: Jason Dark
: Kommissar Will Mallmann Die Welt des John Sinclair
: Verlagsgruppe Lübbe GmbH& Co. KG
: 9783838700540
: 1
: CHF 3.30
:
: Horror
: German
: 384
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

John Sinclair trifft Will Mallmann, Kommissar beim Bundeskriminalamt, zum ersten Mal in London auf der Jagd nach dem Voodoo-Mörder. Dann schlägt das Dämonenreich zurück und tötet Wills Braut während der Hochzeit ...

Mit über 300 Millionen Gesamtauflage gehört Jason Dark zu den meistgelesenen Autoren Deutschlands. Mit seinen inzwischen fast 1.800 John-Sinclair-Romanen hat er ein Werk geschaffen, das auf der Welt einmalig ist. In dieser Kultausgabe lässt der Autor noch einmal die Anfänge seiner Serie lebendig werden.

Enthält die Einzeltitel:

Der Voodoo-Mörder

Das Trio des Teufels

Knochensaat

p>Der Sensenmann als Hochzeitsgast

Der Tod kam wie ein Blitz aus heiterem Himmel!

Nelly Parker hatte den Kellner herangewinkt, um zu zahlen. Nervös suchte sie in ihrer Handtasche nach der kleinen Geldbörse.

»Zwölf Shilling«, knurrte der Mann, der es eilig hatte, weil er auch schon vom Nebentisch gerufen wurde.

»Ja doch– ich…«

Plötzlich begann Nellys Herz rasend zu hämmern. Die Luft wurde ihr knapp. Nur mühsamöffnete sie den Mund, ein gequältes Stöhnen drangüber ihre Lippen. Der Kellner war vor Schreck zwei Schritte zurückgewichen. Fassungslos beobachtete er, wie die junge Frau langsam vom Stuhl kippte und auf den blank gescheuerten Boden sank.

Erst jetzt erwachte der Mann aus seiner Erstarrung.»Einen Arzt!«, kreischte er.»Einen Arzt!« Der Kellner war ein schmalhüftiger Typ mit weiblichen Gesichtszügen und glatten schwarzen Haaren. Sein blütenweißes Jackett war hauteng auf Taille gearbeitet.

Schreiend und mit beiden Armen fuchtelnd lief er zum Tresen, fauchte die Bedienung an und verlangte nach einem Telefon.

Mittlerweile waren die meisten Gäste aufgesprungen. Stumm und mit blassen Gesichtern starrten sie auf die am Boden liegende Frau.

Es war Mittagszeit. Angestellte, Sekretärinnen und Hausfrauen bevölkerten die kleine Cafeteria im Herzen von London. Das Lokal war erst vor wenigen Wochen eröffnet worden, hatte aber einen enormen Zulauf, da hier auch Hamburger, Pommes frites und andere in England noch unbekannte»Köstlichkeiten« serviert wurden.

Und nun lag eine Tote auf dem Boden. Eine verdammt schlechte Reklame.

Der Meinung war wohl auch der Geschäftsführer, den eine aufgeschreckte Bedienung aus seinem Büro geholt hatte. Der Boss des Ladens, ein smarter Boy mit Managerambitionen, fuhr sich mit allen zehn Fingern durch sein welliges Haar.

»Ausgerechnet in diesem Lokal muss das passieren. Es ist zum Heulen.« Vorwurfsvoll sah er den Kellner, der den Tod der jungen Frau miterlebt hatte, an.»Hätte die nicht bei der Konkurrenz umkippen können?«

Der Kellner hob die Schultern. Er war blass geworden.»Ich– ich kann ja auch nichts dafür. Ich habe die Ambulanz schon verständigt, das war alles, was ich tun konnte.«

Der Geschäftsführer tippte dem Mann gegen die schmale Hühnerbrust.»Sie können noch was tun, mein Bester.«

»Und?«

»Stellen Sie sich vor den Ausgang und sehen Sie zu, dass niemand das Lokal verlässt, der noch nicht bezahlt hat. Ich kenne die Leute. Die warten ja nur auf solche Gelegenheiten.«

Der Kellner senkte den Kopf und sagte:»Yes, Sir.« Dann nahm er seinen zugewiesenen Platz ein.

Die Befürchtung des Geschäftsführers erwies sich als voreilig. Niemand verließ das Lokal. Die Gäste waren viel zu neugierig. Sie standen nur und glotzten, sogar die Frauen. Einige tuschelten auch erregt miteinander, und es war zu vermuten, dass manchem eine Gänsehautüber den Rücken lief.

In der Ferne jaulten Sirenen.

Die Ambulanz war auf dem Weg.

Schon bald stoppte der Kastenwagen mit kreischenden Bremsen. Die hintere Klappe flog auf, und zwei Männer stiegen aus, die eine Trage trugen. Sie wühlten sich durch den Ring der Neugierigen, die sich vor dem Lokal versammelt hatten und sich an den Scheiben die Nase platt drückten.

Ein Arzt folgte den beiden Helfern mit wehendem Kittel. Der Mann hatte neben dem Fahrer gesessen und trug eine Tasche in der rechten Hand.

Neben der Toten kniete er nieder, holte sein Stethoskop hervor und horchte auf Herztöne.

Mindestens zwanzig Augenpaare starrten ihn an. Teils sensationslüstern– teilsängstlich.

Nach einer halben Minute richtete sich der Arzt auf, strich eine graue Haarsträhne aus der Stirn, zuckte mit den Achseln und sagte lakonisch:»Exitus. Wie mir scheint, ist die Frau an einem Herzversagen gestorben. Da kann man nichts mehr machen.« Der Arzt gab den beiden Helfern einen Wink, und sie legten die Tote auf die Trage. Mit unbewegten Gesichtern marschierten sie hinaus.

Der Arzt blickte in die Runde.»Hat jemand den Tod der Frau beobachtet?«

Der Kellner trat vor.»Ich.«

»Gut, dann erzählen Sie mal.«

Der Kellner strich sichüber sein bl