: Anita B.
: Zwischen Hoffen und Zerbrechen Ist mein Partner ein Narzisst?
: tolino media
: 9783752145731
: 1
: CHF 4.80
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: Romanhafte Biographien
: German
: 316
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Lara, eine alleinerziehende Mutter von zwei kleinen Kindern, ist wahnsinnig glücklich. Die schwersten Jahre ihres Lebens hat sie überstanden, ihr Traummann John kommt endlich nach Hause. Gemeinsam bauen sie eine neue Firma auf. Doch schon bald beginnt erneut dieses ständige Auf und Ab... Lara sehnt sich nach Unterstützung und Geborgenheit, wird jedoch immer wieder aufs Neue vertröstet. John nutzt ihre Liebe und ihr Vertrauen skrupellos aus. Er spielt ihr weiterhin die perfekte Familie vor, bis zu dem Zeitpunkt, wo es für Lara kein Zurück mehr gibt. Schwanger und hoch verschuldet, ist sie Johns Willkür ausgesetzt. In den Medien lässt er sich feiern - John, der Sonnyboy und Macher, von allen geliebt und bewundert. Lara jedoch, glaubt niemand. Seine Lügen sind einfach besser als ihre unfassbare Wahrheit. Wird Lara es schaffen sich von John zu befreien?

Anita B., geboren 1977 in Weimar, lebt heute als Mutter von drei Kindern in einer glücklichen Familie. Bereits mit sechs Jahren wollte Anita Tennisprofi werden und eiferte ihren Idolen Anke Huber und Boris Becker nach. Drei Jahre spielte Anita dann selbst auf der Tour, bevor das pfeiffrische Drüsenfieber sie stoppte. Danach ging sie für acht Jahre zum Studieren und Arbeiten nach Amerika. Seit 2004 läuft sie"zum Spaß" Marathons.

Völlig ausgelaugt und doch wahnsinnig glücklich


Wie schön es sich anfühlt, wir sind endlich eine richtige Familie. Die Jungs weichen John nicht von seiner Seite. Anfangs können sie es kaum glauben, dass er jetzt tatsächlich für immer bei uns bleibt. »Nein ihr Süßen«, kann ich sie beruhigen. »John muss nach dem Wochenende nicht wieder weg. Er bleibt hier und morgen fahren wir für zwei Tage zum Zelten.«

Die ersten Wochen unternehmen wir alles gemeinsam. Wir bringen die Kinder in die Kita, gehen zusammen einkaufen, kochen miteinander, zum Kinderturnen begleitet er uns und an den Wochenenden machen wir Ausflüge in die Berge oder an den See. Endlich macht das Leben wieder Spaß. Auch die Jungs sind glücklich und ausgeglichen wie nie zuvor. Sie springen John in die Arme, wenn wir sie abholen. Kochen und Abendessen läuft selbst unter Zeitdruck harmonisch ab. Abends liest John den Jungs noch eine Gute-Nacht-Geschichte vor, während ich die Küche aufräume. Kurzum, wir sind jetzt eine richtige Familie.

Außerdem vergeht kein Tag, an dem John nicht von unserem künftigen Glück zu fünft spricht, gemeinsam mit einem Nesthäkchen »Lina«. Er ist sich sicher, dass es ein Mädchen wird und nimmt beim Einkaufen bereits die ersten rosa Babysachen in die Hand. »Ich bin doch noch nicht einmal schwanger!«, stoppe ich ihn und lege die Strampler zurück ins Regal. »Mit achtunddreißig bekommt man nicht mehr so leicht ein Baby.« Da grinst er mich an und sagt: »Schau mal, wen du an deiner Seite hast!« Ich lache es weg und denke laut: »Was für ein Macho!«

Aber ich liebe diesen Macho. Und dieses tägliche Begehren fühlt sich gut an, verdammt gut sogar. John weiß, wie sehr ich all die Jahre unter den Aggressionen und der gleichzeitigen Gefühlskälte meines Ex gelitten hatte. All das ist jetzt vorbei. Ich bin rundum glücklich.

Es ist neun Uhr morgens, ich bin noch im Schlafanzug. John bringt die Jungs in die Kita und kommt mit Weißwürstchen nach Hause. Ich freue mich so sehr, endlich habe ich diesen liebevollen Mann für immer bei mir. Wir frühstücken ganz in Ruhe, mit Kerzenlicht und einer Rose auf dem Tisch. Das Leben kann so schön sein.

Nachdem die letzten beiden Jahre nicht nur emotional sondern auch finanziell sehr aufreibend waren, bin ich bei unserem heutigen Familieneinkauf umso dankbarer. John hat das erste Mal eigenes Geld in der Hand. Er bezahlt an der Kasse von seinem sogenannten Überbrückungsgeld. Diese Situation ist für mich noch völlig neu.

Zwei Jahre musste ich alles für ihn übernehmen, die monatlichen Einzahlungen im Knast, das Porto von uns beiden für die beinah täglichen Briefe, alle Autofahrten und Zugtickets, die Umzüge, die Miete sowieso und schließlich noch die Kosten für Johns Anwalt.

Heute ist es nur ein Einkauf, und dennoch, es fühlt sich gut an und ich bedanke mich. Stolz zeigt John mir seinen Besitz. »Schau mal, ich habe bei meiner Entlassung tausendsechshundert Euro bekommen, da kann ich doch wenigstens unser Essen bezahlen. Schlimm genug, dass du so lange alles für mich vorschießen musstest.« »Na, diese Zeiten sind ja jetzt zum Glück vorbei«, lache ich und gebe ihm einen dicken Kuss.


John muss beruflich wieder bei null anfangen

Im Knast schrieb er in beinahe jedem Brief, dass er es kaum erwarten