: Ally Zetterberg
: The Happiness Blueprint Liebe und andere Baustellen | Romantic Comedy | Limitierte Auflage mit farbig gestaltetem Buchschnitt
: Rowohlt Verlag Gmbh
: 9783644018174
: 1
: CHF 5.00
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 400
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Clever, witzig und skandinavisch-hyggelig: ein Roman mit Herz, Charme und Frauenpower!  «Ein frischer Ton, eine originelle Geschichte und eine feingezeichnete, sehr nahbare Heldin. Bezaubernd!» Graeme Simsion (Autor von Das Rosie-Projekt) Zurück nach Schweden zu ziehen ist das Letzte, was Klara geplant hatte. Doch als ihr Vater an Krebs erkrankt und Unterstützung braucht, bleibt ihr keine Wahl. Dabei heißt «Unterstützung» nicht nur, ihn zu Krankenhausterminen zu fahren, sondern auch, sich um die kleine Fliesenfirma zu kümmern, deren drei Mitarbeiter deutlich motivierter sein könnten. Klaras fehlendes Organisationstalent, ihre leicht autistischen Züge und ihre sporadische Unterzuckerung als Diabetikerin machen die Sache nicht einfacher. Zum Glück übernimmt ihr neuer Kollege Alex die Terminplanung. Dafür synchronisieren sie ihre Smartphone-Kalender - und erfahren so auch Privates übereinander. Schon bald sieht Klara in Alex mehr als nur einen (extrem attraktiven) Mitarbeiter. Zu schade nur, dass Alex einen Ring trägt und zur Paartherapie geht, wie sein Kalender verrät. Was sie nicht weiß: Der Ring gehört Alex' verstorbenem Bruder, und die Therapie macht er, um über den Verlust hinwegzukommen. Doch das bleibt nicht das einzige Missverständnis ...

Ally Zetterberg arbeitete zehn Jahre lang international als Model, bevor sie Mutter wurde und sich ihren Kindern widmete. Die britisch-schwedische Autorin spricht vier Sprachen. Wie ihre Protagonistin Klara ist sie neurodivergent und legt daher großen Wert auf glaubwürdige und nahbare Figuren. Im Gegensatz zu Klara hofft sie allerdings, niemals die schwedische Fliesenfirma ihres Vaters übernehmen zu müssen.

KLARA


Google: Wie leite ich eine Baufirma?

Geschwisterpaare sind ein bisschen wie Schuhe aus dem Fundbüro. Man steckt die Hand in die Kiste mit Fundsachen und kann nur hoffen, dass man zwei erwischt, die zusammenpassen, wohl wissend, dass zwei Schuhe immer noch besser sind als einer – wenigstens muss man sich dann nicht auf einem Bein fortbewegen. Was meine Eltern angeht, so haben sie mit meiner Schwester und mir einen staubigen, wenn auch völlig funktionalen und robusten Converse gezogen und dazu einen glänzenden Kitten Heel, der gerne auf den flachen Sneaker herabschaut.

Wobei ich in dem Bild der Sneaker bin.

«Ich habe auch Verpflichtungen!», melde ich mich zu Wort und versuche dabei genauso wichtig zu klingen wie meine Schwester, obwohl es mir höchstwahrscheinlich nicht gelingt. Genau diesen Satz habe ich in den letzten zwanzig Minuten mehrmals wiederholt, um bei dem Zoom-Tauziehen irgendwie die Oberhand zu gewinnen, die Poleposition und das große quadratische Fenster in der Mitte einzunehmen, das die anderen kleinen überschattet. In der aktuellen Rangliste steht meine Schwester Saga an der Spitze, dicht gefolgt von unserer Mutter.

«Ich habe Pläne», schiebe ich hinterher und blitze für einen kurzen Moment auf dem Bildschirm auf. Nun, esstimmt. Zumindest wenn Dienstagsdrinks und den Tiefkühler abtauen zählen. Ich spüre, wie mein Blutdruck steigt – nein, wahrscheinlich ist es eher mein Blutzucker.Bleib konzentriert, Klara.

«Es ist ein Familiennotfall», sagt Mum schon wieder. Danke, dass sie das Offensichtliche erwähnt. Als ob wir das nicht längst wüssten.

Ich beschließe, es mit der Taktik zu versuchen, bei der man die ganze Konversation noch mal von vorn aufrollt, in der Hoffnung, dass man die Lösung wundersamerweise übersehen hat und sie sich beim zweiten Mal – laut und deutlich – zu erkennen gibt.

«Wie lange würde seine Behandlung noch mal dauern?», frage ich, obwohl ich die Einzelheiten ganz genau kenne, schließlich war ich dem Termin meines Vaters mit dem Onkologen-Team, der heute früh stattfand, über FaceTime zugeschaltet. Drei Monate. Dad kann sich glücklich schätzen. Eine einfache Operation und anschließend natürlich eine Runde innovative lokale Strahlentherapie, um dem, was Prostatakrebs im Stadium 1 genannt wird, den Garaus zu machen. Der Tumor wurde früh erkannt, und aller Wahrscheinlichkeit nach wird Dad es schaffen. Um ihn mache ich mir keine allzu großen Sorgen. Krebs ist ein beängstigendes Wort, aber1 ist eine harmlose Zahl, dünn und unscheinbar. Am Ende des Termins wurden wir gefragt, ob wir noch irgendetwas wissen wollten, und mir hätten haufenweise Fragen auf der Zunge gebrannt, doch jetzt hatte ich eine1, und weitere Erklärungen brauchte ich nicht. Nicht mal gegoogelt habe ich es.

Saga verzichtet darauf zu wiederholen, warum sie die Aufgabe unmöglich übernehmen kann, was mich wundert. Normalerweise lässt sie keine Gelegenheit aus, um über ihre wichtige akademische Laufbahn an einer renommierten ausländischen Universität und über ihr überhaupt soerfülltes undperfektes Leben zu sprechen.Auf eine gute Work-Life-Balance kommt es an, Klara!

Gerade würde es mir reichen, einfach ein Leben zu haben. Von einem ausbalancierten müssen wir gar nicht erst anfangen.

«Es tut mir echt leid, dass ich nicht kommen ka