: Melinda Mullet
: Whisky mit Mord Kriminalroman
: Aufbau Verlag
: 9783841215215
: Abigail Logan ermittelt
: 2
: CHF 7.20
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 384
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Hochprozent g kriminell.

Abi ail Logan, erfolgreiche Fotojournalistin Anfang dreißig, hätte nie gedacht, dass sie einmal eine Whisky-Destillerie in Schottland erben würde. Und eine Frau als Eigentümerin eines solchen Kleinods? Als sie mit ihrem Kollegen Patrick, einem Whisky-Kenner, und ihrem Terrier Liam dort ankommt, macht man ihr sehr deutlich klar, dass man sie nicht haben will. Es gibt Sabotageakte in der Destillerie, man bedroht sie, und dann findet man einen ihrer Angestellten tot im Whisky-Bottich ... 

Ein Krimi aus den schottischen Highlands mit viel Whisky und Flair.



Melinda Mullet hat britische Eltern, wurde aber in den USA geboren. Sie hat mehrere Jahre als Juristin gearbeitet, sich in den USA und im Ausland um Kinderrechte gekümmert und ist viel gereist. Sie lebt in der näheren Umgebung von Washington D.C. mit ihren beiden Töchtern und ihrem Mann, der Whisky-Sammler ist.

Im Aufbau Taschenbuch sind ihre Kriminalromane »Whisky mit Mord«, »Whisky für den Mörder«, »Whisky mit Schuss« und »Ein Whisky auf den Tod« lieferbar.

Mehr zur Autorin unter www.melindamullet.com.

Kapitel 1


Sagst du mir jetzt endlich, warum du da hockst und aus der Wäsche schaust, als hätte dich die Katze an einem schlimmen Tag von draußen reingezerrt, oder sollte ich noch eine Flasche Wein bestellen und anfangen zu raten?«

Patrick Cooke mochte mein ältester und engster Freund sein, aber diese Bemerkung quittierte ich ihm unter dem Tisch mit einem Tritt vors Schienbein. Er verzog das Gesicht, und die goldenen Pünktchen in seinen braunen Augen blitzten auf; trotzdem musterte er mich weiter mit kritischem Blick.

»Die Fakten geben mir recht, Abi«, sagte er. »Hast du in letzter Zeit mal in den Spiegel geschaut?«

»Nur wenn es sich nicht vermeiden ließ«, gab ich zu, kippte den Rest meines Weins hinunter und streckte ihm das Glas entgegen, damit er nachschenkte.

Ich sah wahrscheinlich wirklich wie eine lebendige Leiche aus. Ich konnte mich nicht erinnern, wann ich zuletzt einen Kamm durch mein Haar gezogen hatte, und ich machte mir ohnehin nur selten die Mühe, mich zu schminken. Aber ich hatte eine besonders harte Woche hinter mir, und das will wirklich etwas heißen, denn als Fotojournalistin robbe ich den größten Teil meines Berufslebens durch den Dreck eines Krisengebietes nach dem anderen. Jetzt hatte ich verdient, dass man mich ein bisschen in Ruhe ließ. Da hatte es heute gerade noch gefehlt, dass mich Patrick mit seinen makellos aufeinander abgestimmten Klamotten und seinem perfekt gegelten Haar abkanzelte.

Heute Abend wirkte er noch mehr als sonst fehl am Platz neben all den leicht verlotterten Journalisten und Medienleuten, die in dieser Gegend der Fleet Street in London zu Hause sind. Doch das Scrivener’s Arms war nun schon seit über zehn Jahren unser regelmäßiger Treff nach der Arbeit, und ich weigerte mich, nur deswegen in die schickeren Bars im West End abzuwandern, weil man Patrick kürzlich zum stellvertretenden Herausgeber des MagazinsWine and Spirits Monthly befördert hatte.

»Du solltest besser auf dich achten, weißt du«, tadelte mich Patrick und zog vorsichtshalber seine Beine aus der Schusslinie. »Du bist auch nicht mehr so jung, wie du mal warst.«

»Vierunddreißig ist ja wohl kaum ein biblisches Alter. Und außerdem ist es hier allen egal, wie ich aussehe. Besonders wenn ich im Einsatz bin.«

»Du meinst, es istdir egal. Aber du kommst nicht mehr unerkannt unter dem Radar durch. Die Leute wissen, wer du bist. Zumindest in unserer Branche kennt jeder den Namen Abigail Logan. Du hast mehr Preise gewonnen als sonst wer, von dem ich wüsste.« Patrick hob eine Hand, ehe ich ihn unterbrechen konnte. »Und du hast sie alle verdient. Deine Bilder sind großartig.«

Ich reagierte gereizt. »Ich will nicht berühmt sein«, beharrte ich. Ich stand nun mal nicht gern im Rampenlicht; das war Patricks Sache. Als wir uns damals auf der Universität kennenlernten, war ich es zufrieden, mich im Fo