: Paula Abenau
: Modehaus Saarland
: epubli
: 9783756531813
: 2
: CHF 7.00
:
: Erzählende Literatur
: German
: 192
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Die dunkelsten Jahre der Geschichte sind vorüber, der 2. Weltkrieg vorbei. Nachkriegsjahre. Die allgemeine Lebensmittelversorgung ist schlecht. Schwarzmarktgeschäfte sind an der Tagesordnung. Unter dubiosen Umständen lernt Marthe Kelling auf einem solchen Schwarzmarkt Hugo Saarland kennen. Bespitzelungen und Erpressungen gehen damit einher. Dennoch eröffnen sie 1951 in der Kleinstadt Kolberg ihr Modehaus. Man konzentriert sich auf den Wiederaufbau. Konsum, Freizeit und Kultur formieren sich neu. Mit der Währungsreform kommt die stabile Deutsche Mark und trägt maßgeblich zum Wirtschaftswunder bei. Dann geschieht ein Mord in der beschaulichen Kleinstadt. Langwierige Ermittlungen machen den Kommissaren vom LKA Hannover zu schaffen.

Paula Abenau wurde in Kiel geboren. Sie verbrachte ihre Kindheit und Jugend und danach mit Unterbrechungen viele Jahre in der Fördestadt. Nachdem sie ihre erlebnisreichen Kindheits- und Jugenderinnerungen für sich und eine begrenzte private Leserschaft dokumentierte, begann sie mit dem Schreiben von Familiengeschichten. Erschienen sind bisher: 'Kieler Geheimnisse - Eine Familiengeschichte 'Lebenswandel - Familien am Neubeginn' 'Modehaus Saarland' - Ein etwas anderer Kriminalroman 'Der Inselfotograf - Die Zeit mit Enno' 'Im Nebel der Erinnerungen'

Die erzählte jetztihre Erlebnisse von dem Abend an, als Hugo zu ihr sagte: „Können sie nicht schneller gehen?“. Sie ließ nichts aus, redete sich sämtliche Vorkommnisse von der Seele.

 

Barbaras große Augen und ihre Hand vor offenem Mund zeigten ihr Unverständnis über Hugos Taten. Zwischendurch schüttelte sie den Kopf, wenn ihr Marthes Offenbarungen zu nahe gingen. „Mein Gott, was musst auchdu durchgemacht haben!“, bedauerte sie ihre Schwägerin. Marthe lehnte sich zurück und atmete erleichtert aus. „Das tat gut“, sagte sie befreit und ergänzte: „Nur Thomas weiß von dieser Geschichte.

 

Ich bitte dich, außer Martin und Jochen, keinem Menschen von dieser Sache zu erzählen. Versprichst du mir das?“

 

„Natürlich, ich schwöre es“, versprach Barbara und umarmte Marthe herzlich.

 

Kapitel 44

 

Die LKA-Kommissare Mahlberg und Lindner bündelten ihre Ermittlungsakten im Mordfall Hugo Saarland und überließen das Kolberger Amtszimmer wieder den dort ansässigen Polizeibeamten Kleinert und Holm.

 

„Wir sind mit unserem Latein am Ende“, sagte Lindner enttäuscht. „Ihr behaltet trotzdem die Saarlands im Auge und hört euch weiter um. Vielleicht spielt uns Kommissar Zufall eine weitere Spur in die Hände“, grummelte er.

 

„Noch legen wir den Fall nicht zu den Akten, wir gehen sämtliche Protokolle noch einmal durch“, versprach Mahlberg. Mit diesen Worten verließen sie die Kolberger Polizeistation. Lindner schlug zum Abschied zweimal mit seiner Handfläche auf das Dach des grauen Volkswagens, bevor sie ihren Fußweg zum Bahnhof antraten, um nach Hannover zu fahren.

 

„Die hätten wenigstens ihre überfüllten Aschenbecher leeren können“, schimpfte Holm. „Und wie das hier stinkt!“.

 

Zurück im Landeskriminalamt Hannover stöberten Mahlberg und Lindner neben ihren neusten Ermittlungen in einem Fall von Raubmord weiter in den Akten „Mordfall Hugo Saarland“ und studierten immer wieder sämtliche Protokolle. „Dass wir den Hausner laufen lassen mussten, gefällt mir nicht“, knurrte Otto Lindner und kratzte sich am Kopf. „Aber wir haben nichts, wirklich rein gar nichts, was einen

Durchsuchungsbeschluss bei dem Kerl rechtfertigen könnte“.

 

„Ich würde zu gerne wissen, was der in seiner Wohnung versteckt. Der ist doch nicht koscher“, grinste Mahlberg und dachte an Hausners diverse Vorstrafen.

 

Hätten sie von den gegenseitigen Erpressungen Hausners und Hugo Saarlands sowie deren Entstehungsgeschichte gewusst, wären sie eventuell einen großen Schritt in der Ermttlungssache Hugo Saarland vorangekommen.

 

 

Kapitel 45

 

Das Leben in Kolberg normalisierte sich nur langsam. Mittlerweile befürchteten viele Einwohner, dass es sich zweifelsfrei um Einbrecher handeln müsse, die die Kolberger Umgebung unsicher machten. Es wurde bisher schließlich kein Mörder ermittelt.

 

Auch im Friseursalon von Thomas Berger mutmaßten die Kunden, dass Hugo Saarland bei einem solchen misslungenen Einbruch von einem Einbrecher in Panik erschossen worden sei.

 

Die Angst der Ladenbesitzer, die am Marktplatz ihre Geschäfte führten, wuchs z