: Daniel Glattauer
: Darum Roman
: Deuticke im Paul Zsolnay Verlag
: 9783552063846
: 1
: CHF 7.20
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 304
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Denken Sie an eine nette Person aus Ihrem Bekanntenkreis, an den friedfertigsten Mann, der Ihnen einfällt. Stellen Sie sich vor, Sie erfahren, dass dieser Mann jemanden umgebracht haben soll. Es heißt, er habe in einer Kneipe scheinbar wahllos einen Menschen erschossen, ohne Streit, ohne Vorgeschichte, aus dem Nichts heraus. Er habe auch bereits ein Mordgeständnis abgelegt. Er sagt, er hätte die Tat geplant. Aber er gibt keinen Grund dafür an. Der Psychiater kann keine Krankheit an ihm feststellen. Die Menschen um ihn erkennen nichts Böses. Sie mögen ihn. Sie haben das Bedürfnis, ihn vor sich selbst zu schützen.
Sie erfahren ferner aus der Zeitung: Ihr Bekannter rechnet mit lebenslanger Haft. Er wünscht sie sich sogar. Er will für sein Verbrechen büßen. Aber er wird den Grund für seine Tat erst zwanzig Jahre später nennen. Können Sie so lange warten? Eben. Darum müssen Sie dieses Buch lesen.

Daniel Glattauer, geboren 1960 in Wien, Autor und ehemals Journalist. Bücher (u.a.): Die Ameisenzählung (2001), Darum (2003), Die Vögel brüllen (2004), Der Weihnachtshund (Neuausgabe 2004), Theo. Antworten aus dem Kinderzimmer (2010). Mit seinen beiden Romanen, Gut gegen Nordwind (2006) und Alle sieben Wellen (2009), gelangen ihm zwei Bestseller, die in zahlreiche Sprachen übersetzt und auch als Hörspiel, Theaterstück und Hörbuch zum Erfolg wurden. Im Deuticke Verlag sind auch die Romane Ewig Dein (2012) und Geschenkt (2014) sowie die Komödie Die Wunderübung (2014) erschienen. Im Herbst 2018 folgt sein neues Theaterstück Vier Stern Stunden.

EINS


Ich wollte den Tag nicht vor dem Abend verdammen und stand sofort auf, als ich spürte, dass ich wach war. Nur nicht denken, dachte ich. Die rosa Zahnpastawurst hielt sich in der Mitte der Borsten. An schlechten Tagen rutschte sie beim Hinauspressen aus der Tube über den Rand der Bürste ins Waschbecken. Dort klebte sie dann als trauriges Häufchen Missgeschick. Meistens spülte ich sie weg. Zum Glück war ich kein depressiver Mensch.

Diesmal traf ich. Es war ein guter Tag. Mehr dachte ich nicht. Im Spiegel sah ich ein normales Gesicht. Manchmal zeigte ich mir am Morgen die Zunge. Diesmal nicht. Manchmal strich ich mir die F