: Claire Kingsley
: Hot Single Dad Caleb und Linnea
: MORE by Aufbau Digital
: 9783967970180
: Bookboyfriends Reihe
: 1
: CHF 8.10
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 306
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Gründe, warum ich aufhören muss, an Linnea zu denken: 1. Sie ist zu jung für mich. 2. Sie ist das Kindermädchen meiner Tochter. An der Stelle könnte ich doch schon aufhören, oder? Ich bin das lebende Klischee. Der alleinerziehende Vater, der scharf auf das Kindermädchen ist. Aber es kommt noch schlimmer: 3. Sie ist meine Schwägerin. Meine Frau starb, als unsere Tochter noch ein Baby war, und Linnea war damals ein ruhiger, unscheinbarer Teenager. Ich kannte sie kaum. Und als mir meine Schwiegereltern jetzt vorschlugen, dass sie nach Seattle zieht, um als Kindermädchen für meine Tochter zu arbeiten, stimmte ich nur ungern zu. Was sollte ich hier auch mit so einem blassen Wesen? Aber da die anderen Kindermädchen alles Reinfälle waren, blieb mir nichts anderes übrig. Ich hatte nicht mit der heißen Blondine mit der Wahnsinnsfigur und diesem hinreißenden Lächeln gerechnet. Und Linnea ist perfekt für meine Tochter - lustig, geduldig und freundlich. Und sie wäre perfekt für mich. Aber so darf ich nicht denken. Und es darf niemals etwas zwischen uns passieren...



Claire Kingsley schreibt Liebesgeschichten mit starken, eigensinnigen Frauen, sexy Helden und großen Gefühlen. Ein Leben ohne Kaffee, E-Reader und neu erfundene Geschichten ist für sie nicht vorstellbar. Claire Kingsley lebt mit ihrer Familie im pazifischen Nordwesten der USA.

1: Caleb


Ein endloser Menschenstrom kommt mit der Rolltreppe heruntergefahren, aber das Mädchen, auf das ich warte, ist nicht dabei.

»Wo wird Linnea denn schlafen?«, fragt Charlotte.

»Wir haben ein Gästezimmer, das weißt du doch, Liebes«, entgegne ich.

Meine sechsjährige Tochter sitzt auf meinem Schoß. Sie trägt das Haar heute offen, und mir fällt auf, dass es im Rücken ein wenig zerzaust ist. Ich hätte es noch einmal bürsten sollen, bevor wir losgefahren sind, aber ich wollte nicht zu spät kommen.

Von dort, wo wir sitzen, haben wir einen guten Blick auf die Rolltreppe, und so ist es leichter, Charlotte bei mir zu halten. Ich habe ihr schützend einen Arm um die Taille gelegt und unterdrücke den Impuls, den Passanten prüfende Blicke zuzuwerfen. Ein Flughafen mit regem Betrieb gehört zu den Orten, an denen mein Beschützerinstinkt besonders geschärft ist.

»Ich weiß, aber kann sie nicht bei mir in meinem Zimmer schlafen?«, möchte Charlotte wissen.

»Aha, daher weht der Wind also. Ich denke, Linnea wird ein eigenes Zimmer haben wollen.« Ich kitzle sie am Bauch, und sie windet sich kichernd. »Lass das, Daddy.«

Mein Telefon vibriert, und ich hole es aus der Tasche. Es ist mein Bruder Alex.

»Hey, Mann.«

»Hey. Wo steckst du?«, fragt er. »Ich bin im Sportcenter. Ich dachte, wir werfen heute Abend ein paar Körbe.«

»Geht nicht. Ich bin am Flughafen.« Ich ziehe Charlotte auf dem Schoß näher an mich heran. »Tut mir leid, ich dachte, ich hätte dir Bescheid gesagt, dass ich es heute nicht schaffe.«

»Am Flughafen? Habe ich was verpasst?«

Ich hole tief Luft. Ich habe meiner Familie noch nichts erzählt. Es ist alles so schnell gegangen. Erst letzte Woche haben Charlottes Großeltern noch uns geskypt, und nur wenige Tage später sitze ich am Flughafen und warte auf einen Flug aus Michigan.

»Ich hole jemanden ab«, entgegne ich. »Ist eine lange Geschichte, aber um es kurz zu machen, Melanies Schwester Linnea kommt.«

»Oh, wow. Und kommt Linnea allein oder mit ihren Eltern?«, fragt Alex.

»Sie kommt allein.« Gott sei Dank. Die Beziehung zu meinen Ex-Schwiegereltern ist gelinde gesagt angespannt – das war sie immer. Sie waren von Anfang an der Meinung, dass es für Melanie viel zu früh gewesen sei zum Heiraten. Sie fürchteten, das würde ihrer Karriere schaden. Wir waren damals noch Medizinstudenten und sehr jung. Aber wenn Melanie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, konnte nichts und niemand sie davon abhalten, ihren Willen durchzusetzen – auch nicht ihre Eltern.

Und Melanies Tod – sie starb bei einem Autounfall, als Charlotte noch ganz klein war –, hatte nicht eben dazu beigetragen, unser Verhältnis zu entspannen. Zwar machten ihre Eltern mich nic