: Michael Marcus Thurner
: Perry Rhodan 2603: Die instabile Welt Perry Rhodan-Zyklus 'Neuroversum'
: Perry Rhodan digital
: 9783845326023
: Perry Rhodan-Erstauflage
: 1
: CHF 1.60
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: Science Fiction
: German
: 64
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Eine Welt gibt Rätsel auf - und Perry Rhodan bekommt es mit Piraten zu tun In der Milchstraße schreibt man das Jahr 1469 Neuer Galaktischer Zeitrechnung (NGZ) - das entspricht dem Jahr 5056 christlicher Zeitrechnung. Der furchtbare, aber kurze Krieg gegen die Frequenz-Monarchie liegt inzwischen sechs Jahre zurück. Die Bewohner der Erde erholen sich langsam von den traumatischen Ereignissen. Nun hoffen die Menschen sowie die Angehörigen anderer Völker auf eine lange Zeit des Friedens. Perry Rhodan und seine unsterblichen Gefährten wollen die Einigung der Galaxis weiter voranbringen; die uralten Konflikte zwischen den Zivilisationen sollen der Vergangenheit angehören. Dabei soll die phänomenale Transport-Technologie des Polyport-Netzes behilflich sein. Mithilfe dieser Technologie bestehen Kontakte zu weit entfernten Sterneninseln, allen voraus der Galaxis Anthuresta, wo sich die Stardust-Menschheit weiterentwickelt. Doch längst lauert eine ganz andere Gefahr, von der die Bewohner der Milchstraße bislang nichts ahnen können. Auf einmal verschwindet das gesamte Solsystem an einen unbekannten Ort - und Perry Rhodan verschlägt es mitsamt der BASIS in weite Ferne, wo sie feindselig begrüßt werden. Nur der Glutplanet Orontes bietet ihnen Zuflucht, doch er ist DIE INSTABILE WELT ...

Michael Marcus Thurner ist und bleibt Wiener. Er wurde 1963 in der österreichischen Hauptstadt geboren und wohnt mit seiner Frau und zwei Töchtern in der Nähe des Stadtzentrums. 'Und dort fühle ich mich pudelwohl', so Thurner über seinen Lebensmittelpunkt. Nach einem Abschluss der Handelsakademie studierte Thurner einige Semester Anglistik, Geographie und Geschichte. Sein Berufsziel war eigentlich Lehrer - er stellte allerdings fest, dass dies nichts für ihn war. 'In beruflicher Hinsicht prägten häufige Wechsel mein Leben', konstatiert er heute. 'Unter anderem war ich als Kellner, Verkäufer in einem Motorradzubehör-Geschäft, Security und als Angestellter in einem Reitstall tätig.' Thurner ist begeisterter Fußballfan und spielt nach eigenen Angaben den 'gnadenlosen Abräumer, vor dem kein Schienbein sicher ist'. Als Fan hält er seit über 40 Jahren dem SK Rapid Wien die Treue. Er liest und liebt Comics, hält Carl Barks für den großartigsten Geschichtenerzähler aller Zeiten und ist leidenschaftlicher Motorradfahrer. Im Alter von 34 Jahren entwickelte er erste schriftstellerische Aktivitäten. 1998 wurde seine Kurzgeschichte 'Tod eines Unsterblichen' beim 'William Voltz Kurzgeschichten-Wettbewerb' auf den dritten Platz gewählt. Sein erster Roman erschien unter dem Titel 'Mit den Augen des Mörders' in der PERRY RHODAN-FanEdition. Recht schnell folgte seine Mitarbeit an der ATLAN-Serie - dann wurden auch andere Verlage auf ihn aufmerksam, und Thurner begann sein Engagement bei den Serien 'Bad Earth' und 'Maddrax'. Hinzu kamen Beiträge zu 'Coco Zamis' und die Mitarbeit bei 'Elfenzeit', der Fantasy-Erfolgsserie von Susan Schwartz. Bei Heyne erschien der eigenständige SF-Roman 'Turils Reise' (2009); demnächst folgt 'Plasmawelt' (2011). 2005 stieg er mit Band 2265, 'Die Krone von Roewis', in die PERRY RHODAN-Serie ein und gehört seitdem zum festen Autorenteam. 'Das freut mich als jahrzehntelanger Fan ganz besonders', so Thurner, der in Wien lange Jahre den PERRY RHODAN-Stammtisch organisiert hatte. Er verfasste mittlerweile zahlreiche Heftromane und Taschenbücher und übernahm zeitweise die Exposé-Redaktion für die ATLAN-Heftserie sowie für PERRY RHODAN- und ATLAN-Taschenbücher.

4.

Heatha Neroverde

 

Die imposante Akustik des Rosegarden Dome umfing sie. Die Cosmolodics musizierten eifrig. Rynol Cog-Láar, Jerigo da Untrach sowie Zodiak Andour III, genannt »Toti«, erzeugten ein vertrautes Klangbild.

Neroverde schätzte vor allem die alten Kompositionen der Gruppe. Sie waren von selten gehörter Perfektion; die drei Musiker spielten ihre Songs mit wechselnden Instrumenten und in verschiedensten Line-ups. So verstärkten auf arkonidischem Boden meist traditionelle Ghad-Flötisten die Gruppe, während im Einflussbereich der LFT Elektro-Violinisten und Pianisten heimischer Provenienz auf die Bühne gebeten wurden.

Neroverde schloss die Augen und genoss. Sie meinte, eine Aufnahme zu hören – und nicht das Klangergebnis einer Probe.

