: Deon Meyer
: Weißer Schatten& Rote Spur Zwei Thriller in einem E-Book
: Aufbau Verlag
: 9783841227270
: 1
: CHF 11.70
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 1027
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Weißer Schatten.

In den Fernsehnachrichten glaubt Emma le Roux, ihren vor zwanzig Jahren verschwundenen Bruder zu erkennen. Im Kruger-Nationalpark soll er vier Wilderer getötet haben, die ein Reservat überfielen. Emma macht sich auf die Suche - an ihrer Seite nur Lemmer, ein schweigsamer Bodyguard, der bald den ersten Anschlag auf sie abwehren muss. Doch wer steckt dahinter? Korrupte Polizisten? Ökoterroristen oder gar der Geheimdienst? Emma und Lemmer erkennen, dass sie einer Verschwörung auf der Spur sind, die tief in die Vergangenheit ihres zerrissenen Landes führt ...

Rote Spur.

Es ist nur ein Gerücht: ein islamistischer Anschlag in Südafrika. Doch warum gelingt es dem Geheimdienst nicht, Genaueres herauszufinden? Warum fährt die CIA schweres Geschütz auf? Deon Meyer legt hier einen aktuellen, atemberaubenden Roman vor. Eine Schmugglerin führt alle hinters Licht, eine Agentin verliebt sich in den Falschen, und ein Drogenboss geht über Leichen. Mittendrin der Bodyguard Lemmer, für den das Motto gilt: 'Nicht ich suche Ärger - der Ärger sucht mich.'



Deon Meyer wurde 1958 in Paarl, Südafrika geboren. Seine Romane wurden bisher in 27 Sprachen übersetzt. Er lebt mit seiner Familie in Stellenbosch, in der Nähe von Kapstadt.

Im Aufbau Taschenbuch Verlag liegen seine Thriller 'Tod vor Morgengrauen', 'Der traurige Polizist', 'Das Herz des Jägers', 'Der Atem des Jägers', 'Weißer Schatten', 'Dreizehn Stunden', 'Rote Spur', 'Sieben Tage', 'Cobra', 'Icarus', 'Fever', 'Die Amerikanerin' und 'Beute' sowie der Storyband 'Schwarz. Weiß. Tot' vor. Zuletzt erschien bei Rütten& Loening »Todsünde«.

Mehr zum Autor unter www.deonmeyer.com


1


Ich schwang den Vorschlaghammer im langsamen Rhythmus. Es war Dienstag, der 25. Dezember, kurz nach Mittag. Die Mauer war dick und von einer ungeheueren, widerspenstigen Härte. Nach jedem dumpfen Schlag brachen Ziegel- und Zementsplitter heraus und schossen wie Schrapnells über den Dielenboden. Ich spürte den Schweiß durch den Staub auf meinem Gesicht auf meinen Oberkörper rinnen. Es war heiß wie in einem Ofen, obwohl die Fenster aufstanden.

Zwischen zwei Hammerschlägen hörte ich das Telefon klingeln. Ich hatte eigentlich keine Lust, meinen Rhythmus zu unterbrechen. In dieser Hitze wäre es schwierig, den inneren Motor wieder anzuwerfen. Doch langsam legte ich den langen Griff nieder und ging hinüber ins Wohnzimmer. Ich spürte die Zementsplitter unter meinen nackten Füßen. Auf dem Display des Telefons standJEANETTE. Ich wischte mir die schmierige Hand an den Shorts ab und nahm das Gespräch an.

»Jis

»Schöne Weihnachten.« Jeanette Louws Grabesstimme war voll unerklärlicher Ironie – wie immer.

»Danke. Dir auch.«

»Muss ganz schön heiß draußen bei dir sein.«

»Achtunddreißig Grad im Freien.«

Im Winter sagte sie: »Muss ganz schön kalt draußen bei dir sein«, und man konnte hören, was sie von der Wahl meines Wohnortes hielt. »Loxton«, sagte sie jetzt, als wäre das einFauxpas. »Tja, dann musst du eben schwitzen. Was macht man bei dir draußen zu Weihnachten?«

»Die Mauer zwischen Küche und Bad rausbrechen.«

»Hast du gesagt, zwischen Küche und Bad?«

»So haben sie damals gebaut.«

»Und so feierst du also Weihnachten. Alte Dorftradition, was?« Dann brüllte sie einmal: »Ha!«

Ich wusste, sie hatte nicht angerufen, um mir schöne Weihnachten zu wünschen. »Du hast einen Job für mich.«

»Mhhm – mhhm.«

»Ein Tourist?«

»Nein. Eine Frau vom Kap. Sie sagt, gestern sei ein Überfall auf sie verübt worden. Sie will dich für ungefähr eine Woche und hat schon die Anzahlung geleistet.«

Ich dachte an das Geld, das ich gut brauchen konnte.

»Oh?«

»Sie ist in Hermanus. Ich schicke dir die Adresse und Handynummer per SMS. Ihr sage ich, du bist unterwegs. Ruf mich an, wenn du Probleme hast.«

Ich traf Emma le Roux das erste Mal in einem Strandhaus, von dem aus man über den alten Hafen von Hermanus blickte. Das Haus war beeindruckend, drei nagelneue Stockwerke mit einer handgeschnitzten Eingangstür und einem Türklopfer in Form eines Löwenkopfes. Ein Spielplatz für reiche Leute.

Um Viertel vor sieben am ersten Weihnachtsfeiertag öffnete mir ein junger Mann mit langem, lockigem Haar und einer Brille mit dünnem Stahlrand die Tür. Er sagte, er heiße Henk und ich werde erwartet. Ich konnte sehen, dass er neugierig war, obwoh