: Andreas Gruber
: Todesrache Thriller
: Goldmann
: 9783641261351
: Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez
: 1
: CHF 9.80
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 592
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
BKA-Profiler Maarten S. Sneijder ist bei seinem letzten Einsatz nur knapp dem Tod entronnen und hat fast sein gesamtes Team verloren. Darunter auch seine Kollegin Sabine Nemez. Da ergibt sich ein Hinweis, dass zumindest sie noch am Leben sein könnte. Unter Hochdruck muss Sneijder nun ein neues Team zusammenstellen, um sie aufzuspüren und aus den Verstrickungen eines hochkomplexen Falles zu befreien. Dabei ist vor allem die Mitarbeit des exzentrischen Leipziger Kripoermittlers Walter Pulaski entscheidend. Doch der ist gerade selbst einem besonders grausamen Verbrechen auf der Spur und zeigt sich wenig hilfsbereit ...

Andreas Gruber, 1968 in Wien geboren, lebt als freier Autor mit seiner Familie in Grillenberg in Niederösterreich. Mit seinen bereits mehrfach preisgekrönten und teilweise verfilmten Romanen steht er regelmäßig auf der Bestsellerliste.

1. Kapitel


Maarten S. Sneijder stand im Badezimmer seines Hauses und ließ den Arm mit dem Handy sinken. Er hatte gerade das aufwühlendste Telefonat seines Lebens geführt. Sein Puls hämmerte immer noch in der Halsschlagader und hinter den Schläfen. Seine Hand zitterte.

Das ist doch Sabine gewesen!

Er setzte sich auf den Rand der Badewanne, lockerte den Krawattenknoten und starrte die Waffe an, die auf einem Tischchen neben der Wanne lag.Verdomme! Er hatte den Lauf bereits im Mund gehabt. Und um ein Haar abgedrückt. Jetzt blickte er zur Tür. Dahinter jaulte Vincent immer noch ganz erbärmlich und kratzte verzweifelt mit den Pfoten am Holz. Vermutlich ahnte das Tier, was er vorgehabt hatte.

Sneijder ging mit wackeligen Beinen zur Badezimmertür und öffnete sie. Der Basset hockte davor und schmiegte nun seine Schnauze an Sneijders Bein. »Ja, alter Junge, alles in Ordnung, ich geh nicht weg.« Er kraulte den Kopf des Tieres und spürte dabei, wie eiskalt seine Finger waren.

Dann humpelte er ins Wohnzimmer. Merkwürdigerweise waren seine Sinne übermäßig geschärft, als würde er alles in Zeitlupe wahrnehmen, plötzlich alles intensiver riechen, hören und schmecken. So ein Gefühl hatte er noch nie gehabt, nicht einmal in jenen Situationen, in denen er knapp dem Tod entronnen war. Vielleicht lag es daran, dass er diesmal beinahe selbst den Abzug gedrückt hatte. Es warseine Entscheidung gewesen, aus dem Leben zu scheiden, aber dieser eine Telefonanruf hatte alles von Grund auf geändert.

Vincent war ihm ins Wohnzimmer gefolgt. Der Hund hatte weder die Ration Nass- noch sein Trockenfutter angerührt, die Sneijder ihm hingestellt hatte, sondern gespürt, dass etwas nicht stimmte. Nun saß er wie ein treuer Wachhund neben ihm und spitzte die Ohren. Auch Sneijder hatte das Auto und die Schritte im Kies gehört. Im nächsten Moment läutete es an der Tür.

Er spähte hinter dem Vorhang nach draußen und sah den blonden Haarschopf von Dr. Karin Ross.Auch das noch! Die Psychologin des BKA hatte ihm gerade noch gefehlt.Super Timing! »Einen Moment«, rief er, da sie sich bestimmt nicht abwimmeln lassen würde.

Während sie draußen wartete, hinkte er zurück zum Bad und entfernte das Blatt Papier, das er außen an die Tür geklebt hatte.

Vorsicht beim Öffnen.

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