: Douglas Preston, Lincoln Child
: Old Bones - Das Gift der Mumie Thriller
: Verlagsgruppe Droemer Knaur
: 9783426455111
: Ein Fall für Nora Kelly und Corrie Swanson
: 1
: CHF 13.00
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 416
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Eine sagenumwobene Geisterstadt, ein Giftmord und ein mysteriöses Artefakt: Teil 2 der actionreichen Thriller-Reihe um die Archäologin Nora Kelly und FBI-Agentin Corrie Swanson Der Wind fegt Sandschwaden und einen rollenden Busch durch die Straßen der Geisterstadt High Lonesome - und über eine mumifizierte Leiche, die seit mindestens 50 Jahren unentdeckt dort lag. Weil der Tote der örtlichen Polizei Rätsel aufgibt, nehmen sich FBI-Agentin Corrie Swanson und ihre Freundin, die Archäologin Nora Kelly, des mysteriösen Cold Cases an. Bei der Untersuchung des Leichnams finden die beiden Frauen nicht nur heraus, dass der Mann eines entsetzlichen Todes starb - er trug auch ein unschätzbar wertvolles Goldkreuz aus dem 16. Jahrhundert bei sich. Doch warum hat sein Mörder das Kleinod nicht an sich genommen? Action, Abenteuer& eine Prise Mystik - Der Mystery Thriller des Besstseller-Duos Douglas Preston und Lincoln Child bietet Hochspannung und Action vom Feinsten In ihrer neuen Thriller-Reihe »Old Bones« mischen die Bestseller-Autoren Douglas Preston und Lincoln Child geschickt Elemente des Cold-Case-Krimis und des Archäologie-Thrillers mit rasanter Action und einem Hauch Mystery. In »Das Gift der Mumie« begeben sich Corrie Swanson und Nora Kelly auf eine gefährliche Spurensuche in der Wüste New Mexicos, die sie tief in die Vergangenheit führt ... Die Thriller-Bestseller aus den USA um Nora Kelly und Corrie Swanson sind in folgender Reihenfolge erschienen: - Old Bones - Tote lügen nie - Old Bones - Das Gift der Mumie - Old Bones - Die Toten von Roswell - Old Bones - Das neunte Opfer

Douglas Preston wurde 1956 in Cambridge, Massachusetts, geboren. Er studierte in Kalifornien zunächst Naturwissenschaften und später Englische Literatur. Nach dem Examen startete er seine Karriere beim »American Museum of Natural History« in New York. Eines Nachts, als Preston seinen Freund Lincoln Child auf eine mitternächtliche Führung durchs Museum einlud, entstand dort die Idee zu ihrem ersten gemeinsamen Thriller, »Relic«, dem viele weitere internationale Bestseller folgten. Douglas Preston schreibt auch Solo-Bücher (»Der Codex«, »Der Canyon«, »Credo«, »Der Krater«). Außerdem arbeitet er als Journalist und schreibt für diverse Magazine. Zudem ist er Präsident der »Authors Guild«, der ältesten und größten Berufsorganisation für amerikanische Schriftsteller*innen. Er lebt an der Ostküste der USA.

1


Seit sie acht Monate zuvor ihr Studium an derFBI-Academy abgeschlossen hatte, hatte Special Agent Corrie Swanson gelernt, mit fast allem zu rechnen. Allerdings hatte sie nicht erwartet, Haftbefehle zuzustellen oder flennenden Teenagern zu begegnen. Während sie mit den anderen Mitgliedern desFBI-Teams durch die Berge zurückfuhr, war sie erleichtert, dass dieser schwierige Tag fast vorbei war.

Sie kehrten aus der Stadt Edgewood zurück, nachdem Corrie einem pickligen Hacker einen Haftbefehl zugestellt hatte. Als der Teenager an die Tür des Hauses seiner Mutter kam, war er bei Corries Anblick in Tränen ausgebrochen. Corrie hatte Mitleid mit dem Jungen gehabt – und hinterher ein schlechtes Gewissen, weil sie Mitleid gehabt hatte. Denn er hatte »ja nur so zum Spaß« ein geheimes Netzwerk der Nuklearforschungseinrichtung Los Alamos National Laboratory infiltriert. Jetzt waren seine Rechner, die externen Festplatten, das iPhone, dieUSB-Sticks, die Playstation, sogar das Home Security System in den schwarzen Lincoln Navigator mit getönten Scheiben verladen, der ihrem Fahrzeug mit Agentin Li Khoury am Steuer und Agent Harry Martinez auf dem Beifahrersitz folgte.

