Das Dorf Liebmein
Eines Tages nahm ein reicher Mann seinen Sohn mit aufs Land, um ihm zu zeigen, wie arme Leute leben. Vater und Sohn verbrachten einen Tag und eine Nacht auf einen Bauernhof einer sehr armen Familie. Als sie wieder zurückkehrten, fragte der Vater seinen Sohn"Wie war dieser Ausflug?""Sehr interessant!" antwortete der Sohn."Und hast du gesehen, wie arm Menschen sein können?""Oh ja, Vater, das habe ich gesehen.""Was hast du also gelernt?" fragte der Vater. Und der Sohn antwortete:"Ich habe gesehen, dass wir einen Hund haben und die Leute auf dem Bauernhof haben vier.“ Der Vater war sprachlos. Und der Sohn fügte noch hinzu -"Danke Vater, dass du mir gezeigt hast, wie arm wir sind."
Dr. Philip E. Humbert,
Liebmein ist ein altes thüringisches Walddorf. Eine urkundliche Begründung dieses kleinen Dorfes ist in den Annalen der umliegenden Klöster nicht aufzustöbern. Die erste Erwähnung dieses Ortes ist, mit leicht abgeändertem Namen, vor mehr als neunhundert Jahren nachzulesen. Die Menschen hier im Dorf, insbesondere die Männer, verdienen ihr Geld als Holzfäller, Zimmerer, Harzscharer, Pechsieder und Kienrussbrenner. Alles keine leichten und ungefährlichen Arbeiten. Verletzungen gehören zur Tagesordnung und nicht selten verliert ein Arbeiter dabei sein Leben oder bleibt für den Rest seines Daseins ein Krüppel.
The village of Liebmein
One day a rich man took his son to the country to show him how poor people live. Father and son spent a day and night on a farm belonging to a very poor family. When they returned, the father asked his son,"How was that trip?""Very interesting!" answered the son."And have you seen how poor people can be?""Oh yes, father, I saw that.""So what did you learn?" asked the father. And the son replied:"I saw that we have one dog and the people on the farm have four." The father was speechless. And the son added -"Thank you father for showing me how poor we are."
Dr. Philip E. Humbert,
Liebmein is an old Thuringian forest village A documentary justificatio