: Fabian Borkner
: A Hochzeit und a Leich Oberpfalz Krimi
: Emons Verlag
: 9783960415091
: Agathe Viersen und Gerhard Leitner
: 1
: CHF 9.60
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 288
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Ein fesselnder Krimi mit authentischem Oberpfälzer Charme. Es sollte eine ausgelassene Brautentführung auf der Plattform der riesigen Holzkugel am Steinberger See werden. Stattdessen stirbt eine Frau. Gut gelaunt stieg sie in die lange Tunnelrutsche, doch als sie unten in die Arme des Bräutigams gleitet, ist sie tot, getroffen von einer Gewehrkugel. Der neu eröffnete Erlebnispark muss direkt wieder geschlossen werden. Ein kniffliger Fall für die Versicherungsdetektive Agathe Viersen und Gerhard Leitner: War es ein tragischer Unfall oder kaltblütiger Mord?

Fabian Borkner kam in Rosenheim zur Welt und verbrachte seine Kindheit in München. Die erste Klasse besuchte er jedoch bereits in Schwarzenfeld in der Oberpfalz. 2014 erhielt der Unterhaltungskünstler und freie Redakteur den BLM-Hörfunkpreis für die beste Comedy und Unterhaltung.

2


Agathe Viersen kannte den Hof vor der alten Halle, auf welchen Leitner denBMW lenkte. Es war früher seine Bleibe und auch sein Geschäftsgebäude gewesen. Hier hatte Agathe ihren späteren Kollegen während ihres ersten gemeinsamen Falles – die Leiche im Güllefass auf der Wirkendorfer Kirwa – näher kennengelernt. Bevor Leitner zur Jacortia stieß, hatte er einen Verleih für Bühnentechnik, Licht und Ton betrieben, den er nach seinem beruflichen Wechsel Dominik Kammerl, seinerseits Klarinettenspieler der Wirkendorfer Kirwamusik, übergeben hatte. Genau ihn wollte Leitner nun sprechen. Er war sich sicher, dass Kammerl beim Brautverzug auf der Kugel dabei gewesen war.

Leitner und Agathe traten durch das große Schiebetor und erwarteten das gemütliche Chaos, welches zu Leitners Zeiten hier geherrscht hatte. Doch sie wurden überrascht. Der schwarze Flügel, um welchen stets Dutzende Musikinstrumente wie Tenorhörner, Bässe, Gitarren und Posaunen sowie Pappkartons, Lichttraversen und Mischpulte herumgestanden hatten, war weg. Das ganze Equipment war verschwunden.

»Ja, schau mal einer an«, grummelte Leitner, den der veränderte Anblick seines früheren Zuhauses kurz überforderte.

Dann trat Dominik Kammerl aus dem Bretterverschlag, in dem sich eine Nasszelle und das Schlafzimmer Leitners befunden hatten. Er trug einen Umzugskarton, den er sofort abstellte, als er seine beiden Besucher sah.

»So eine Überraschung«, begrüßte Kammerl die beiden fröhlich.

»Servus, du alter Lump!«, sagte Leitner, obwohl Kammerl im Gegensatz zu ihm die dreißig noch nicht geknackt hatte.

»Tag, Dominik«, sagte Agathe und betrachtete den Musikanten genauer. In ihren Augen hatte Kammerl einen gewaltigen Entwicklungsschub gemacht. Als sie ihn vor knapp drei Jahren kennenlernte, hatte er noch einen jugendlich-kurzen Haarschnitt mit hochgegelten Igelstacheln gehabt. Sein Gesicht war eher knabenhaft als männlich gewesen. Nun war das Babyface einer reiferen Version gewichen, wenngleich auch diese noch eine gehörige Portion ungetrübter guter Laune versprühte.

»Servus, Agathe«, erwiderte Kammerl und umarmte sie herzlich. »Was treibt ihr denn hier?«

»Das Gleiche könnte ich dich fragen, Dominik«, meinte Leitner. »Wo ist das ganze Equipment?«

Kammerl sah sich kurz in der jetzt so gut wie leeren Halle um und sagte dann: »Das habe ich verkauft. Und das Geld gleich wieder investiert.«

Demonstrativ schnappte er sich ein Pad, das auf einer der Umzugskisten lag, und hob es in die Luft. »Ich leihe mir jetzt für Veranstaltungen die nötige Ausrüstung und steuere alles vor Ort selbst mit einer neuen Software. Außerdem bin ich dabei, hier ein kleines Tonstudio einzurichten, damit ich Musik und Videos selbst produzieren kann.«

Leitner nickte mit einigem Respekt, weil er dem jungen Mann so viel Unternehmergeist bis vor Kurzem nicht zugetraut hätte.

Plötzlich schnippte Kammerl mit den Fingern. »Mann, das muss ich euch erzählen! Wisst ihr, was am Wochenende passiert ist? Das war echt der Hammer!«

»Warst du zuf