Corrie saß neben ihrem Chef, Supervisory Special Agent Hale Morwood, der das unwahrscheinlichste G-Ride fuhr, das Corrie jemals gesehen hatte: einen neuen Nissan-Pick-up, getunt, in Liebesapfelrot mit Rallyestreifen und einem chinesischen Dragon-Sticker, der schräg über die Motorhaube verlief. Der Wagen entsprach Morwoods trocken-sachlicher Persönlichkeit ganz und gar nicht. Als Corrie schließlich allen Mut zusammengenommen und Morwood gefragt hatte, wieso er so ein Auto fahre, hatte er geantwortet: »Weil ich damit inkognito reisen kann.«

»Also«, sagte Morwood jetzt und wechselte in seine Mentoren-Stimmlage, »hatten Sie genug Aufregung für heute?«

Egal, ob der Tag schwierig gewesen war oder nicht, Corrie war sich durchaus bewusst, dass er eine Art Belohnung darstellte. Sie hatte mehr Schreibtischarbeit als erforderlich geleistet, sie hatte hart gearbeitet, um Morwood zu imponieren, und es war ihr sogar gelungen, in einem neueren Fall eine größere Rolle zu spielen. Aber für Morwood kam das hier zweifellos einem Schulausflug gleich.

Trotzdem wusste sie, dass es ihm nicht gefallen würde, wenn sie sich dankbar zeigte. »Ich fand es etwas albern, dass ich bei einem solchen Einsatz eine kugelsichere Weste tragen musste.«

»Man weiß nie, was passiert. Statt nur herumzuschreien, hätte die Mutter auch eine Magnum Kaliber .357 ziehen können.«

»Was wollen Sie eigentlich mit dem ganzen Computer-Equipment machen?«

»Das Labor wird es sich ansehen, herausfinden, was genau der Junge getan hat und wie. Anschließend fahren wir zurück, nehmen ihn fest – und sein Leben ist vorbei.«

Corrie schluckte.

»Kommt Ihnen das zu harsch vor?«

»Ehrlich gesagt, hat er keiner meiner Vorstellungen eines Straftäters entsprochen.«

»Meiner auch nicht. Intelligenter Junge, stabiles Mittelschichts-Zuhause, Einser-Schüler, vielversprechende Zukunft. Auf eine gewisse Art macht es die ganze Sache schlimmer, als, sagen wir, wenn das einem Kind passiert wäre, das in einem Problemviertel in der Innenstadt aufwächst und anfängt, mit Drogen zu dealen, weil es nichts anderes kennt. Unser Junge ist achtzehn, womit er strafrechtlich als Erwachsener gilt, und er hat ein System gehackt, das Geheiminformationen über Atombomben enthält.«

»Ich teile Ihre Meinung vollkommen.«

Nach einem Moment sagte Morwood: »Es ist gut mitzufühlen. Viele Agenten verlieren das im Laufe der Zeit. Aber wägen Sie Ihr Mitgefühl mit Ihrem Sinn für Gerechtigkeit ab. Der Junge wird einen fairen Prozess bekommen, vor zwölf vernünftigen, durchschnittlichen Amerikanern. So funktioniert unser Rechtssystem nun mal – und es ist großartig.«

Corrie nickte. Morwood blickte auf einundzwanzig Jahre Erfahrung alsFBI-Agent zurück, und sie staunte, wie wenig zynisch er war. Vielleicht hatte er es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, junge Agenten und Agentinnen während ihrer zweijährigen Probezeit zu betreuen. So viele der anderen Anfänger – einige davon Frauen – versuchten schon jetzt, tough zu sein, zynisch, ausgekocht und macho.

Sie fuhren durch die Stadt Tijeras, an der alten Route66 gelegen, als Morwood die Hand nach unten ausstreckte und die Lautstärke des Polizeifunks höher stellte, der im Hintergrund gebrummelt hatte.Häusliche Gewalt, Campingplatz im Cedro Park, Berichte über Schüsse …

Corrie fokussierte ihre schweifenden Gedanken.

Die Berichte deuteten auf einen häuslichen Streit hin, die Schüsse wurden offenbar in einem Wohnwagen abgegeben, möglicherweise ein Schussopfer, womöglich eine Geiselsituation. Ort: Cedro Park Campin