Vorwort
Herzlich willkommen! Bevor unsere magische Reise durch die Rauhnächte beginnt, möchte ich mich gern vorstellen. Ich bin Christine und werde euch gemeinsam mit der isländischen Elfe Njóla durch diese geheimnisvolle Zeit um den Jahreswechsel begleiten. Ich hoffe, es ist okay, wenn wir uns duzen – schließlich werden wir eine Weile miteinander auf Tour sein.
Meine Leidenschaften sind seit vielen Jahren die äußeren und inneren Reisen. Schon sehr oft habe ich meine Koffer gepackt, um an anderen Orten der Welt neue Menschen, Inspiration und letztlich auch mich selbst besser kennenzulernen. Als Journalistin und Geschichtenerzählerin sauge ich die Welt in mich ein und lasse sie in Worten wieder heraus.
In mir ist die Sehnsucht lebendig, mich und das Leben tiefer zu ergründen, enger mit dem Zyklus der Natur zu leben, mich mit der Weisheit von Märchen, Sagen, Orakeln und Geschichten zu beschäftigen.
So entdeckte ich auch die Mystik der Meditation und lernte viel darüber in Klöstern und bei Retreats in Nepal, Bali, Japan oder im Allgäu sowie bei Reisen zu alten Ritualstätten und sagenumwobenen Orten. Im Alltag erlebte ich, was Spiritualität in meinem Leben bedeutet und wie sie mich unterstützt, meinem wahren Sein noch näherzukommen. Heute gebe ich mein Wissen und meine Erfahrungen als Meditationslehrerin und Achtsamkeitstrainerin für Kinder sowie Erwachsene weiter.
Meine Reisen führen mich vor allem immer wieder nach Island, das nun gefühlt meine zweite Heimat ist. Schon als Kind war ich von der Serie »Nonni und Manni« begeistert, die damals imZDF als Weihnachtsserie (1988) ausgestrahlt wurde und bei der es um das Familienleben auf Island geht. Ich war völlig fasziniert davon, dass man so nah an der Natur leben kann: mit den kleinen Islandpferden in menschenleeren Gegenden ausreiten und Vulkane aus der Nähe erleben.
Als junge Erwachsene erfüllte ich mir dann den Traum und flog das erste Mal auf die weit nördlich gelegene Insel, die vor allem durch ihre vielen aktiven Vulkane, heißen Quellen und Geysire, aber auch die lebendige Verbindung zu Mystik und alten Sagen bekannt wurde. Nirgendwo anders auf der Welt findet man diese grandiose Natur voller Extreme: jahrtausendealte Gletscher, von Lava geformte Landzungen, schroffe Küsten, vor denen riesige Wale vorbeischwimmen und warme Flüsse, die durch eisige Landschaften fließen. Es ist wahrlich das Land aus Feuer und Eis.
Auf Island habe ich gelernt, wie verbunden Menschen mit der Natur und demnach auch den Jahreszeiten sein können. Die Sommer sind kurz und hell, die Winter lang und dunkel. Grob gesagt: Der Sommer ist dafür da, draußen zu sein, das Leben zu genießen, Freude zu spüren, Sonne zu tanken und aktiv zu sein. Der Winter ist dafür da, drinnen zu ruhen, bei Kerzenlicht, gemütlich. Zu reflektieren, zu träumen, zu wünschen, kreativ zu sein und die Verbundenheit mit anderen Menschen zu spüren.
Seit mehr als zehn Jahren reise ich nun jedes Jahr nach Island und habe Sommer wie Winter kennengelernt. Es ist unglaublich schön, noch bei Mitternacht in einem warmen Fluss zu baden oder im Moos zu liegen. Auf einer meiner Reisen hatte ich plötzlich das Gefühl, nicht ganz allein in der Natur zu sein. Es fühlte sich an, als würde mich jemand kitzeln. Ich riss die Augen auf, aber sah nichts als fast neongrünes Moos