: Jenny Pergelt
: Mein Augenlicht bist du! Chefarzt Dr. Norden 1187 - Arztroman
: Martin Kelter Verlag
: 9783740976910
: Chefarzt Dr. Norden
: 1
: CHF 1.60
:
: Erzählende Literatur
: German
: 100
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Jenny Behnisch, die Leiterin der gleichnamigen Klinik, kann einfach nicht mehr. Sie weiß, dass nur einer berufen ist, die Klinik in Zukunft mit seinem umfassenden, exzellenten Wissen zu lenken: Dr. Daniel Norden! So kommt eine neue große Herausforderung auf den sympathischen, begnadeten Mediziner zu. Das Gute an dieser neuen Entwicklung: Dr. Nordens eigene, bestens etablierte Praxis kann ab sofort Sohn Dr. Danny Norden in Eigenregie weiterführen. Die Familie Norden startet in eine neue Epoche! Marten Brandt stellte seinen Wagen auf dem firmeneigenen Parkplatz ab. Noch während er die Handbremse anzog, lehnte er den Kopf nach hinten und schloss für ein paar erholsame Sekunden die Augen. Der bohrende Kopfschmerz, der ihn seit dem Unfall begleitete, ließ ein wenig nach, ohne dass er völlig verschwand. Als jemand an seine Scheibe klopfte, zuckte er zusammen und schlug die Augen auf. Sofort kehrte der heftige Schmerz zurück, und es fiel Marten schwer, sich davon nichts anmerken zu lassen. »Herr Teichert«, sagte er, und mit etwas Anstrengung gelang ihm sogar ein dünnes Lächeln. »Guten Morgen!« Norbert Teichert, der Prokurist der Druckerei, erwiderte den Gruß und wartete, bis sein Chef aus dem Autor, gestiegen war. »Guten Morgen, Herr Brandt. Wie war Ihr Skiurlaub?« Er stockte und deutete mit einer Hand auf das rechte Auge seines Gegenübers. »O je! Das sieht ja gar nicht gut aus! Sind Sie gestürzt? Sie haben dort ...« »Ein Veilchen, ich weiß.« Marten tat das mit einem Schulterzucken ab. »Ein kleiner Unfall auf der Skipiste.« Bei der Erinnerung an den anderen Skifahrer, der ihn mit hohem Tempo gerammt hatte, verzog Marten jedoch unwillig den Mund und büßte damit viel von seiner zur Schau gestellten Unbekümmertheit ein.

Marten Brandt stellte seinen Wagen auf dem firmeneigenen Parkplatz ab. Noch während er die Handbremse anzog, lehnte er den Kopf nach hinten und schloss für ein paar erholsame Sekunden die Augen.

Der bohrende Kopfschmerz, der ihn seit dem Unfall begleitete, ließ ein wenig nach, ohne dass er völlig verschwand.

Als jemand an seine Scheibe klopfte, zuckte er zusammen und schlug die Augen auf. Sofort kehrte der heftige Schmerz zurück, und es fiel Marten schwer, sich davon nichts anmerken zu lassen.

»Herr Teichert«, sagte er, und mit etwas Anstrengung gelang ihm sogar ein dünnes Lächeln. »Guten Morgen!«

Norbert Teichert, der Prokurist der Druckerei, erwiderte den Gruß und wartete, bis sein Chef aus dem Autor, gestiegen war. »Guten Morgen, Herr Brandt. Wie war Ihr Skiurlaub?« Er stockte und deutete mit einer Hand auf das rechte Auge seines Gegenübers. »O je! Das sieht ja gar nicht gut aus! Sind Sie gestürzt? Sie haben dort …«

»Ein Veilchen, ich weiß.« Marten tat das mit einem Schulterzucken ab. »Ein kleiner Unfall auf der Skipiste.« Bei der Erinnerung an den anderen Skifahrer, der ihn mit hohem Tempo gerammt hatte, verzog Marten jedoch unwillig den Mund und büßte damit viel von seiner zur Schau gestellten Unbekümmertheit ein. Marten war nicht eitel genug, um sich an dem harmlosen Veilchen, das sein Gesicht entstellte, zu stören. Doch bei den Kopfschmerzen, die sich im Moment kaum aushalten ließen, sah es ganz anders aus. Sie waren es, über die er sich ernsthaft Sorgen machte. Aber davon brauchte sein Angestellter, der ihn jetzt mitfühlend ansah, nichts zu erfahren.

»Ich hoffe, Sie haben sich trotz des Unfalls ein wenig erholen können«, sagte Teichert, als sie zusammen in die Druckerei gingen.

»Ja«, erwiderte Marten, obwohl es bei einem Urlaub mit Silva nie um Erholung ging. Silva war ein Energiebündel. Von ruhigen, beschaulichen Stunden in einer Almhütte vor einem prasselnden Kaminfeuer hielt sie nichts. Sie wollte etwas erleben, sich den ganzen Tag auf der Piste vergnügen und abends in einer der vielen Hütten zum Après-Ski einkehren, um die Nacht durchzumachen.

»Was gibt’s hier Neues?«, fragte er, um das Gespräch zum Geschäftlichen zurückzubringen. »Ist das Angebot für die Druckmaschine endlich angekommen?«

»Ja, vor zwei Tagen.«

»Sehr schön. Wenn die Konditionen stimmen, werde ich den Auftrag noch heute auslösen. Dann können wir den Druck in spätestens acht Wochen umstellen.«

»Mhm …«, gab Teichert unbestimmt von sich. Dabei konnte er nicht verbergen, dass es noch etwas Unangenehmes gab, über das er mit seinem Chef sprechen musste.

»Ist in den letzten vier Tagen irgendetwas geschehen, wovon ich wissen sollte?«, fragte Marten nach, als sein Prokurist nicht von sich aus weitersprechen wollte.

»Äh … nein … nichts Besonderes«, druckste Teichert so auffällig herum, dass Marten sofort stehenblieb und ihn alarmiert ansah.

»Raus mit der Sprache! Was ist passiert?«

»Nichts … nichts Wichtiges. Außer vielleicht … nun, also ich hatte Sie so verstanden, dass ich während Ihrer Abwesenheit für alles zuständig sei …«

»Ja, das stimmt«, erwiderte Marten stirnrunzelnd und ahnte bereits, was als Nächstes kommen würde.

»Na ja, es ist nur so, dass Ihr Vater hier jeden Tag mitgearbeitet hat. Es geht mich natürlich nichts an. Ich hatte mich nur gewundert, weil das ja so nicht abgesprochen war. Ich hatte nichts davon gewusst und war deshalb ein wenig erstaunt …«

Auch Marten hatte nichts davon gewusst, aber im Gegensatz zu seinem Prokuristen wunderte er sich nicht darüber, dass Dietrich Brandt die Abwesenheit seines Sohnes genutzt hatte, um in der Firma herumzuschnüffeln. Denn nur darum ging es hier, auch wenn sich Teichert etwas diplomatischer ausgedrückt hatte. Das Verhältnis zwischen Marten Brandt und seinem Vater galt als­ – schwierig. Nachdem Dietrich Brandt die Geschäfte der Druckerei vor mehr als einem Jahr an seinen einzigen Sohn übergeben hatte, konnte Marten das Unternehmen endlich so führen, wie er