Vorspiel
Der Weg zur Einheit
Honeckers Highway to Hell – die Roadmap, die keiner kannte
19. 01. 1989:DDR-Staats- und Parteichef Erich Honeckerversichert, die Mauer werde »in fünfzig und auch in hundert Jahren noch bestehen bleiben«.
05. 02. 1989: Chris Gueffroy (20) wird bei seinem Fluchtversuch an der Mauer vonDDR-Grenzsoldaten erschossen. Er ist das letzte Maueropfer, das durch Schüsse stirbt.
08. 03. 1989: Winfried Freudenberg stürzt mit einem selbst gebauten Ballon bei seiner Flucht nach West-Berlin tödlich ab.
03. 04. 1989: Der Schießbefehl an der innerdeutschen Grenze wird ausgesetzt.
17. 04. 1989: In Polen wird die Gewerkschaft Solidarność legalisiert.
02. 05. 1989: Ungarn beginnt mit dem Abbau der Grenzbefestigungen nach Österreich.
07. 05. 1989:DDR-Kommunalwahlen: Nach offiziellen Angaben entfallen 98,85 Prozent auf die Kandidaten der Einheitslisten. Erstmals werden von Bürgerrechtlern Kontrollen vorgenommen, vielerorts Wahlfälschungen festgestellt und publik gemacht.
25. 05. 1989: In derUdSSR wird Gorbatschow zum Staatspräsidenten mit besonderen Vollmachten gewählt.
04. 06. 1989: In Peking richtet das chinesische Militär auf dem Platz des Himmlischen Friedens ein Blutbad an unter Studenten, die dort seit Wochen für mehr Demokratie demonstrieren. Angaben über die Zahl der Toten schwanken zwischen 2.500 und 7.000 Menschen. Dem Massaker folgt eine umfassende Verfolgungswelle.
04. 06. 1989: Bei den polnischen Parlamentswahlen sind erstmals Oppositionsparteien zugelassen.
07. 06. 1989: In Ost-Berlin löst der Staatssicherheitsdienst eine Demonstration gegen die Fälschung der Kommunalwahl vom 7. Mai auf.
12.–15. 06. 1989: Der sowjetische Staats- und Parteichef Gorbatschow wird bei seinem Staatsbesuch in Bonn von der Bevölkerung mit großem Jubel empfangen. Zum Abschluss erklärt er: »Die Mauer kann wieder verschwinden, wenn die Voraussetzungen entfallen, die sie hervorgebracht haben.«
27. 06. 1989: Der ungarische Außenminister Gyula Horn und sein österreichischer Kollege Alois Mock zerschneiden den Stacheldrahtzaun der gemeinsamen Grenze bei Sopron. Nur die Grenzkontrollen bleiben. In derDDR löst dies dennoch einen verstärkten Urlauber- und Flüchtlingsstrom nach Unga