: Carley Fortune
: Fünf Sommer mit dir Roman. Every Summer After. Der internationale Bestseller - eine Liebesgeschichte wie ein unvergesslicher Sommer
: Penguin Verlag
: 9783641290467
: 1
: CHF 8.80
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: Erzählende Literatur
: German
: 416
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Fünf Sommer zu zweit am See. Fünf Sommer voller Sehnsucht und Glück. Fünf Sommer, die nie hätten enden sollen.
Eine unwiderstehliche Friends-to-Lovers-Liebesgesch chte an einem funkelnden kanadischen See - der große New-York-Times-Bestseller!
Unendlich viele Erinnerungen verbindet Percy mit Barry's Bay, dem idyllischen Ort in Kanada, an dem sie die Sommer ihrer Jugend in einem Cottage am See verbracht hat. Fünf unvergessliche Sommer, in denen sie und der Nachbarsjunge Sam unzertrennlich waren: Eisessen am Steg, Wettschwimmen und Sternezählen am See. Doch die Sache mit den Erinnerungen ist - sie gehören der Vergangenheit an. Aber als Percy erfährt, dass Sams Mutter gestorben ist, kann sie nicht anders, als sofort nach Barry's Bay zu fahren. Und als sie Sam nach all der Zeit wiederbegegnet, ist plötzlich alles wieder da: das ganze Glück und der ganze Schmerz - über den einen Moment, der eine gemeinsame Zukunft unmöglich machte ...

»Ein Debüt voller Nostalgie und Herz. So wie wir uns an unvergessliche Sommer erinnern, bleibt auch diese Liebesgeschichte weit über die Lektüre hinaus im Herzen.« USA Today

Carley Fortune ist eine preisgekrönte kanadische Journalistin. Ihr Debütroman »Fünf Sommer mit dir« über eine unvergessene Jugendliebe an einem kanadischen See eroberte sofort die Bestsellerlisten der »New York Times«, »Sunday Times«, »Globe and Mail« und des »Toronto Star«. Carley Fortune denkt so gern an die Sommer ihrer Kindheit in dem idyllischen Ort Barry's Bay zurück, dass sie ihn unbedingt zum Schauplatz ihrer wunderschönen Liebesgeschichte machen musste. Sie lebt mit ihrer Familie in Toronto.

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Jetzt


Den vierten Cocktail habe ich für eine super Idee gehalten. Genau wie meinen neuen Pony, wenn ich so drüber nachdenke. Aber jetzt, da ich mit dem Schloss meiner eigenen Wohnungstür kämpfe, beschleicht mich das Gefühl, dass ich den letzten Aperol Spritz morgen früh bereuen werde. Und den Pony vielleicht auch. June jedenfalls riet mir von einem Trennungspony dringend ab, als ich heute Vormittag zum Haareschneiden auf ihrem Friseurstuhl Platz nahm. Aber June musste am Abend ja auch nicht als frischgebackener ­Single zur Verlobungsfeier ihrer Freundin gehen. Ein Pony war da genau das Richtige.

Nicht, dass ich meinen Ex noch lieben würde; tu ich nicht. Hab ich nie. Sebastian ist ein ziemlicher Snob. Ein aufstrebender Firmenanwalt, und er hätte auf Chantals Party sofort angefangen, an der Getränkeauswahl herumzumäkeln, und auf irgendeinen großspurigen Artikel aus derNew York Times verwiesen, in dem Aperol Spritz als passé bezeichnet wird. Stattdessen hätte er demonstrativ die Weinkarte studiert und dem Kellner nervige Fragen nach so Zeug wie dem Terroir oder dem Säuregehalt gestellt. Und dann hätte er sich, ungeachtet der Antworten, einfach ein Glas des teuersten Rotweins bestellt. Nicht, dass er über einen sonderlich guten Geschmack verfügen würde oder auch nur viel Ahnung von Wein hätte – Fehlanzeige. Er kauft einfach nur gern teure Sachen, um sich als Kenner zu profilieren.

Sebastian und ich waren insgesamt sieben Monate zusammen, was es zu der längsten Beziehung macht, die ich bisher hatte. Am Ende meinte er, er wisse nicht wirklich, wer ich sei. Und damit hatte er nicht mal unrecht.

Vor Sebastian waren die Typen, die ich mir aussuchte, hauptsächlich für eine gute Zeit zu haben und hatten nichts dagegen, es locker angehen zu lassen. Als ich ihn dann kennenlernte, war ich inzwischen zu dem Schluss gekommen, dass ich mir, falls ich irgendwann als seriöse Erwachsene durchgehen wollte, jemanden suchen sollte, mit dem ich eine ernsthafte Beziehung eingehen könnte. Da passte Sebastian genau ins Bild. Er sah gut aus, war belesen und erfolgreich, und obwohl er oft ein bisschen aufgeblasen rüberkam, konnte er mit jedem über fast alles reden. Dennoch fiel es mir schwer, zu viel von mir preiszugeben. Meine Tendenz, all meine Gedanken ungefiltert zu teilen, hatte ich mir schon vor langer Zeit abgewöhnt. Doch insgesamt fand ich, dass es mir eigentlich recht gut gelang, der Beziehung mit Sebastian eine echte Chance zu geben. Aber er spürte letztendlich meine Teilnahmslosigkeit, und er hatte recht. Er bedeutete mir nicht wirklich etwas. Keiner von ihnen hat mir wirklich etwas bedeutet.

Nur der eine.

Und der ist längst Geschichte.

Also, ich bin schon gerne mit Männern zusammen, und ich mag es auch, wie Sex mir kleine Fluchten aus meinen Gedanken beschert. Ich bringe Männer gerne zum Lachen, ich habe gerne Gesellschaft, und hin und wieder brauche ich etwas Abwechslung von meinem Vibrator, aber ich lasse mich nie ernsthaft auf jemanden ein, gehe nicht zu sehr in die Tiefe.

Ich stochere noch immer mit meinem Wohnungsschlüssel herum –Komm schon, da stimmt doch irgendwas mit dem Schloss nicht, oder? –, als in meiner Handtasche das Handy zu summen anfängt. Was ungewöhnlich ist. So spät ruft mich eigentlich niemand an. Genau genommen ruft mich nie jemand an, abgesehen von Chantal und meinen Eltern. Aber Chantal ist noch auf ihrer Party, und meine Eltern sind gerade in Prag und um diese Zeit bestimmt noch nicht wach. In dem Moment, als ich endlich die Tür aufbekomme und in mein kleines Ein-Zimmer-Apartment stolpere, verstummt das Handysummen. Ich werfe einen Blick in den Spiegel am Eingang und stelle fest, dass zwar mein Lippenstift verschmiert ist, aber mein Pony ziemlich phänomenal aussieht.Da hast du’s, June.

Als ich versuche, die Riemch