: Freida McFadden
: Sie kann dich hören Thriller - Millie ist zurück! Der neue Thriller der SPIEGEL-Bestsellerautorin voller unglaublicher Twists
: Heyne
: 9783641313173
: The Housemaid
: 1
: CHF 11.60
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 368
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Du kannst sie nicht sehen. Aber sie kann dich hören. Und ehe du es begreifst, hat das tödliche Spiel längst begonnen
Millie Calloway hat einen neuen Job. Um sich ihr Studium zu finanzieren, hilft sie einem reichen Paar aus Manhattan im Haushalt. Ihr neuer Arbeitgeber Douglas Garrick wirkt nett, und zum Glück stellt er ihr nicht zu viele Fragen zu ihrer Vergangenheit. Doch warum darf Millie nicht mit seiner Frau Wendy sprechen oder in ihr Zimmer gehen? Was bedeuten das Weinen und die Blutflecke auf Wendys Kleidung? Ist Douglas in Wahrheit nicht der fürsorgliche Ehemann, der er vorgibt zu sein? Millie weiß nur eins: Sie muss Wendy helfen. Auch wenn sie damit riskiert, dass ihr dunkelstes Geheimnis doch noch ans Licht kommt.

Freida McFadden ist im Hauptberuf Ärztin. Spannende Plots sind ihre Leidenschaft. Mit »Wenn sie wüsste« gelang ihr über Nacht der internationale Durchbruch als Autorin. Die Begeisterung der Leserinnen und Leser über die unglaublichen Twists in ihrem Thriller war so groß, dass das Buch innerhalb kürzester Zeit sämtliche Rekorde brach, und weltweit zum gefeierten Bestseller wurde. Mit ihrer Familie und einer schwarzen Katze lebt Freida McFadden in einem jahrhundertealten Haus mit knarzenden Treppen und Blick auf das Meer.

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Millie


Drei Monate früher


Nach einer Stunde Putzen ist Amber Degraws Küche nahezu tadellos sauber.

Wenn man bedenkt, dass Amber sich anscheinend fast alle Mahlzeiten von Restaurants in der Gegend liefern lässt, erscheint die Mühe unnötig. Ich würde um viel Geld wetten, dass sie nicht weiß, wie ihr schicker Ofen funktioniert. Sie hat eine schöne große Küche voller Geräte, die sie noch kein einziges Mal benutzt hat, da bin ich ziemlich sicher. Es gibt einen elektrischen Schnellkochtopf, einen Reiskocher, eine Heißluftfritteuse und sogar ein Gerät, das Dörrautomat genannt wird.

Es erscheint ein bisschen widersprüchlich, dass jemand, der acht verschiedene Feuchtigkeitscremes im Badezimmer hat, auch einen Dörrautomaten besitzt, aber wer bin ich, das zu beurteilen?

Okay, ich urteileein bisschen.

Ich habe jedes einzelne dieser unbenutzten Geräte sorgfältig geputzt, den Kühlschrank sauber gemacht, einige Dutzend Teller weggeräumt und den Boden gewischt, bis er so glänzte, dass ich mich nun beinahe darin spiegeln kann. Jetzt muss ich nur noch die letzte Wäscheladung wegräumen, dann ist die Penthousewohnung der Degraws blitzsauber.

»Millie!« Ambers atemlose Stimme schallt in die Küche, als ich mir mit dem Handrücken etwas Schweiß von der Stirn wische. »Millie, wobist du

»Hier!«, rufe ich, obwohl es ziemlich klar ist, wo ich bin. Das Apartment – für das zwei angrenzende Wohnungen zusammengelegt wurden – ist zwar groß, aber nichtso groß. Wenn ich nicht im Wohnzimmer bin, bin ich mit ziemlicher Sicherheit in der Küche.

Amber rauscht in die Küche, wie immer perfekt gestylt und in einem ihrer vielen,vielen Designer-Kleider. Dieses hat ein Zebramuster, einen tiefen V-Ausschnitt und Ärmel, die zu ihren schlanken Handgelenken hin schmal zulaufen. Dazu trägt sie Stiefel mit Zebramuster. Wie immer sieht sie unbeschreiblich schön aus, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich ihr wegen ihres Outfits ein Kompliment machen oder sie bei einer Safari jagen soll.

»Da bist du ja!«, sagt sie in leicht anklagendem Tonfall, als wäre ich nicht da, wo ich sein sollte.

»Ich bin gleich fertig«, erkläre ich ihr. »Ich schnappe mir nur noch die Wäsche und …«

»Eigentlich«, unterbricht Amber mich, »brauche ich dich noch.«

Ich zucke innerlich zusammen. Abgesehen davon, dass ich zweimal die Woche für Amber putze, erledige ich noch andere Dinge für sie. Dazu gehört auch, mich um ihre neun Monate alte Tochter Olive zu kümmern. Ich versuche, flexibel zu sein, weil die Bezahlung fantastisch ist, aber sie schafft es einfach nie, mich rechtzeitig zu fragen. Es kommt mir so vor, als würden alle meine Babysitter-Einsätze hier streng nach dem Prinzip »in Kenntnis setzen nur bei Bedarf« laufen. Und anscheinend muss ich es erst zwanzig Minuten vorher wissen.

»Ich habe einen Pediküre-Termin«, sagt sie mit dem Ernst von jemandem, der mir mitteilt, dass sie wegen einer Herzoperation ins Krankenhaus muss. »Du musst auf Olive aufpassen, während ich weg bin.«

Olive ist ein süßes kleines Mädchen, und ich habe normalerweise absolut nichts dagegen, auf sie aufzupassen. Tatsächlich freue ich mich normalerweise über jede Gel