: Kim Lawrence, Renee Roszel, Lynne Graham
: Julia Exklusiv Band 339 Im Reich der Liebe
: Cora Verlag
: 9783751501293
: Julia Exklusiv
: 1
: CHF 4.50
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 384
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

EIN KUSS SAGT MEHR ALS 1000 WORTE von LYNNE GRAHAM
Es ist ein vollkommen unmoralisches Angebot: Misty soll für den berühmten Millionär Leone Andracchi ein paar Monate lang die Geliebte spielen. Sie ist empört! Und in der Zwickmühle: Leone ist nämlich der größte Kunde ihres Partyservices. Ohne ihn kann sie einpacken!
HOCHZEIT - OHNE LIEBE? von KIM LAWRENCE
Um dem süßen kleinen Ben ein Zuhause zu geben, schlägt Rafael Farrar Tess vor, seine Frau zu werden. Doch eigentlich hat Tess darauf keine Lust! Außerdem hat ihr eine heiße Nacht mit ihm bewiesen, wie leidenschaftlich er sein kann. Wenn Rafael sie nicht aus Liebe heiraten will, wird sie die Hochzeit platzen lassen!
AUSGERECHNET ER! von RENEE ROSZEL
Elaine ist verzweifelt: Erst stirbt ihr Mann, und dann geht auch noch ihre Firma bankrott! Warum muss ausgerechnet der eiskalte Geschäftsmann Mitchell Rath sie sich unter den Nagel reißen? Elaine schäumt vor Wut, bis sie Mitchell persönlich kennenlernt. Seine männliche Ausstrahlung wirkt so stark auf sie, dass sie seinen überraschenden Vorschlag sofort annimmt ...



Kim Lawrence, deren Vorfahren aus England und Irland stammen, ist in Nordwales groß geworden. Nach der Hochzeit kehrten sie und ihr Mann in ihre Heimat zurück, wo sie auch ihre beiden Söhne zur Welt brachte. Auf der kleinen Insel Anlesey, lebt Kim nun mit ihren Lieben auf einer kleinen Farm, die schon seit drei Generationen in Familienbesitz ist. Auf dem Eiland spricht man größtenteils walisisch - eine Herausforderung für Kim doch mit der Zeit lernte sie, diese schwierige Sprache fließend zu sprechen. Und auch mit der Einsamkeit auf dem idyllischen Fleckchen weiß Kim mittlerweile umzugehen: Packt sie die Sehnsucht nach der Großstadt, fährt sie mit der Fähre einfach ins nahe gelegene Dublin. Wenn sie nicht schreibt, verbringt Kim viel Zeit in ihrem Garten oder kocht. Auch joggen geht sie gern - am liebsten am Strand mit ihrem Terrier Sprout.

1. KAPITEL

Leone Andracchi lehnte sich in seinem Ledersessel zurück und betrachtete die Frau, die er zum Werkzeug seiner Rache ausersehen hatte.

Melissa Carlton trug ihr kupferrotes Haar schlicht frisiert. Weder ihr graues Kostüm noch die flachen Schuhe wirkten besonders weiblich oder schmeichelhaft, und ihr blasses Gesicht war ungeschminkt. Sie wollte zweifellos tüchtig, aber unauffällig wirken, ohne groß auf sich aufmerksam zu machen. Sie schien damit auch Erfolg zu haben, denn bisher hatte keiner von Leones Mitarbeitern versucht, mit ihr zu flirten.

Waren denn alle Männer in diesem Zimmer – er selbst ausgenommen – blind? Erkannte nur er, welches Versprechen in diesen silbergrauen Augen lag und was die vollen roten Lippen versprachen? Anders angezogen, würde sie bedeutend interessanter wirken als jede landläufige Schönheit, denn ihr Teint gab ihr etwas zugleich Ätherisches und Sinnliches, das in dieser Verbindung selten war. Feine Seidenwäsche würde ihr hervorragend stehen, und die langen, schlanken Beine forderten geradezu hauchdünne Strümpfe und Sandaletten mit sehr hohen Absätzen.

Melissa – oder Misty, wie sie sich lieber nannte – war für eine Frau groß, aber Leone überragte sie immer noch genug, um hohe Absätze nicht fürchten zu müssen. Ein spöttischer Ausdruck erschien in seinen dunklen Augen. Natürlich würde er nicht nur Unterwäsche für sie aussuchen, aber der erste Blick eines echten Sizilianers galt nun einmal den angeborenen Reizen einer Frau und nicht ihrer Kleidung.

In wenigen Wochen würde Misty Carlton zu den bekanntesten Frauen Londons gehören. Als seine Geliebte würde sie von der Klatschpresse verfolgt werden. Man würde in ihrer Vergangenheit herumstochern, und wenn nicht genug dabei herauskam, würde er den Reportern die notwendigen Hinweise geben. Es sollte ihm nicht umsonst gelungen sein, Licht in Mistys Vergangenheit zu bringen. Seit sechs Monaten wusste er, wer sie war, und seitdem hatte sie sich immer mehr in dem für sie ausgelegten Fangnetz verstrickt.

Melissa Carlton war Oliver Sargents uneheliche Tochter – er war der Mann, dem Leone im Namen seiner Schwester Rache geschworen hatte. Oliver Sargent, ein angesehener Politiker, dessen Ruf sich vornehmlich auf seine Moralpredigten gründete, der ein scheinbar harmonisches Familienleben führte und doch nur ein Heuchler war. Oliver Sargent, der Teenager verführte und wenig besser als ein Mörder war. Oliver Sargent, der Battista Andracchi in den Trümmern ihres Autos hatte sterben lassen, um einen Skandal zu vermeiden.

Leones dunkles, markantes Gesicht nahm einen düsteren Ausdruck an. Obwohl die Beerdigung seiner Schwester jetzt fast ein Jahr zurücklag, schmerzte ihn die Erinnerung immer noch. Die Ärzte hatten damals erklärt, dass sie den Unfall bei rechtzeitiger Behandlung überlebt hätte, aber Oliver Sargent hatte keine Hilfe geholt. Er hatte die neunzehnjährige Politikstudentin, die in seiner Abteilung ein Praktikum absolvierte und ganz offensichtlich für den älteren verheirateten Mann schwärmte, einfach sterben lassen.

„Mr. Andracchi …“

Leone warf einen überraschten Blick auf das Mandelgebäck und die Cremetörtchen, die Misty ihm mit nicht ganz sicherer Hand zureichte. Traditionelle sizilianische Spezialitäten hier in London? Er hob den Kopf und bemerkte, wie angespannt Misty war. Die bläulichen Schatten unter den Augen machten ihr Gesicht fast noch reizvoller, und die langen braunen Wimpern erinnerten an die eines Kindes. Sie war nervös, verzweifelt, denn sie fürchtete, das Geschäft zu verlieren, um das sie so schwer gekämpft hatte. Das war sein Werk. Er hielt ihr Schicksal in der Hand, und genau das hatte er gewollt.

„Vielen Dank“, murmelte er, ohne sich durch diesen offensichtlichen Bestechungsversuch beeindrucken zu lassen. Bei Vertragsabschlüssen zählten Kapital, Leistung und Rentabilität – Gesetze, die Misty in mehrfacher Hinsicht verletzt hatte. „Nucatoli und Pasta ciotti … was für eine nette Überraschung. Sie verwöhnen mich.“

Die Ader unter Mistys Schlüsselbein pochte heftig und lenkte Leones Aufmerksamkeit auf ihre zarte, schimmernde Haut. „Es mac