Die Cosmolodics intonierten den Mittelteil des 1463er-Hits »Psi-Psi-Psi, all das verdammte Psi«, der bald nach der Rettung Terras vor dem Feuerauge die Charts auf mehr als hundert Welten angeführt hatte. So lange, bis niemand mehr die eingängige Melodie hören wollte. Mit einem zeitlichen Abstand von sechs Jahren und in einer etwas modernisierten Version hörte sich der Song allerdings frisch und unverbraucht an.

»Das ist grässlich«, behauptete Awkurow. Der Mittelteil seines Körpers zeigte einen Rosaton.

»Diese Musik trifft den Geschmack der Zuhörer in weiten Bereichen unserer heimatlichen Sterneninsel«, versuchte Neroverde zu erklären. »Die Cosmolodics gehören unter anderem zu den angesagtesten Gruppen auf Terra, meiner Heimatwelt.«

»Was nicht unbedingt für Terra spricht. Könnten wir bitte weitergehen? Ich hatte während unseres ersten Zusammentreffens im Inneren von Orontes bereits das zweifelhafte Vergnügen, diesen Rynol Cog-Láar kennenzulernen.«

»Du möchtest ihn also nicht begrüßen?«

»Das wäre keine gute Idee. Ich könnte die Kontrolle über meine Gabe verlieren. Vermutlich stellt ein Mord keine sonderlich gute Basis für die Völkerverständigung dar.«

»Da hast du recht.« Scherzte der Todringer, oder meinte er es ernst? Der Translator war noch nicht in der Lage, Nuancen in der von Knarr- und Reibetönen beherrschten Sprache des Orontes-Bewohners zu erkennen.

Neroverde sah sich um. »Ich hatte vor, dich einer Bekannten vorzustellen. Tres Alucc, der Sängerin. Aber sie scheint die Probe zu schwänzen.«

Die Musik brach ab. Die drei Musiker traten zueinander und begannen eine lautstarke Diskussion. Sie spielten einzelne Akkorde auf ihren Instrumenten, dem Kitharon, einem Saxophon und einer Bassgitarre, und bemühten sich, die jeweils anderen beiden Gruppenmitglieder von den Vorzügen ihrer Improvisation zu überzeugen.

Ein als Techniker ausgewiesener Mann nahm die immer heftiger werdende Auseinandersetzung mit einem gleichgültigen Schulterzucken zur Kenntnis. Diese Streits waren für ihn wohl nicht ungewöhnlich. Er brachte Holo-Projektoren in Stellung, verschob die Bühne mithilfe eines Antigravfeldes um einige Zentimeter und kaute dabei lustlos auf einem Gummi herum, der mit jeder Blase das Profil eines anderen Fußballers der terranischen Fußball-Profiliga zeigte. Neroverde meinte, einen Spieler mit grau-meliertem Haar namens »Leador« zu erkennen, den ihr Vater außerordentlich geschätzt hatte.

»Ich möchte endlich gehen!«, forderte Awkurow. »Die Musiker spielen gegeneinander. Gibt es denn bei euch kein Gefühl für Synchronizität?«

»Ich dachte, dass ihr Todringer den Individualismus fördert?«

»Ganz im Gegenteil! Unsere Ausbildung erfolgt zwar in Kleingruppen, und ein gewisser Egoismus wird durchaus verlangt. Vor allem in Hinsicht auf die Quarring ...«

»Quarring?«

»Das sind Kampfturniere. Sie werden nach Bedarf in unbesiedelten Höhlen ausgerichtet.«

»Was bedeutet:nach Bedarf?«

»Die Klanmütter trachten danach, einerseits die Bevölkerungszahlen stabil zu halten und andererseits die begabtesten Todringer mit Verschmähten Gaben auszufiltern. Bei den Quarring werden die Besten der Besten gekürt. Und die Verlierer ...«

»Ja?«

»... sie werden zum Wohl des Volkes getötet. Versager sind in der Tiefe unserer Welt nicht sonderlich gut gelitten.«

Neroverde schwieg betroffen und versuchte sich vorzustellen, unter welch erbärmlichen Bedingungen die Todringer lebten. Ihre Ressourcen waren äußerst beschränkt, Feuereinbrüche sowie Beben bildeten ein stetes Gefahrenpotenzial.

Die Klanmütter gebaren, ihrem Naturell entsprechend, viel zu viele Kinder. Die meisten Larven wurden unmittelbar nach dem Schlupf entsorgt, nach Kriterien, die Neroverde nicht nachvollziehen konnte. Und da trotz aller Widernisse zu viele Todringer zu alt wurden, nutzte man quasi sportliche Wettkämpfe für eine weitere Form der Auslese.

»Disziplin und Konformität sind die höchsten aller Tugenden«, fuhr Awkurow ruhig fort, als hätte er nicht eben über eine der grausamsten Facetten im Leben der Todringer berichtet. »Individualisten wie ich zeichnen auf Orontes meist nur wenige Lebenswindungen.«

»Du warst also immer schon ein Außenseiter?«, hakte Neroverde nach. Sie musste sich auf andere Gedanken bringen, unbedingt!

»Ich wurde seit jeher alsWunderwurm eingestuft. Ich musste mit diesem Vorschuss leben – und mit der Eifersucht anderer Todringer. Ich vermute, dass meine Rückkehr in die Heimat niemals eine Option gewesen ist. Mein Lehrvater Perpelois und Gruppenführer Dorjanpol hatten gewiss die Anweisung von Batritza, mich während möglicher Kampfhandlungen gegen dieEindringlinge von oben, also gegen euch, unauffällig zu entsorgen.«

Sie verließen den Rosegarden Dome. Die Musiker nahmen soeben wieder ihre Arbeit auf. Ein letzter Akkord erklang, dann lag das gesperrte Akustikfeld hinter ihnen.

»Wohin jetzt?«, fragte Awkurow. Wieder einm