: Clive Cussler, Grant Blackwood
: Das Erbe der Azteken Ein Fargo-Roman
: Blanvalet
: 9783641151805
: Die Fargo-Abenteuer
: 1
: CHF 6.40
:
: Spannung
: German
: 512
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Die Schatzjäger Sam und Remi Fargo entdecken bei einem Tauchgang Teile eines aztekischen Artefakts - und befinden sich plötzlich im Visier der ultranationalistischen und skrupellosen mexikanischen Partei Mexica Tenochca. Denn hinter dem Fund verbirgt sich ein Geheimnis, das diese völlig ruinieren würde. Eine gnadenlose Hetzjagd rund um die Welt beginnt. Sam und Remi Fargo wissen, dass nur einer das Rennen gewinnen kann - und dass ihr Versagen nichts als den Tod bringen würde!

Archäologie, Action und Humor für Indiana-Jones-Fans! Verpassen Sie kein Abenteuer des Schatzjäger-Ehepaars Sam und Remi Fargo. Alle Romane sind einzeln lesbar.

Seit er 1973 seinen ersten Helden Dirk Pitt erfand, ist jeder Roman von Clive Cussler ein »New York Times«-Bestseller. Auch auf der deutschen SPIEGEL-Bestsellerliste ist jeder seiner Romane vertreten. 1979 gründete er die reale NUMA, um das maritime Erbe durch die Entdeckung, Erforschung und Konservierung von Schiffswracks zu bewahren. Er lebte bis zu seinem Tod im Jahr 2020 in der Wüste von Arizona und in den Bergen Colorados.

Prolog

London, England,1864

Der Mann, den alle nur als Jotun kannten, schritt zielstrebig durch den morgendlichen Nebel, den Kragen seiner Kapitänsjacke hochgeschlagen und einen Schal locker um Hals und Mund geschlungen. Sein Atem bildete eine weiße Wolke in der kalten Luft.

Plötzlich blieb er stehen und lauschte. Hatte er Schritte gehört? Er drehte den Kopf erst nach links, dann nach rechts. Irgendwo vor ihm erklang ein gedämpftes Klicken. Ein Stiefel auf dem Kopfsteinpflaster. Obwohl schwer und hochgewachsen, zog sich Jotun schnell und leichtfüßig in den Schatten eines gewölbten Toreingangs zurück. In der Tasche seiner Jacke schloss sich seine Faust um den Griff eines mit Bleischrot gefüllten Totschlägers aus Leder. Die Seitenstraßen und Gassen von Tilbury waren niemals ein freundlicher Ort und erst recht nicht zwischen Sonnenuntergang und -aufgang.

»Verdammte Stadt«, knurrte Jotun. »Dunkel, feucht, kalt. Lieber Gott, hilf.«

Ihm fehlte seine Frau, ihm fehlte sein Land. Aber hier wurde er gebraucht, jedenfalls meinten das jene, die ganz oben saßen. Er vertraute natürlich ihrem Urteil, doch es gab Zeiten, da hätte er seinen augenblicklichen Dienst bereitwillig gegen ein offenes Schlachtfeld eingetauscht. Dort würde er seinen Gegner wenigstens sehen und kennen – und wüsste, was er mit ihm zu tun hätte: Er würde ihn töten oder selbst getötet werden. Ganz einfach. Andererseits gefiel seiner Frau, obgleich weit entfernt von ihr, sein augenblicklicher Einsatzort viel besser als seine früheren. »Lieber in der Ferne und am Leben als in der Nähe und tot«, hatte sie zu ihm gesagt, nachdem er seine Befehle erhalten hatte.

Jotun wartete einige Minuten, hörte jedoch keine weiteren Geräusche. Er sah auf seine Uhr: halb vier. In einer Stunde würde es auf den Straßen lebendig werden. Wenn sich sein Jagdwild aus dem Staub machen wollte, dann müsste es vorher geschehen.

Er kehrte auf die Straße zurück und ging weiter nach Norden, bis er zur Malta Road kam und die Richtung nach Süden zu den Docks einschlug. In der Ferne konnte er das einsame Scheppern einer Boje hören, außerdem drang ihm der Gestank der Themse in die Nase. Ein Stück voraus, im Nebel, konnte er eine einsame Gestalt erkennen. Sie stand am südöstlichen Ende der Dock Road und rauchte eine Zigarette. Auf Katzenpfoten überquerte Jotun die Straße und ging weiter, bis er die Straßenecke deutlicher ausmachen konnte. Der Mann war tatsächlich allein. Jotun zog sich in die Gasse zurück, dann stieß er einen einzigen leisen Pfiff aus. Der Mann wandte sich um. Jotun zündete mit dem Daumennagel ein Streichholz an, ließ es kurz auflodern und löschte die Flamme sofort wieder mit Daumen und Zeigefinger. Der Mann kam auf Jotun zu.

»Guten Morgen, Sir.«

»Darüber lässt sich streiten, Fancy.«

»Das stimmt, Sir.« Fancy ließ den Blick über die Straße schweifen.

»Nervös?«, fragte Jotun.

»Was, ich? Weshalb sollte ich nervös sein? Ein kleiner Mann wie ich, der bei Nacht durch diese Gassen schl