer, dabei hatte ich die Milch doch gestern erst gekauft. Vielleicht hatte Martin heute Nacht davon getrunken. Unsicher stellte ich die Flasche in den Kühlschrank zurück. Dann schlüpfte ich aus den dreckigen Sachen und stopfte sie in eine Plastiktüte. Ich würde sie in unserer Wohnung in Aachen waschen müssen, da wir hier keine Waschmaschine hatten. Auch etwas, was ich so schnell wie möglich ändern wollte.

Das T-Shirt, das ich als Nachthemd trug, würde ich auch waschen. Ich suchte es im Schlafzimmer, dann im Bad, fand es nicht. Dinge verschwinden nicht, Constanze, sagte ich mir. Es wird irgendwo liegen. Ich hob die Decken und die Kissen an, sah unterm Bett nach, aber das T-Shirt blieb verschwunden.

Die Terrassentür stand offen, als ich vom Laufen zurückgekommen war. Hatte ich wirklich vergessen, sie zu schließen, oder war jemand hier gewesen? Jemand, der von der Milch getrunken und mein Nachthemd genommen hatte? Langsam ging ich durch das Haus, suchte nach Spuren, nach Auffälligkeiten. Standen die Stühle so da, als wir heute Morgen gefahren sind? Lag das Buch so auf dem Tisch? Ich war mir nicht sicher.

Martin hatte versucht, mir Angst zu machen. Er tat es aus Sorge. War die Sorge berechtigt? Konnte Theißen hier gewesen sein? War er es womöglich noch?

Im Haus war niemand. Vielleicht bildete ich mir das alles nur ein, wurde paranoid.

Ich beschloss, meine Angst zu überwinden, und setzte mich mit einer Tasse Kaffee auf die Terrasse in die Sonne. Bei jedem Geräusch zuckte ich jedoch zusammen, und immer wieder schaute ich mich um. Bis auf den Wind und einen vorwitzigen Hasen, der am Löwenzahn am Rande des Hofes knabberte, war nichts zu hören.

Die Zeit schien sich wie Sirup zu ziehen. Ich sehnte den Augenblick herbei, in dem Martin mich anrufen würde.

Eigentlich hatten Martin und ich uns unser Leben anders