: Frank Callahan
: Die großen Western 126 Die Totengräber warten schon
: Martin Kelter Verlag
: 9783959797320
: Die großen Western
: 1
: CHF 1.60
:
: Spannung
: German
: 64
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen). Die Kugel schlug in seinen Rücken, warf ihn nach vorn auf das Sattelhorn. Zuckend krallten sich die Hände in der Mähne des Pferdes fest. Bösartig peitschte der Schuss über die öde Sandfläche und verlor sich in der Weite. Die Hufe des Pferdes trommelten über den heißen Boden. Mühsam hielt sich der Mann im Sattel. Das Pferd jagte mit ihm über die sandige Bodenwelle hinweg. Wieder fiel ein Schuss. Diesmal verfehlte ihn der heimtückische Mann, der ihm im Galopp folgte. Die gnadenlose Jagd führte durch die Wüste. Verzweifelt und beinahe bewusstlos hing der Verfolgte im Sattel. Stöhnend hob er den Kopf und starrte mit flackernden Augen über das einsame Land. Vor seinen Augen verschwammen die Kakteen und Comas, die kleinen Hügel und die in der Sonne flimmernden Sandwehen. Es war wie ein böser, schrecklicher Traum. Er fühlte sich von seinem Körper gelöst. Es war ihm, als wäre er nur noch eine Hülle. Das Pferd schien zu schweben. Er spürte keine Erschütterung mehr. Alles war plötzlich so leicht, so leer. Er begann zu träumen. Von seinem Sohn, von seinem Haus. Er sah nicht diese schreckliche, mörderische Wüste, er dachte nicht an den skrupellosen Verfolger, der schon so lange auf seiner Spur war und ihn umbringen wollte. Mein Junge, du sollst leben - leben! Der Verfolger holte auf. Er hielt die Winchester und peitschte das Pferd. Jäh war der Traum zu Ende. Die grelle, flimmernde Wüste war wieder vor ihm - und plötzlich ein Tal. Und dort stand ein halb zerfallenes kleines Adobehaus. Der Wille zum Überleben erwachte in ihm. Dort unten würde

Die Kugel schlug in seinen Rücken, warf ihn nach vorn auf das Sattelhorn. Zuckend krallten sich die Hände in der Mähne des Pferdes fest. Bösartig peitschte der Schuss über die öde Sandfläche und verlor sich in der Weite.

Die Hufe des Pferdes trommelten über den heißen Boden. Mühsam hielt sich der Mann im Sattel. Das Pferd jagte mit ihm über die sandige Bodenwelle hinweg.

Wieder fiel ein Schuss.

Diesmal verfehlte ihn der heimtückische Mann, der ihm im Galopp folgte.

Die gnadenlose Jagd führte durch die Wüste. Verzweifelt und beinahe bewusstlos hing der Verfolgte im Sattel. Stöhnend hob er den Kopf und starrte mit flackernden Augen über das einsame Land. Vor seinen Augen verschwammen die Kakteen und Comas, die kleinen Hügel und die in der Sonne flimmernden Sandwehen.

Es war wie ein böser, schrecklicher Traum. Er fühlte sich von seinem Körper gelöst. Es war ihm, als wäre er nur noch eine Hülle. Das Pferd schien zu schweben. Er spürte keine Erschütterung mehr. Alles war plötzlich so leicht, so leer.

Er begann zu träumen. Von seinem Sohn, von seinem Haus. Er sah nicht diese schreckliche, mörderische Wüste, er dachte nicht an den skrupellosen Verfolger, der schon so lange auf seiner Spur war und ihn umbringen wollte.

Mein Junge, du sollst leben – leben!

Der Verfolger holte auf. Er hielt die Winchester und peitschte das Pferd.

Jäh war der Traum zu Ende. Die grelle, flimmernde Wüste war wieder vor ihm – und plötzlich ein Tal. Und dort stand ein halb zerfallenes kleines Adobehaus.

Der Wille zum Überleben erwachte in ihm. Dort unten würde er Hilfe bekommen. Das Haus war seine Rettung! Er bäumte sich auf und stöhnte erstickt. Die Rechte fand den Zügel und zog schwach daran. Das Pferd änderte die Richtung und lief auf die kleine Hütte zu.

Die ausgedörrte Holztür stand weit offen. Verlassen war der Hof. Staubwirbel tanzten über den Boden, am zerfallenen Stall vorbei und über den Brunnen hinweg.

Niemand kam ihm entgegen.

Er ritt um sein Leben, näherte sich dem Anwesen immer mehr und schrie laut um Hilfe.

Oben am Talrand tauchte der Verfolger auf, riss am Zügel, verhielt, hob die Winchester an und zielte …

In diesem Moment hatte er den Hof erreicht, war in der Deckung der Stallruine. Der Schuss peitschte herüber. Die Kugel streifte den Stall und zerfetzte das Holz vom Dach. Klatschend schlug sie gegen die Mörtelwand des Adobehauses und riss den Lehmputz los. Das Echo des Schusses hallte durch das Tal.

»Hilfe …«, krächzte der Mann und rutschte vom Pferd. »Hilfe!«

Er torkelte über den Hof, schwankte hin und her, schleppte sich zur Tür hin.

Wieder geriet er in das Schussfeld seines Mörders. Wieder zielte der Reiter.

Der Schuss brach. Die Kugel fuhr durch den Ärmel des Mannes, ohne ihn zu verletzen. Erstickt schrie er auf und taumelte über die Türschwelle.

Mit verzerrtem, bleichem Gesicht stolperte er ins Haus und öffnete weit den Mund, wollte schreien – doch kein Laut kam über die Lippen. Er stierte umher, torkelte an den verstaubten Tisch heran und stützte sich.

»Nein«, flüsterte er entsetzt, »nein …«

Das Haus war leer. Der Raum schien seit Langem verlassen. Kein Mensch wohnte hier. Überall lag der Flugsand, der durch die Ritzen hereingedrungen war.

Zitternd drehte er sich um und starrte hinaus ins helle Tal. Oben verhielt der Verfolger, spähte hinunter und wusste offensichtlich nicht, was er tun sollte. Sicher glaubte auch er, dass das Adobehaus bewohnt war. Vom Talrand aus war nicht zu erkennen, dass niemand auf der kleinen Farm lebte.

»Großer Gott«, flüsterte der Schwerverwundete. »Mein Junge …«

Die Schwäche warf ihn um.

Er fiel dicht neben dem Tisch zu Boden, der Staub wirbelte auf und hüllte ihn ein.

Doch er verlor nicht das Bewusst