: Hella Schwerla
: Hitze, Dreck und Erleuchtung Mein Leben im Kral eines afrikanischen Schamanen
: Goldmann
: 9783641145569
: 1
: CHF 7.20
:
: Altes Wissen, Alte Kulturen
: German
: 352
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Eine ungewöhnliche Prophezeiung erfüllt sich.
Wenn die Trommeln schweigen... Hella Schwerla folgt der Einladung eines afrikanischen Sangoma, eines Schamanen, ihn in sein abgeschiedenes Dorf zu begleiten. Sie wurde als Retterin ausgewählt, wurde ihr geweissagt. Schon in früher Kindheit entdeckte sie ihre übersinnlichen Fähigkeiten, doch erst in der Abgeschiedenheit des afrikanischen Dorfes erkennt sie ihre Bestimmung. Eingeholt von der harten Realität und bitteren Armut, begibt sie sich auf eine spirituelle Reise, an deren Ende sich sowohl ihr eigenes Schicksal als auch das des Stammes zum Positiven wenden.

Hella Schwerla entdeckte bereits in früher Kindheit ihre übersinnlichen Fähigkeiten, musste jedoch erst lernen, diese Energiearbeit entsprechend zu nutzen. Als freie Journalistin und Autorin lebt sie in München, von wo sie immer wieder ausgedehnte Reisen unternimmt.

Sprung nach Afrika

Es wird noch mehr als ein Jahr dauern, bis sich seine Weissagung erfüllt, an die ich keinen Moment geglaubt hatte. Bertram Verhaag, der bekannt ist für seine außergewöhnlichen Dokumentarfilme, redet mir zu: »Erkundige dich doch mal, ob überhaupt ein Dreh in dem Kral möglich ist. Wäre doch fantastisch, wenn du dort eine Ausbildung zur Schamanin machen würdest und wir das filmen könnten.«

Ich weiß, dass Jambolane eine anerkannte Schamanenschule in seinem Kral gegründet hat und dass die Ausbildung bei ihm drei Jahre dauert. Das geht für mich auf keinen Fall. Bertram lässt sich nicht beirren: »Vielleicht geht es auch in einigen Monaten. Material für einen Film hätten wir dann genug. Flieg du erst einmal hin.«

Ich bleibe skeptisch, ob dieser Sangoma Heilungen, Rituale filmen lassen würde. Und was die Einmischung der westlichen Welt für seinen Stamm bedeuten würde, wäre ja auch zu bedenken.

Ich verspreche Bertram nichts, aber ich sage, dass ich mal anfragen würde, ob mein Kommen überhaupt noch erwünscht sei und wie es mit einem Film aussähe über mein Leben dort oder sogar über eine Ausbildung.

Wie immer wich ich aus auf die vertraute Stimme meines Verstandes, der mir sagte, dass ich diese Reise nur machen darf, wenn es sinnvoll ist für die Welt der Materie. Obwohl ich schon so vielen außergewöhnlichen spirituellen Menschen begegnet war, eigene tiefgehende Erfahrungen gemacht hatte, die schrille Stimme des Zweifels meldete sich immer wieder. Und obwohl meine Seele wusste, dass diese Reise ins Ungewisse nur deshalb stattfinden würde, weil sie wichtig sein würde für meine eigene Entwicklung und um dort Antworten zu bekommen.

Einige Wochen später bekomme ich eine Antwort von Jambolane. Er hat jemandem den Brief diktiert. Er habe sich schon gefragt, warum ich noch nicht dort sei. Ich wisse doch, dass sich die Weissagung erfüllen müsse. Auf die Fragen nach einer Ausbildung und einem Film reagiert er gar nicht.

Inzwischen hatte ich die früheste Möglichkeit wahr genommen, aus meiner freien Mitarbeit als Autorin fürs Fernsehen auszusteigen. Die Arbeit in dieser Scheinwelt hatte mir schon länger keine große Freude mehr gemacht, und mit der Abfindung würde ich über die Runden kommen, wäre auf jeden Fall frei, mich in neue Abenteuer zu stürzen.

Recherchen über den Stamm und den Teil Afrikas, in den ich reisen würde, machte ich nicht. Es sollte ja zuerst einmal ein kürzerer Besuch sein, bei dem ich die Möglichkeiten von Dreharbeiten erkunden würde. Ich war zu diesem Zeitpunkt nicht gebunden, und mein Untermieter würde sich um die Wohnung, die Blumen und den Hund kümmern.

Das Wichtigste aber war – ich spürte, dass es Veränderung, Wachstum in meinem Leben geben sollte. Dass ein Sprung ins Ungewisse genau jetzt richtig wäre – wo auch immer ich landen würde. Aufkommenden Ängsten oder meiner Skepsis wollte ich keinen Raum mehr lassen. Ein Wunsch, der nicht so schnell erfüllt werden sollte.

Ich würde zuerst einmal nach Johannesburg fliegen, und